Vernetzte Welt: E-Government beschäftigt Informatiker

Das Internet rückt näher, auch wenn es nicht immer gleich erkennbar ist. Im Alltag bleibt es zunehmend im Hintergrund, hilft mit Verkehrshinweisen, Routenplanung sowie Fahrplaninformationen und Reservierungsmöglichkeiten. Eines der zentralen Themen der Jahrestagung der Gesellschaft für Informatik (GI) in den Dortmunder Westfalenhallen ist das Zukunftsthema E-Government. Mehr als 700 Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden sich vom 30. September bis zum 03. Oktober 2002 in Vorträgen, Workshops und der Fachausstellung mit der Frage beschäftigen, was die Informatik zu einer leistungsfähigen, bürgerfreundlichen Verwaltung beitragen kann.

Brigitte Zypries, Staatssekretärin im Bundesinnenministerium, wird in einem Hauptreferat den Teilnehmern der GI-Jahrestagung „Informatik 2002“ erläutern, welche Initiativen die Bundesregierung im Bereich E-Government ergriffen hat. Unter dem Stichwort „Bund-Online 2005“ soll die Bundesverwaltung so umgestaltet werden, dass sowohl die Bevölkerung als auch die Unternehmen eine große Zahl an Dienstleistungen online beziehen können.

Dieses Ziel verlangt eine große Kraftanstrengung, weil die Vorgänge hinter den Kulissen umfassend neugestaltet werden müssen. Dabei werden sowohl die Schwierigkeiten als auch die Chancen von E-Government deutlich. Brigitte Zypries wird zunächst auf die Strategie und den Stand der Umsetzung eingehen und anschließend die zu erwartenden Kosten und die möglichen Einsparungen einander gegenüberstellen. Schließlich wird sie am Beispiel der elektronischen Beschaffung deutlich machen, warum ihr Vortrag in dem Tagungsschwerpunkt „Vernetzte Welt“ angesiedelt ist.

E-Procurement – Bestellen leicht gemacht

Elektronische Beschaffung, im Fachjargon E-Procurement, ist eine der meistgenannten Antworten, wenn nach Kostenersparnissen durch elektronisches Verwalten gefragt wird. Es existieren Prognosen, nach denen bis zu 20 Milliarden Euro Einsparungen möglich sind – eine Zahl, die Brigitte Zypries „gnadenlos übertrieben“ findet. Dennoch hält sie an dem Konzept fest: Wenn Unternehmen sich direkt im Internet mit minimalem Aufwand an einer öffentlichen Ausschreibung beteiligen können, haben auch kleine und mittlere Firmen bessere Chancen, dieses Nachfragepotenzial zu bedienen. Konsequent zu Ende gedacht, verlangt E-Procurement eine Ausweitung auch auf Länder und Kommunen – eine der Hauptforderungen der Bundesregierung.

Die Kommunen und ihr Weg zur modernen Verwaltung sind auch Thema im Workshop „Der Staat im Cyberspace – Datenschutz und Informationssicherheit“, bei dem unter anderem auf die Perspektiven kleiner Gemeinden und Sicherheitsaspekte eingegangen wird. Weitere Workshops etwa zum Mobilen Internet, zur Einführung von Wissensmanagement oder zur Einführung von Wissensmanagement-Lösungen sind von unmittelbarer Bedeutung für Entscheidungsträger in öffentlichen Verwaltungen. Schon Tradition hat die Veranstaltung zum „Unternehmen Hochschule“. Hier treffen sich Fachleute, die zukunftsträchtige IT-Lösungen in Hochschulen entwickeln.

Lösungen aus der Praxis werden vorgeführt

Im Rahmen der tagungsbegleitenden Ausstellung der „Informatik 2002“ führen Aussteller ganz konkret Lösungen zum E-Government vor. So werden die Stadt Bremen und die bremen-online-services ihre Software „Governikus“ vorstellen. Diese garantiert mit Hilfe elektronischer Signaturen, dass alle Transaktionen zwischen Bevölkerung oder Unternehmen und der Verwaltung sicher ablaufen. Das Bundesverwaltungsamt präsentiert die Software „Favorit OfficeFlow“, die für Leistungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit in der Behörde sorgt. Beide Produkte wurden mit Preisen ausgezeichnet und belegen, wie die öffentliche Verwaltung mit intelligentem IT-Einsatz entscheidend gestärkt werde kann.

Nähere Information:
Dr. Norbert Jesse, Lehrstuhl Informatik I
Ruf 0231 755 6221, Fax 0231 755 6555
E-Mail: jesse@ls1.cs.uni-dortmund.de

Media Contact

Klaus Commer idw

Weitere Informationen:

http://www.informatik2002.de

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