Cybernarium Days 2002 – virtuelle Welten, erweiterte Realitäten

Während der „Cybernarium Days“ vom 23. bis 28. Januar 2002 können Besucher in der Darmstädter Centralstation in virtuelle Welten eintauchen, Kunst, Geschichte, Forschung und Technik hautnah erleben und dabei die faszinierenden Möglichkeiten der Neuen Medien spielerisch erproben. Das Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD präsentiert weltweit einzigartige Exponate der Virtuellen und der Erweiterten Realität. Die Ausstellung, Schirmherr ist Darmstadts Oberbürgermeister Peter Benz, bietet einen Vorgeschmack auf den geplanten Edutainment-Park „Cybernarium“, der 2004 in Darmstadt eröffnet werden soll.

In einem Raumschiff zum Orion fliegen und die Sternbilder des Alls aus überraschender Perspektive neu erleben; als Taucher inmitten von Haien und Schwärmen schillernder Tropenfische in die geheimnisvolle Unterwasserwelt vordringen; einmalige buddhistische Wandmalereien in China, die heute der Öffentlichkeit verschlossen sind, erforschen oder aus der Kuppel der gewaltigen Kathedrale von Siena auf den prächtigen Mosaikboden des Mittelschiffs blicken – das ist nur in virtuellen Welten möglich. Denn nur in der Virtuellen Realität, der Virtual Reality (VR), können einzelne oder mehrere Personen scheinbar in die künstlichen dreidimensionalen Räume eintauchen und darin auf intuitive Weise agieren. Das Holodeck für die faszinierenden Raum- und Zeit-Reisen befindet sich während der „Cybernarium Days“ in der Darmstädter Centralstation. In den multimedialen Welten, von Grafikrechnern erzeugt, kann Jede und Jeder zum Graffiti-Künstler werden und eine Wand in New York mit virtueller Farbe besprühen oder wie ein Mediziner an Trainingssimulatoren eine komplizierte Operation einüben. In der Erweiterten Realität, der Augmented Reality (AR), überlagern sich Wirklichkeit und vom Computer erzeugte Umgebung. Diese neue Technologie erleben die Besucher bei einem Tic Tac Toe Spiel gegen den Computer oder bei dem Montagehandbuch der Zukunft: dabei erhalten sie über eine halbtransparente Datenbrille die grafischen Informationen eingeblendet, die sie aktuell benötigen, um beispielsweise eine hochkomplexe Maschine in Betrieb zu nehmen.
Demgegenüber zeigt die Installation „Augmented Man“ die suggestive und künstlerische Ausdruckskraft von AR, indem die Besucher in einem imaginären Raum einer Kunst-Figur begegnen und mit ihr kommunizieren. Diese und die weiteren Exponate der Ausstellung – insgesamt sind es 15 – geben einen Ausblick auf die Welt von Morgen. Während einer Erlebnisreise, die zu den Themeninseln „Lernraum“, „Arbeitsplatz“, „Spielstation“ und „Kunstwelt“ führt, werden die Ausstellungsgäste die neuesten High-Tech-Simulationen aus Wissenschaft, Technik, Kunst und Kultur kennen lernen. Nicht nur Zuschauen, sondern auch Mitmachen ist gefragt: Alle, ob Computerfreak, Hobbymeeresforscher oder Kunstliebhaber, können sich so Wissen intuitiv und spielerisch aneignen, gemäß dem chinesischen Sprichwort: Ich höre – ich vergesse; ich sehe – ich erinnere mich; ich probiere – ich habe verstanden.


Neue Methoden für die Wissensgesellschaft

Die Informationsmenge steigt exponentiell an, gleichzeitig sinkt die die Halbwertzeit des Wissens und die Innovationszyklen in der Wirtschaft verkürzen sich ständig. Deshalb benötigt eine hochentwickelte Gesellschaft neue Methoden für den Umgang mit Information und Wissen. Als Schlüsseltechnologien der Zukunft gelten daher unter Experten die Virtual Reality (VR) und ihre jüngere Schwester die Augmented Reality (AR). Schon heute ersetzen in der Industrie virtuelle Prototypen die traditionellen Modelle, trainieren Astronauten und Chirurgen in vom Computer erzeugten Umgebungen, zeigen mobile AR-Systeme neue Wege in Wartung und Service oder lassen für Touristen das Heidelberger Schloss aus Ruinen wiederauferstehen. Doch diese Technologien, die zukünftig Beruf und Freizeit nachhaltig verändern werden, sind einer breiten Öffentlichkeit noch weitgehend unbekannt. „Mit VR und AR lassen sich komplexe Sachverhalte anschaulich und spielerisch vermitteln, denn sie richten sich gezielt nach den individuellen Bedürfnissen und natürlichen Kommunikationsformen der Menschen aus“, beschreibt Dr. Stefan Müller vom Fraunhofer IGD das didaktische Potenzial der neuen Systeme. Jenseits von Maus, Tastatur und Bildschirm eröffnen sich mit diesen Technologien – auch in Verbindung mit Telekommunikation und Mikroelektronik – neue Formen der Mensch-Maschine-Schnittstelle für ein breites Anwendungsspektrum. Da PCs und mobile Computer immer leistungsfähiger werden, könnten die multimedialen Welten in naher Zukunft am Arbeitsplatz, Zuhause oder in der Schule eine wichtige Rolle spielen. Einen ersten Ausblick auf die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten erhalten die Besucher der Cybernarium Days.


Das Cybernarium – ein Edutainment-Park für alle

Die Ausstellung „Cybernarium Days 2002“, deren Schirmherr Darmstadts Oberbürgermeister Peter Benz ist, gibt einen Vorgeschmack auf das geplante „Cybernarium“, den weltweit einmaligen Erlebnispark für Virtuelle und Erweiterte Realität, der im Sommer 2004 in Darmstadt eröffnet werden könnte. Rund 90 High-Tech-Simulationen und künstlerische, multimediale Inszenierungen sollen in dem „Exploratorium“ die Besucher für aktuelle Themen aus Forschung, Technik, Kunst und Kultur begeistern und zu neuen Ideen inspirieren. Herzstück der Anlage wird ein so genannter Cyberdome sein, auf dessen 18 riesigen Leinwänden mittels Laserprojektionen einzigartige virtuelle Welten entstehen. Bis zu 200 Besucher sollen an diesem visuellen und akustischen Raumerlebnis teilnehmen können und jeder Einzelne hat die Möglichkeit interaktiv das Geschehen zu beeinflussen. Die Idee für das revolutionäre Architektur- und Raumkonzept haben Fraunhofer IGD und Fachhochschule Darmstadt gemeinsam entwickelt. Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Cybernarium ist bereits erfolgt: am 4. Dezember 2001 wurde die Cybernarium Projektgesellschaft mbH in Darmstadt gegründet.

Cybernarium Days 2002

Zeitraum: 23. bis 28. Januar 2002

Ort: Centralstation, Im Carree, Darmstadt, Saal

Öffnungszeiten:
Mittwoch 23.01.2002 14:00 – 22:00 Uhr
Donnerstag 24.01.2002 10:00 – 22:00 Uhr
Freitag 25.01.2002 10:00 – 24:00 Uhr
Samstag 26.01.2002 10:00 – 24:00 Uhr
Sonntag 27.01.2002 10:00 – 22:00 Uhr
Montag 28.01.2002 10:00 – 22:00 Uhr

Eintrittspreis: 5 Euro (Tageskasse/ Abendkasse)
Ermäßigungen möglich, Vorverkaufpreis zzgl. Gebühren

Sonderführungen nach Vereinbarung: Tel. 06151/155-439

Parallel zu den Cybernarium Days 2002 hat die Centralstation an zwei Abenden – am 23. und 24. Januar – die Künstlergruppe saas*fee eingeladen, um die Halle im Erdgeschoss mit einer etwas anderen Ästhetik zu füllen. Projektionen, Zonen, elektronische Bits und andere „selected sweeties“ erwarten die Gäste. Dazu an beiden Tagen elektronische Live-Musik und DJs.

Kurzprofil INI-GraphicsNet:
Das internationale Netzwerk der Graphischen Datenverarbeitung (INI-GraphicsNet) besteht aus dem Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD, dem Zentrum für Graphische Datenverarbeitung (ZGDV) e.V., beide in Darmstadt und Rostock, und dem Fachgebiet Graphisch-Interaktive Systeme (GRIS) der Technischen Universität Darmstadt. Weitere Institutionen des Netzwerkes sind das Fraunhofer-Anwendungszentrum für Computergraphik in Chemie und Pharmazie (AGC) in Frankfurt, das Fraunhofer Center for Research in Computer Graphics (CRCG) in Providence, Rhode Island (USA), das Fraunhofer Centre for Advanced Media Technology (CAMTech) in Singapur und das Centro de Computaç“o Gráfica (CCG) in Guimar“es (Portugal).
Innerhalb des Netzverbundes sind an den sechs Standorten über 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie rund 560 wissenschaftliche Hilfskräfte beschäftigt. Bei einem Haushalt von über 41 Millionen EURO bildet das INI-GraphicsNet weltweit den größten Forschungsverbund auf dem Gebiet der Graphischen Datenverarbeitung.

Media Contact

Bernad Lukacin idw

Weitere Informationen:

http://www.cybernarium.de

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