Buchmesseakademie: Experten diskutieren über das neue Europa

Leipzig liest – und die Universität liest mit. Genauer gesagt: spricht mit, diskutiert mit. Denn die gemeinsam von der Universität Leipzig und der Leipziger Messe GmbH veranstaltete Buchmesseakademie unter dem Rahmenthema „Forum Neues Europa“ will im Vorfeld der EU-Erweiterung einen Ort für das nachdenkliche Gespräch, die lebhafte Diskussion bieten. Wissenschaftler der Universität und Experten aus Politik, Kultur und Medien – unter ihnen Bundesaußenminister Joschka Fischer, der Präsident der Akademie der Künste György Konrad, der Bürgerrechtler Wolfgang Ullmann oder der Publizist Andre Glucksmann aus Paris – wenden sich auf einer Reihe von Foren und Podiumsdiskussionen spannenden europäischen Themen zu.
Das Leipziger Europaforum (23. 3., 14 Uhr) wird beispielsweise der Frage nachgehen, ob der Weg zum neuen Europa eine kulturelle Einbahnstraße wird. Die Podiumsdiskussion nach der Eröffnung der Buchmesseakademie durch Rektor Volker Bigl (21.3., 14 Uhr) steht unter dem Thema „Europa nach dem 11. September 2001“. Interessant verspricht auch die Diskussion unter dem Titel „Kriechströme – Europa von unten“ zu werden, wo auch Schmugglerzüge, LKW-Staus und Basare ins Blickfeld kommen (22. 3., ab 11 Uhr). Redakteure aus Wien, Budapest und Berlin haben sich das Thema „Kulturzeitschriften – Spiegel einer europäischen Kultur?“ zur Diskussion ausgewählt.

Die Universität auf der Buchmesse – das heißt aber auch traditionell Vorstellung neuer Bücher aus der Alma mater Lipsiensis. Mehr als 3000 wissenschaftliche Publikationen wurden im zurückliegenden Jahr von Autoren der Universität Leipzig vorgelegt, darunter über 150 Bücher, die nun auf der Neuen Messe am Stand C 209 in der Halle 3 in Augenschein zu nehmen sind. Darunter befindet sich z. B. der Titel „Die Kelten in Deutschland“ von Sabine Rieckhoff, Professorin für Ur- und Frühgeschichte an der Universität Leipzig, und Jörg Biel. Leser dieses Bandes können sich damit auf die große Kelten-Ausstellung der Universität einstimmen, die unter dem Titel „fromm – fremd – barbarisch“ vom 12. April bis 15. Juni gezeigt wird. Zu sehen sind dann Ergebnisse der Forschungen und Ausgrabungen in der keltischen Stadt Bibracte in Burgund/Frankreich, die Frau Rieckhoff seit 1995 betreibt.

Am Messestand, an dem im Rahmen des Univeritätsverbundes auch die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und die Friedrich-Schiller-Universität Jena vertreten sind, gibt die Universität Leipzig des weiteren an Hand von sechs Exponaten einen Ausschnitt ihrer vielgestaltigen Forschungsarbeit. Dazu zählt der Sonderforschungsbereich 586 „Differenz und Integration“ über Wechselwirkungen zwischen nomadischen und sesshaften Lebensformen in Zivilisationen der Alten Welt, der von Halle und Leipzig gemeinsam bearbeitet wird.

Daneben laden eine Reihe von Einrichtungen der Universität zu Lesungen und Diskussionen ein, so die Universitätsbibliothek zum Thema „Leselust – Lesefrust: Literaturvernichtung in der Schule?“ mit dem Dekan der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät Dieter Schulz (23. 3., 14 Uhr, Neue Messe, MDR-Stand) oder der Botanische Garten mit der Buchvorstellung „Frau Merian“ von Dieter Kühn (21. 3., 19 Uhr).

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Volker Schulte idw

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