Neue biologische Therapieverfahren bei Herzmuskelversagen

Erster Internationaler Kongress der „Cardiac Bioassist Association“ vom 24. – 26. Mai 2001 in Lübeck-Travemünde

Neue biologische Therapien könnten in zahlreichen Fällen des Herzmuskelversagens helfen, die medikamentös nicht mehr behandelbar sind. Solche Therapien sind zentrales Thema des hochkarätig besetzten Kongresses, der vom 24. – 26. Mai 2001 in Lübeck-Travemünde (Hotel Maritim) stattfindet. Der internationale „1st Congress of the Cardiac Bioassist Association“ wird von Priv.-Doz. Dr. med. Norbert W. Guldner, Klinik für Herzchirurgie des Universitätsklinikums Lübeck, organisiert. Schirmherrin ist die Ministerin für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Schleswig-Holstein, Ute Erdsiek-Rave.
An dem Lübecker Kongress nehmen insgesamt 70 weltweit führende Wissenschaftler und Herzchirurgen, u.a. aus Argentinien, Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Süd-Korea, Litauen, Österreich, Russland, Taiwan und den USA, teil. Gastgeber Dr. Guldner ist Gründungspräsident der „Cardiac Bioassist Association“, die sich im Juni vergangenen Jahres beim 6. internationalen Treffen über Muskuläre Herzunterstützung in Padua/Italien gebildet hat.
In der „Cardiac Bioassist Association“ haben sich Forscher und Kliniker zusammengeschlossen, um neue biologische Therapien für das medikamentös nicht mehr behandelbare Herzmuskelversagen zu entwickeln und anzuwenden. Die Forschungsschwerpunkte beinhalten experimentelle wie klinische Therapieansätze. Experimentell sind die Gen- und Zelltherapie sowie muskuläre Blutpumpen und klinisch die Kardiomyoplastik (Wickelherz) und die Aortomyoplastik zu nennen. Ziel der Forschungsvorhaben ist es, Ergänzungen zur Herztransplantation zu schaffen.
Die Lübecker Klinik für Herzchirurgie (Direktor Prof. Dr. med. Hans H. Sievers) hat auf dem Gebiet neuartiger Therapien bei Herzmuskelversagen vor allem die international viel beachteten experimentellen Forschungserfolge mit Skelettmuskelventrikeln und dem biomechanischen Herzen vorzuweisen.
Die Herztransplantation ist bis heute die einzige definitive Therapie für die terminale Herzinsuffizienz. Mit 500 Herztransplantationen pro Jahr in Deutschland und 3000 weltweit können noch nicht einmal fünf Prozent der terminal herzinsuffizienten Patienten behandelt werden. Während einerseits die Zahl der Patienten mit medikamentös nicht mehr therapierbarem Herzmuskelversagen zunimmt, ist andererseits die Anzahl der Organspender rückläufig. Mechanische Blutpumpen (Kunstherzen) dienen vor allem zur Übernahme der Pumpfunktion bis zur Transplantation und können somit den Spendermangel nicht kompensieren. Somit wird deutlich, dass die Erforschung der genannten biologischen Verfahren zur Behandlung des Herzmuskelversagens eine vordringliche Aufgabe der modernen medizinischen Forschung ist.

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Rüdiger Labahn

Weitere Informationen:

http://www.cb2a.org/

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