54. Jahresversammlung ganz im Zeichen von Konsolidierung und Erneuerung

Bundespräsident Johannes Rau zu Gast bei der 54. Jahresversammlung in Hamburg.

Die diesjährige 54. Jahresversammlung der Max-Planck-Gesellschaft in Hamburg steht ganz im Zeichen von Konsolidierung und Erneuerung. Vom 4. bis 6. Juni 2003 werden die Mitglieder der Max-Planck-Gesellschaft und ihre Gremien in finanziell angespannten Zeiten wichtige Entscheidungen für die Zukunft der Wissenschaftsorganisation treffen. Zur Jahresversammlung werden rund tausend Teilnehmer erwartet. Höhepunkt der Tagung ist die Festversammlung am Freitag, den 6. Juni, um 10.00 Uhr im Festsaal des CCH Congress Centrums Hamburg, bei der auch Bundespräsident Johannes Rau sprechen wird.

Die Max-Planck-Gesellschaft ist eine unabhängige Wissenschaftsorganisation, die in der Rechtsform eines eingetragenen Vereins organisiert ist. Ihre Jahresversammlung findet jedes Jahr in einem anderen Bundesland statt. Im Zentrum steht in diesem Jahr ein umfangreiches Konsolidierungs- und Erneuerungsprogramm, das auch Schließungen von Forschungseinrichtungen und Institutsabteilungen vorsieht. Auf die Notwendigkeit tiefgreifender Strukturmaßnahmen hatte die Max-Planck-Gesellschaft bereits im Dezember 2002 hingewiesen.

Während der Jahresversammlung tagen die Entscheidungsgremien der MPG, der Senat und der Verwaltungsrat, sowie die drei Sektionen des Wissenschaftlichen Rats. Darüber hinaus tritt die Hauptversammlung der Mitglieder zusammen..

Zur Jahresversammlung der Max-Planck-Gesellschaft gehört der Öffentliche Vortrag. Prof. Dr. Svante Pääbo berichtet unter dem Titel „Der Mensch als ‚genmodifizierter Schimpanse’ – Unser Ursprung aus genetischer Sicht“ am 4. Juni um 19.30 Uhr im Hauptgebäude der Universität Hamburg (Ernst-Cassirer-Hörsaal, Edmund-Siemers-Allee 1) über seine Forschung am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie, Leipzig.

Anlässlich der Jahresversammlung sprechen Wissenschaftler aus verschiedenen Max-Planck-Instituten traditionell auch zu einem jungen Publikum: Sie besuchen Hamburger Schulen und berichten über Ergebnisse der aktuellen Forschung. Das Interesse ist in Hamburg besonders groß: Noch nie haben so viele Schulen (54) so viele Referenten (86) mit insgesamt 121 Vorträgen angefordert. Die Themen reichen von „Synapsen – oder wie Nervenzellen miteinander reden“ und „Evolution der Dummheit“ über „Sternexplosionen, Jets und schwarze Löcher“, „Einsteins krumme Touren“ und „Kernfusion – Energieoption für die Zukunft“ bis zum „Lauschangriff auf Ladendiebe“, „Europäische Porträtkunst“ oder „Sozialpolitik in Schweden – Beispiel für Deutschland?“

Auch die Zahl der jährlich mit der Otto-Hahn-Medaille geehrten Nachwuchsforscher aus verschiedenen Max-Planck-Instituten ist mit 40 so hoch wie nie zuvor. Diese nach dem Nobelpreisträger und ersten Präsidenten der Max-Planck-Gesellschaft benannte Auszeichnung wird für herausragende wissenschaftliche Leistungen an junge Forscher unter 30 Jahren verliehen und ist mit 2.600 € sowie der Förderung eines einjährigen Aufenthalts an einer Forschungseinrichtung im Ausland verbunden.

Als jüngste Doktorandin wird Dr. Ina Bornkessel aus dem Max-Planck-Institut für neuropsychologische Forschung, Leipzig, mit dem diesjährigen Dieter-Rampacher-Preis ausgezeichnet. Sie schloss ihre Promotion zum Thema „The Argument Dependency Model: A Neurocognitive Approach to Incremental Interpretation“ mit 22 Jahren ab. Der Preis ist als Auszeichnung für eine Promotion in jungen Jahren mit einem Anerkennungsbetrag von 1.600 € verbunden.

Die Max-Planck-Gesellschaft ist der erkenntnisorientierten und anwendungsoffenen Grundlagenforschung in den Natur-, Geistes- und Sozialwissenschaften verpflichtet. Sie greift vor allem zukunftsträchtige Forschungsrichtungen auf, die an den Universitäten noch keinen angemessenen Platz gefunden haben und dort wegen ihres interdisziplinären Charakters oder des nötigen langfristigen Aufwands weniger gut verwirklicht werden können. Auf diese Weise ergänzen sich Max-Planck-Institute und Universitäten wechselseitig.

Insgesamt betreibt die Max-Planck-Gesellschaft 80 Institute und Forschungseinrichtungen, 20 davon in den neuen Bundesländern. Sie beschäftigt über 12.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, dazu rund 9.100 studentische Hilfskräfte, Doktoranden, Postdoktoranden und Gastwissenschaftler.

Der Gesamthaushalt der Max-Planck-Gesellschaft beläuft sich auf 1,25 Milliarden Euro. Die Mittel werden größtenteils vom Bund und den Bundesländern zu etwa gleichen Teilen aufgebracht.

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