Bausteine für künstliche Welten

Symposium „Concepts and Components of Software Frameworks for Interactive 3D Graphics“ des OpenSG-Forum am Zentrum für Graphische Datenverarbeitung in Darmstadt

In den marktstarken Branchen der Automobilindustrie oder Computerspiel-Branche werden innovative Technologien wie die Virtuelle oder Erweiterte Realität (VR/AR) bereits gewinnbringend genutzt. Ein Grund hierfür sind die rasant steigenden Leistungen von 3D-Grafikhardware, die komplexe, dreidimensionale Simulationen ermöglicht. Damit diese Leistung künftig besser und in breiteren Einsatzbereichen genutzt werden kann, müssen die Entwickler solcher VR- und AR-Anwendungen durch geeignete Programmbibliotheken unterstützt werden.

Um ein Forum für den Austausch über Entwicklung und Einsatz solcher Bibliotheken zu schaffen, initiierte das OpenSG Forum im Zentrum für Graphische Datenverarbeitung (ZGDV) zum zweiten Mal das

OpenSG 2003 Symposium – Concepts and Components of Software Frameworks for Interactive 3D Graphics

Zeit: Dienstag, 1. und Mittwoch, 2. April 2003
Ort: Zentrum für Graphische Datenverarbeitung (ZGDV)
Fraunhoferstr. 5, 64283 Darmstadt

Bereits im letzten Jahr fanden sich zahlreiche Teilnehmer aus Forschung und Industrie zu interessanten Präsentationen und Podiumsdiskussionen ein. Auch in diesem Jahr verzeichneten die Veranstalter eine hohe Resonanz relevanter Beiträge aus dem Bereich High-Level-Grafikbibliotheken. Auf dem Symposium diskutiert werden u.a. Problembereiche wie die Integration neuester Ergebnisse aus dem Bereich der Computergrafik-Forschung als auch praktische Probleme des Einsatzes handelsüblicher Technik für ein breites Anwendungsspektrum. Ferner sind Demonstrationen geplant, in denen die Präsentierenden ihre Entwicklungen praktisch vorführen und für Diskussionen bereit stehen. In diesem Kontext wird auch zum ersten Mal die Anbindung von OpenSG an den DVG-10 Cluster von Orad demonstriert.

OpenSG ist eine frei erhältliche Programmbibliothek, die Echtzeit-Renderingaufgaben für VR- und AR-Anwendungen unterstützt. Nach dem Open Source-Prinzip sind die Routinen im Quellcode von OpenSG wie beim Vorzeigeprojekt LINUX weltweit frei verfügbar. Damit kann jeder verschiedenste Bausteine der Software einsetzen und damit leicht und schnell Programme für Virtuelle Realitäten erstellen. OpenSG wurde vor annähernd 3 Jahren am Fraunhofer IGD initiiert und wird mit Unterstützung des OpenSG Forums im ZGDV und des BMBF-Projektes OpenSG Plus ständig weiterentwickelt. Im Projekt-Konsortium beteiligt sind weitere renommierte Forschungsinstitute wie die Technische Universität Darmstadt, das Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD in Darmstadt, sowie die Universitäten in Stuttgart und Tübingen, die Technischen Universität Braunschweig, der RWTH Aachen und das Max-Planck-Institut für Informatik in Saarbrücken. Hierdurch werden vielfältige Kompetenzen und Erfahrungen in die laufende Forschungsarbeit eingebracht. Darüberhinaus hat die umfangreiche Lehre und Ausbildung an den Universitäten bereits zur umfangreichen Verbreitung von OpenSG-Kenntnissen in Fachkreisen geführt und vergrößerten gleichzeitig das Potenzial an Entwicklern.

Durch die offene Struktur und die vielen (Mit-) Entwickler hat sich das lizenzfreie Betriebssystem bislang mit rasanter Geschwindigkeit fortentwickelt. Die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten im Projekt OpenSG Plus wie auch im OpenSG Forum bieten die große Chance, dass OpenSG in naher Zukunft de facto zum internationalen Standard wird.

Im Vorfeld der Veranstaltung findet am 31. März 2003 ein Tutorial zu OpenSG statt, das in die Grundlagen und Feinheiten der OpenSG-Programmierung einführt und unter der Anleitung erfahrener OpenSG-Benutzer und -Entwickler die praktische Handhabung des neuen Programmierstandards veranschaulicht.

Die Veranstaltung wird unterstützt vom OpenSG Forum im ZGDV und vom IEEE (Institute of Electrical and Electronics Engineers, Inc.)und wird in Kooperation mit ACM SIGGRAPH und Eurographics durchgeführt.

Weitere Informationen zum Ablauf des Symposiums sowie zu den Beiträgen der Referenten erhalten Sie unter der URL:

Für Journalisten ist die Teilnahme an der Veranstaltung kostenlos, eine Anmeldung ist jedoch erwünscht. Wir möchten Sie bitten, sich per Fax (06151/155-446), per E-Mail (Bernad.Lukacin@igd.fraunhofer.de) oder telefonisch (06151/155-146) anzumelden.

Kurzprofil INI-GraphicsNet:
Das internationale Netzwerk der Graphischen Datenverarbeitung (INI-GraphicsNet) besteht aus dem Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD, dem Zentrum für Graphische Datenverarbeitung (ZGDV) e.V., beide in Darmstadt und Rostock, und dem Fachgebiet Graphisch-Interaktive Systeme (GRIS) der Technischen Universität Darmstadt. Weitere Institutionen des Netzwerkes sind das Fraunhofer-Anwendungszentrum für Computergraphik in Chemie und Pharmazie (AGC) in Frankfurt, das Fraunhofer Center for Research in Computer Graphics (CRCG) in Providence, Rhode Island (USA), das Centre for Advanced Media Technology (CAMTech) in Singapur, das Centro de Computaç“o Gráfica (CCG) in Guimar“es (Portugal), das Centre for Visual Interaction and Communication Technologies (VICOMTech) in San Sebastian (Spanien), das Institute for New Media Technology (NEMETech) in Seoul (Süd-Korea) und das Center for Advanced Computer Graphics Technologies (GRAPHITech) in Trento (Italien).

Innerhalb des Netzverbundes sind an den neun Standorten über 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie rund 560 wissenschaftliche Hilfskräfte beschäftigt. Bei einem Haushalt von über 41 Millionen Euro bildet das INI-GraphicsNet weltweit den größten Forschungsverbund auf dem Gebiet der Graphischen Datenverarbeitung.

Media Contact

Bernad Lukacin idw

Weitere Informationen:

http://www.opensg.org/OpenSG2003

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer