Fünf Nobelpreisträger kommen in die Würzburger Residenz

Am 8. November 1895 entdeckte Wilhelm Conrad Röntgen im Physikalischen Institut der Universität Würzburg die später nach ihm benannten Röntgenstrahlen. Diese wissenschaftliche Leistung wurde vor 100 Jahren, am 10. Dezember 1901, mit der Verleihung des ersten Nobelpreises für Physik an Röntgen gewürdigt. Die Fakultät für Physik und Astronomie der Uni Würzburg feiert dieses Jubiläum vom 11. bis 15. Dezember mit einem internationalen Symposium in der Würzburger Residenz.

An dieser Tagung werden gleich fünf Nobelpreisträger teilnehmen, und zwar die Chemie-Nobelpreisträger Richard R. Ernst (Zürich) und Hartmut Michel (Frankfurt) sowie die Physik-Nobelpreisträger Klaus von Klitzing (Stuttgart), Robert B. Laughlin (Stanford) und Leo Esaki (Tokyo). Von Klitzing gehört zu den insgesamt vier Physikern aus Würzburg, die bislang einen Nobelpreis erhalten haben. Außer ihm waren dies Wilhelm Conrad Röntgen, Wilhelm Wien und Johannes Stark.

Bei dem Symposium „Röntgens Heritage“ (Röntgens Erbe) werden die modernen Röntgenverfahren und ihre Alternativen diskutiert. Röntgenstrahlen sind auch mehr als 100 Jahre nach ihrer Entdeckung hoch aktuell: Die Medizin benötigt sie täglich zur Untersuchung von Patienten. Biochemiker und Biophysiker erhalten mit Röntgenstrahlen Bilder von biologischen Molekülen.

Die Physik braucht Röntgenstrahlen für die Erforschung von Festkörpern, Oberflächen und Halbleiter-Bauelementen. Die Anwendungen der Röntgenstrahlen haben auch eine Neuentwicklung stimuliert, die magnetische Kernresonanz, die sie in Teilbereichen ablöst oder ergänzt und insgesamt ein vollständiges Arsenal von Untersuchungsmöglichkeiten in der Medizin und den Naturwissenschaften bietet.

Im zweiten Symposium „Quantum Hall Effect and Heterostructures“ werden die Anwendungen und Folgen des von Klaus von Klitzing entdeckten Quanten-Halleffekts diskutiert. Dieser Effekt bietet die Grundlage für hoch präzise Messungen in der Physik und die Untersuchung nanostrukturierter Halbleiter-Bauelemente. Diese stellen die technische Basis für die moderne Elektronik sowie für die Kommunikations- und Informationstechnik dar.

Mehr als 200 Wissenschaftler aus vielen Ländern werden diese beiden Symposien in der Residenz besuchen. Am Mittwoch, 12. Dezember, findet ab 20.00 Uhr im Fürstensaal zudem ein öffentlicher Vortrag statt zum Thema „Neues Licht ins Dunkel der Materie. Das TESLA-Projekt: Laser und Zeitmaschine“. Der Vortrag wird gehalten von Prof. Dr. Albrecht Wagner, dem Direktor der Großforschungsanlage DESY in Hamburg.

Weitere Informationen: Prof. Dr. Axel Haase, T (0931) 888-5868, Fax (0931) 888-5851, E-Mail: haase@physik.uni-wuerzburg.de

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Robert Emmerich idw

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