2. Förderphase für das Kompetenzzentrum Medizintechnik Ruhr

Das Kompetenzzentrum Medizintechnik Ruhr (KMR) in Bochum geht 2004 in seine zweite Förderphase: Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMB+F) stellt dafür 1,5 Millionen Euro für die nächsten zwei Jahre zur Verfügung. Damit folgt es der Empfehlung eines internationalen Expertengremiums, das die Arbeit des KMR evaluiert und für sehr erfolgreich befunden hat. Unter dem Motto „Ultraschall intelligenter und treffsicherer machen“ arbeiten Forscher und Entwickler aus über 30 Uni-Instituten, Kliniken und Unternehmen an der Verbesserung von Früherkennung, Diagnose und Therapie mit Ultraschall. Mit der zweiten Förderphase startet auch das neue KMR-Projekt „Gerätequalität und Patientensicherheit“.

Genormte Prüfmittel und Messvorschriften

Obwohl Ultraschallgeräte bereits verschiedenen Sicherheitsstandards unterliegen, ist eine Patientengefährdung nicht zuverlässig auszuschließen und die Qualität der Diagnostik nicht ausreichend gesichert. Im neuen Projekt wollen die Forscher des KMR zum einen genormte Prüfmittel, sog. „Normphantome“ entwickeln, mit denen sich die Leistung und Sicherheit von Ultraschallgeräten ermitteln lässt. Durch die standardisierten Prüfmittel sollen die verschiedenen Fabrikate untereinander vergleichbar werden. Zum anderen wollen die Wissenschaftler Messvorschriften erarbeiten. Dafür werden sie Ultraschallgeräte auf eventuelle Risiken, die z. B. durch Wärmeentwicklung im Gewebe entstehen können, prüfen und diesen Risiken den Nutzen durch die Untersuchung gegenüberstellen.

Von der Idee in die Industrie

Das KMR ist vor zwei Jahren erfolgreich aus dem BMBF-Wettbewerb Kompetenzzentren für die Medizintechnik hervorgegangen. Die Kompetenzzentren wollen Partner zusammenbringen, um die Wertschöpfungskette von der Uni als Ideen- und Talentschmiede bis hin zur Industrie bzw. zum Patienten zu schließen. Im KMR, das von der Ruhr-Universität Bochum koordiniert wird, arbeiten regionale und überregionale Partner zusammen. Die Beteiligten befassen sich vor allem mit der Verbesserung der bildgebenden Diagnostik, z. B. dem Ultraschall- in Kombination mit anderen nicht-ionisierenden Abbildungsverfahren. Mit diesen Methoden sollen Tumore früher erkannt und behandelt werden können. Erfolge haben die Bochumer Wissenschafter z.B. schon beim Prostata- und beim Hautkrebs erzielt.

Weitere Informationen

Dr.-Ing. Anja Liffers
Kompetenzzentrum Medizintechnik Ruhr
Lehrstuhl für Hochfrequenztechnik
der Ruhr-Universität Bochum, 44780 Bochum
Tel. 0234 – 32-22111, Fax – 32-14086
E-Mail: Anja.Liffers@rub.de

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Dr. Josef König idw

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