Workshop "Chipsysteme – Nanoelektronik als Motor zukunftsträchtiger Technik"

Am 04. und 05.Dezember 2002 führt das Bundesministerium für Bildung und Forschung in Berlin einen Workshop mit dem Thema „Chipsysteme – Nanoelektronik als Motor zukunftsträchtiger Technik“ durch.

Die gegenwärtige Entwicklung in der Mikroelektronik ist durch zwei sich ergänzende Innovationsrichtungen gekennzeichnet: Zum einen führt die ständige Verkleinerung der Strukturen immer tiefer in die Nanowelt – aus der Mikroelektronik wird immer mehr eine Nanoelektronik.

Diese Entwicklungstendenz ist hauptsächlich technologiegetrieben. Sie schafft zum anderen aber die Voraussetzungen für die Integration immer größerer funktionaler Komplexität: Auf einem einzigen Chip können in Zukunft nicht nur komplette elektronische Systeme mit mehreren Milliarden Transistoren untergebacht werden, sondern auch nichtelektronische Komponenten. Der Chip ist damit nicht mehr nur Bauteil, sondern in vielen Fällen das System selbst.

Diese zweite Innovationsrichtung ist vor allem anwendungsgetrieben, da sie in erster Linie Anwenderbedürfnissen Rechnung trägt. Demzufolge entscheiden Systemkosten und Einsatzerfordernisse darüber, ob die zu erfüllenden Systemaufgaben eher mit einer Kombination mehrerer Chips (Chipsystem) oder letztlich von einem einzigen, hochkomplexen Chip (system on chip) geleistet werden können.

Der Workshop will sich vor allem letzterer Innovationsrichtung widmen. Dabei sollen insbesondere folgende Problemstellungen im Mittelpunkt stehen: Welche Innovationspotentiale haben Chipsysteme bzw. systems on chip ? Welche Bedarfsfelder und -anforderungen kennzeichnen die zukünftigen Herausforderungen ? Wo liegen die spezifischen Stärken in Forschung und Technologie in Deutschland ?
Im Verlauf des Workshops sollen sowohl Ergebnisse von BMBF-geförderten Projekten auf dem Gebiet der Chipsysteme vorgestellt als auch Zukunftsoptionen von Experten aus Industrie und Wissenschaft diskutiert werden.

Die Chipsysteme sind das Ziel jeder Produktion der Halbleiterindustrie und bilden das Bindeglied zwischen der Halbleitertechnologie und den technischen Anwendungen. Eine Welt ohne die kleinen schwarzen Wunderwerke, die in Sekundenbruchteilen mehrere Millionen Rechenoperationen ausführen und dann z.T. lebenswichtige Entscheidungen treffen, ist heute nicht mehr denkbar. Wir finden sie nicht nur im PC, sondern auch im Auto, im Handy, im Radio, im Spielzeug, in Haushaltsgeräten usw.. Chipsysteme bestimmen heute und werden auch in Zukunft die technische Innovation im starkem Maße bestimmen. Sie sichern, dass die Bewältigung des ständig steigenden Datenflusses in allen Dimensionen nicht zu einem Energiekollaps führen. Ihre Leistungsfähigkeit ist in den letzten Jahren um den Faktor 100.000 gestiegen bei gleichzeitig sinkendem Energiepreis und sinkenden Preisen.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat die überragende Bedeutung der Chipsysteme für die Volkswirtschaft und damit für Hunderttausende von Arbeitsplätzen bereits frühzeitig erkannt und unterstützt im Rahmen des Förderprogramms IT2006 und der europäischen Initiative MEDEA+ die deutsche Industrie bei der Bewältigung der sehr umfangreichen und risikoreichen Forschung auf diesem Gebiet. Zur Zeit werden vom BMBF 13 Verbünde mit 56 Partnern aus Industrie und Forschung gefördert. Das BMBF und die Industrie teilen sich jeweils zur Hälfte die Kosten der Forschungsprojekte in einer Gesamthöhe von etwa 65 Mio. Euro.

Ansprechpartner:

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V.
Projektträger im DLR
Abteilung Nanoelektronik und -systeme
Rutherfordstraße 2
12489 Berlin
Tel.: +4930/67055-735
Fax: +4930/67055-722
Email: Manfred.dietrich@dlr.de

Media Contact

Dipl. Met. Birgit Drüen idw

Weitere Informationen:

http://www.dlr.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft

For­schen­de an der ETH Zü­rich ha­ben Bak­te­ri­en im La­bor so her­an­ge­züch­tet, dass sie Me­tha­nol ef­fi­zi­ent ver­wer­ten kön­nen. Jetzt lässt sich der Stoff­wech­sel die­ser Bak­te­ri­en an­zap­fen, um wert­vol­le Pro­duk­te her­zu­stel­len, die…

Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren

Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…

Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht

Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…

Partner & Förderer