Internationaler Workshop "die biologischen Grundlagen der Strahlenempfindlichkeit"

Die Strahlentherapie ist eine der wichtigsten Waffen der Ärzte im Kampf gegen Krebs. Bei bestimmten Menschen sollte jedoch auf eine andere Behandlungsform ausgewichen werden, da ihr Körper außergewöhnlich empfindlich auf ionisierende Strahlung reagiert.

Diesen Patienten drohen besonders schwere Akut- und Spätschäden. Bei einem internationalen Workshop, veranstaltet vom Deutschen Krebsforschungszentrum in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Strahlenschutz, treffen sich vom 9. bis 10. Mai Radiologen und Molekularbiologen, die die biologischen Grundlagen dieses Phänomens erforschen.

Ziel der Wissenschaftler ist es, Methoden zu entwickeln, um gefährdete Patienten rechtzeitig vor einer anstehenden Strahlentherapie zu identifizieren. Sie riskieren sonst, z. B. nach der Bestrahlung eines Prostatakarzinoms, Blutungen der Schleimhaut in Blase und Enddarm; als Spätfolgen können sich krankhafte Bindegewebsvermehrungen oder sogar strahlenbedingte Zweittumoren entwickeln.

Die Wissenschaftler suchen besonders nach verlässlichen Hinweisen, so genannten Biomarkern, die eine erhöhte Strahlenempfindlichkeit signalisieren und durch einfache Untersuchungen – etwa einen Bluttest – nachweisbar sind.

Die Strahlenempfindlichkeit tritt mit einer deutlich höheren Wahrscheinlichkeit auf, als dies durch die bisher bekannten Auslöser – einige spezifische Gendefekte – erklärt werden konnte. Im Rahmen des Workshops diskutieren die Wissenschaftler daher weitere Ursachen für das Phänomen. Insbesondere Schäden an Genen, die für Komponenten des zellulären Reparatursystems, der Kontrolle der Zellteilung oder des programmierten Zelltods (Apoptose) kodieren, gelten als potentielle Kandidaten.

„Biological Basis of Sensitivity to Ionizing Radiation“, 9. bis 10. Mai 2003, Kommunikationszentrum des Deutschen Krebsforschungszentrums.

Media Contact

Dr. Julia Rautenstrauch idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Der Klang der idealen Beschichtung

Fraunhofer IWS transferiert mit »LAwave« lasergestützte Schallanalyse von Oberflächen in industrielle Praxis. Schallwellen können auf Oberflächen Eigenschaften verraten. Parameter wie Beschichtungsqualität oder Oberflächengüte von Bauteilen lassen sich mit Laser und…

Individuelle Silizium-Chips

… aus Sachsen zur Materialcharakterisierung für gedruckte Elektronik. Substrate für organische Feldeffekttransistoren (OFET) zur Entwicklung von High-Tech-Materialien. Wie leistungsfähig sind neue Materialien? Führt eine Änderung der Eigenschaften zu einer besseren…

Zusätzliche Belastung bei Knochenmarkkrebs

Wie sich Übergewicht und Bewegung auf die Knochengesundheit beim Multiplen Myelom auswirken. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert ein Forschungsprojekt der Universitätsmedizin Würzburg zur Auswirkung von Fettleibigkeit und mechanischer Belastung auf…

Partner & Förderer