Weiterentwicklung in Diagnose und Therapie

Die Medizinische Klinik, Innenstadt des Klinikums der Universität München richtet am 11. und 12. Oktober 2002 das „3. Internationale Münchner Symposium der interventionellen Kardiologie“ aus

Im Mittelpunkt steht für die 200 Kardiologen aus dem In- und Ausland der wissenschaftliche Austausch unter anderem über eine neue Generation von Stents.

Die Medizinische Klinik, Innenstadt des Klinikums der Universität München richtet am 11. und 12. Oktober 2002 das „3. Internationale Münchner Symposium der interventionellen Kardiologie“ aus. Im Mittelpunkt steht für die 200 Kardiologen aus dem In- und Ausland der wissenschaftliche Austausch unter anderem über eine neue Generation von Stents. „Neue Forschungsentwicklungen wie der Drug-Eluting-Stent (Gefäßstütze mit lokaler Medikamentenfreisetzung) minimieren die Wiederverengung an den Herzgefäßen, so dass dem Patienten die Notwendigkeiten zum Beispiel weiterer Dehnungsbehandlungen erspart bleiben“, so Privatdozent Dr. Volker Klauss, Leiter des Herzkatheterlabors an der Medizinischen Klinik, Innenstadt. „Auch neue Untersuchungsethoden zur Beurteilung der funktionellen Relevanz von Koronarstenosen optimieren die Behandlung unserer Patienten“.

Funktion von Stents
Ein Stent ist eine Gefäßstütze. Er dient der Aufdehnung von Gefäßverengungen der Herzkranzgefäße (Stenosen). Bei der Herzkranzgefäß-Erweiterung (PTCA) oder zur Vorbeugung von erneut auftretenden Verengungen (Restenosen) kann die Implantation einer Gefäßstütze zur mechanischen Stabilisierung der Gefäßwand erforderlich sein. Ein Stent wird während einer Herzkatheter-Untersuchung eingesetzt. Er verhindert, dass sich das aufgedehnte Gefäß aufgrund der elastischen Rückstellkräfte (recoil) sofort wieder verengt oder dass Gefäßwandfragmente das Herzkranzgefäß verschliessen.
Stents konnten in der Vergangenheit die Wiederverengungsrate gegenüber der reinen Ballondehnung ohne Stent deutlich senken. Gleichwohl kommt es im Verlauf bei Patienten, die mit einem Stent behandelt wurden bei ca. 15-30 % zu einer erneuten Wiederverengung durch langsames Einwachsen von Gewebe in den Stent.

Drug-Eluting-Stents
Der seit April diesen Jahres zugelassene Stent ist um eine biologische Komponente erweitert worden. So ist auf eine Trägerschicht ein Immunsuppressivum aufgetragen, das nach dem Einsetzen etwa vier Wochen seinen Wirkstoff vorort freisetzt. Eine wissenschaftlichen Studie ergab hier nochmals eine deutliche Verringerung der Wiederverengungsrate. „20 % unserer Patienten haben wir bisher mit der leider noch sehr teuren Methode (ca 2400 Euro pro Stent) behandelt“, so Klauss. „Die Langzeitergebnisse in unserem Haus werden derzeit ausgewertet.“

Die intrakoronare Druckdrahtmessung
Die Koronarangiographie besitzt zum Nachweis von Verengungen der Herzkranzgefäße einen hohen Stellenwert. Anhand des angiographisch ermittelten Stenosegrades sowie der Lokalisation der Veränderung wird in der Regel die Entscheidung für die Durchführung von modernen interventionellen Maßnahmen getroffen. Alle diese Verfahren verursachen jedoch ein Gefäßtrauma, das neben akuten Komplikationen auch das Risiko der Entwicklung von Sekundärveränderungen im Sinne von Restenosen in unterschiedlichem Ausmaß bedingen. Hieraus ergibt sich die Notwendigkeit für eine optimale Auswahl der Patienten, sodass nur diejenigen Patienten einer interventionelle Behandlung zugeführt werden, die eine funktionell relevante Stense aufweisen. Als relativ neue invasive Methode hat sich die sogenannte Druckdrahtmessung etabliert. Hierbei wird der Druck mittels eines miniaturisierten Sensors (Druckdraht) vor und nach der Stenose in Ruhe und unter medikamentöser Belastung gemessen und so die funktionelle Bedeutung der Stenose ermittelt.

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S. Nicole Bongard idw

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