Tagung: Wie passt sich das Gehirn Schadenssituationen an?

Stürze oder Gewaltanwendungen, Schlaganfälle oder altersbedingte organische Veränderungen: Verletzungen des Gehirns können viele Ursachen haben. Die Schäden sind häufig dauerhaft. Aber das Gehirn verfügt auch über die Fähigkeit zur Reorganisation und kompensiert in begrenztem Ausmaß Hirnschäden. Diese dynamische Anpassungsfähigkeit des Gehirns – Fachleute sprechen von Adaptivität oder Plastizität – ist von entscheidender Bedeutung für die Hirnentwicklung.

Sie spielt für zahlreiche kognitive Prozesse wie Wahrnehmen, Lernen oder Gedächtnisbildung eine wesentliche Rolle. Das Phänomen der Adaptivität des Gehirns ist somit für unterschiedliche Bereiche der kognitiven Neurowissenschaften von großer Bedeutung. Die zu Grunde liegenden Mechanismen sind bisher jedoch nur teilweise verstanden. Die Zusammenhänge, die von der Aktivierung von Nervenzellen (die beispielsweise nach Hirnverletzungen unbeschädigt geblieben sind) bis hin zu tatsächlichen kognitiven und motorischen Leistungen des Menschen führen, sind weitgehend ungeklärt.

Um die Bedeutung der Dynamik und Adaptivität neuronaler Systeme für kognitive Prozesse zu verstehen, müssen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus ganz unterschiedlichen Disziplinen zusammenarbeiten. Das Schwerpunktsymposium der VolkswagenStiftung zum Thema „Dynamik und Adaptivität neuronaler Systeme – integrative Ansätze zur Analyse kognitiver Prozesse“ fördert diese interdisziplinäre Zusammenarbeit. Die Tagung findet vom 28. – 30. September 2001 im Hotel Atlantic in Bremen statt. Auf Einladung der Bremer Professoren Andreas Kreiter (Institut für Hirnforschung) und Klaus Pawelzik (Institut für Theoretische Physik) kommen 150 Tagungsteilnehmerinnen und -teilnehmer in die Hansestadt, darunter zahlreiche Nachwuchswissenschaftler. Sie alle vertreten Wissenschaftsgebiete mit unterschiedlichen Arbeitsmethoden: Molekular- und Zellbiologie, Elektrophysiologie kleinerer und größerer Neuronenverbände, transgene Tiere, Computational Neuroscience, klinische Neurobiologie, Psychologie, Neurologie und Psychiatrie. Die Teilnehmer des Symposiums bearbeiten neurowissenschaftliche Projekte, die von der VolkswagenStiftung bewilligt worden sind.

Weitere Informationen:

Universität Bremen Prof. Dr. Andreas Kreiter Institut für Hirnforschung Tel. 0421 / 218 9093

oder

Prof. Dr. Klaus Pawelzik Institut für Theoretische Physik Tel. 0421 / 218 3645

Media Contact

Kai Uwe Bohn idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Anlagenkonzepte für die Fertigung von Bipolarplatten, MEAs und Drucktanks

Grüner Wasserstoff zählt zu den Energieträgern der Zukunft. Um ihn in großen Mengen zu erzeugen, zu speichern und wieder in elektrische Energie zu wandeln, bedarf es effizienter und skalierbarer Fertigungsprozesse…

Ausfallsichere Dehnungssensoren ohne Stromverbrauch

Um die Sicherheit von Brücken, Kränen, Pipelines, Windrädern und vielem mehr zu überwachen, werden Dehnungssensoren benötigt. Eine grundlegend neue Technologie dafür haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Bochum und Paderborn entwickelt….

Dauerlastfähige Wechselrichter

… ermöglichen deutliche Leistungssteigerung elektrischer Antriebe. Überhitzende Komponenten limitieren die Leistungsfähigkeit von Antriebssträngen bei Elektrofahrzeugen erheblich. Wechselrichtern fällt dabei eine große thermische Last zu, weshalb sie unter hohem Energieaufwand aktiv…

Partner & Förderer