Bundeskanzler eröffnet neues Max-Planck-Institut in Dresden

Offizielle Einweihung der neuen Gebäude des Max-Planck-Instituts für Molekulare Zellbiologie und Genetik / Kristallisationskern für „Biopolis Dresden“

Das Max-Planck-Institut für Molekulare Zellbiologie und Genetik (MPI-CBG) feiert am Mittwoch, 27. März 2002, ab 16:00 Uhr, in der Pfotenhauerstraße 108 die offizielle Einweihung seines Institutsneubaus in Dresden-Johannstadt.

Zu den zahlreichen geladenen Gästen gehören Bundeskanzler Gerhard Schröder, Prof. Kurt Biedenkopf (Ministerpräsident des Freistaates Sachsen), Prof. Hans Meyer (Sächsischer Staatsminister für Wissenschaft und Kunst), Prof. Achim Mehlhorn (Rektor der Technischen Universität Dresden) und Dresdens Oberbürgermeister Ingolf Rossberg. Sie werden von Prof. Hubert Markl (Präsident der Max-Planck-Gesellschaft), Dr. Barbara Bludau (Generalsekretärin der Max-Planck-Gesellschaft) und Prof. Kai Simons, Geschäftsführender Direktor des Max-Planck-Instituts für Molekulare Zellbiologie und Genetik, in Dresden willkommen geheißen.

Gruppenleiter und Doktoranden werden Bundeskanzler Schröder auf einer Entdeckungstour durch das Max-Planck-Institut die Faszination und Bedeutung von Grundlagenforschung erleben lassen. Dabei wird unter anderem gezeigt, welche besondere Rolle verschiedenen Modellorganismen bei der Erforschung menschlicher Krankheiten zukommt.

Für Journalisten findet am 27. März 2002 um 15:00 Uhr und um 15.20 jeweils ein Fototermin statt. Ferner besteht zwischen 15.00 und 15.45 Uhr Gelegenheit zu einem kurzen Pressegespräch in der Bibliothek des MPI-CBG.

Nach dem Rundgang des Kanzlers durch das MPI-CBG beginnt die offizielle Einwei-hungszeremonie im Auditorium. Zunächst stellt ein kurzes Video die Forschungsgebiete des Institutes vor. Nach Ansprachen von Markl, Schröder, Biedenkopf, Roßberg, Mehlhorn und den fünf Direktoren des Institutes Wieland B. Huttner, Marino Zerial, Tony Hyman, Joe Howard und Kai L. Simons besteht Gelegenheit zu einem von Wissenschaftlern geführten Rundgang durch das Gebäude.

Der moderne Neubau des Max-Planck-Instituts für Molekulare Zellbiologie und Genetik mit der markanten grün-blauen Außenfassade ist nach dem Entwurf der finnischen Architekten Heikki-nen-Komonen und des deutschen Architekten Gunter Henn gestaltet worden. Er befindet sich im Herzen des Dresdner Stadtteils Johannstadt. In linearer Anordnung sind auf dem ehemaligen Dresdener Straßenbahndepot drei unterschiedlich genutzte Gebäude entstanden: das Hauptgebäu-de mit den Laborräumen, das Funktionsgebäude und das Gästehaus. In dem sechsstöckigen Labortrakt stehen allein ca. 8.600 Quadratmeter Hauptnutzfläche zur Verfügung. Die Laboreinrichtungen bieten modernste Forschungsmöglichkeiten für die speziellen Anforderungen molekular- und zellbiologischer Arbeitsverfahren und genügen höchsten Sicherheitsstandards.

Das MPI-CBG ist eines von insgesamt 80 Instituten der Max-Planck-Gesellschaft und zugleich das dritte Max-Planck-Institut in Dresden sowie das sechste in Sachsen. Der Bau des Instituts-hauptgebäudes begann im Frühjahr 1999. Nach nur 23 Monaten Bauzeit konnten die Wissen-schaftler aus Heidelberg, Berlin und Göttingen bereits am 22. Januar 2001 in den 55 Millionen Euro teuren Neubau einziehen und endlich unter einem Dach zusammenarbeiten. Die im Endaus-bau insgesamt vorgesehenen rund 350 Mitarbeiter gliedern sich in 25 Forschungsgruppen, die sich auf unterschiedliche Themen der molekularen Zellbiologie und Genetik konzentrieren.

Bereits heute ist das MPI-CBG eines der internationalsten Max-Planck-Institute: Es vereint Wis-senschaftler aus mehr als 30 Ländern; insgesamt stammen von den derzeit 210 Mitarbeitern mehr als 40 Prozent aus dem Ausland. Ein besonderes Anliegen des Instituts ist es, begabte junge Wis-senschaftler aus den angrenzenden Staaten des ehemaligen Ostblocks stärker in die internationale Forschungslandschaft zu integrieren. So entstand – gemeinsam mit der Technischen Universität Dresden – im Jahr 2001 am Institut eine von inzwischen neunzehn International Max Planck Re-search Schools; die Dresdner Research School hat den Schwerpunkt „Molecular Cell Biology and Bioengineering“. Zudem wird die TU Dresden ab dem Wintersemester 2002 einen neuen Master-studiengang „Molecular Bioengineering“ anbieten.

Das MPI-CBG betreibt ausschließlich erkenntnisorientierte Grundlagenforschung. Mit neuen, ef-fizienten Techniken sollen Fragen der modernen Entwicklungs- und molekularen Zellbiologie beantwortet werden: Wie organisieren sich Zellen? Wie spezialisieren sie sich im Laufe der Ent-wicklung eines Lebewesens? Wie schließen sie sich zu funktionierenden Geweben und Organen zusammen? Bei der Erforschung dieser Zusammenhänge dienen Würmer, Fliegen, Fische und Mäuse als Modellorganismen.

Doch Ergebnisse der Grundlagenforschung sind zugleich Voraussetzung für Fortschritte in der Medizin: Erst wenn die Mechanismen und Funktionen der unzähligen Eiweißstoffe in unseren Zellen und Geweben verstanden werden, eröffnen sich Möglichkeiten, viele derzeit unheilbare Leiden wie zum Beispiel Krebs oder die Alzheimer’sche Krankheit früher zu diagnostizieren und in Zukunft wirksamer behandeln zu können.

Auf Initiative des MPI-CBG entsteht in der Nähe des Instituts ein Bioinnovationszentrum (BIOZ), das als Schnittstelle zwischen zell- und molekularbiologischer Grundlagenforschung, Ingenieur-wesen (Bioengineering) sowie der Medizin fungieren soll. Darüber hinaus ist das neue Max-Planck-Institut auch an der Ansiedlung von Biotechnologiefirmen beteiligt, damit sich die Vision eines „Biopolis Dresden“ schnell verwirklichen kann.

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