HAI 2008: Besseres Krisenmanagement bei Grippe-Pandemie erforderlich

Notfallmediziner fordern besseres Krisenmanagement:
Gefahren einer Grippe-Pandemie häufig unterschätzt
Die Intensivstationen deutscher Krankenhäuser sind derzeit nur unzureichend auf eine Grippe-Pandemie vorbereitet. Grund dafür, so Experten ist, dass die Gefahr einer Influenza-Pandemie oft unterschätzt wird. Bricht eine Pandemie aus, ist ein gut funktionierendes Krisenmanagement überlebensnotwendig. Auch ohne Massenansteckung ist ein Influenza-Virus gefährlich: Zwischen 2001 und 2007 starben, laut Robert-Koch-Institut (RKI), rund 31 000 Menschen an einer Influenza. Experten fordern deshalb im Vorfeld des HAI 2008 ein verbessertes Krisenmanagement.
„Es ist es nicht die Frage, ob eine Influenza-Pandemie kommt, sondern wann“,
erläutert Dr. med. Heinzpeter Moecke, Ärztlicher Direktor der Asklepios
Klinik Nord-Heidberg in Hamburg. Während einer Grippe-Pandemie benötigen, so
die Schätzungen der Experten, bis zu 30 Prozent der Bevölkerung ärztliche
Hilfe. „Für Hamburg beispielsweise bedeute dies im Zeitraum von acht Wochen
zusätzlich 470 000 Arztbesuche, 10 500 Klinikaufnahmen, darunter 1 575
Patienten auf Intensivstationen“, sagt Moecke.
Neben der Therapie der Influenza steht die Behandlung von sogenannten
Superinfektionen wie der Lungenentzündung im Vordergrund. Viele
Intensivpatienten müssten deswegen zusätzlich künstlich beatmet werden.
Deshalb werde es nicht ausreichen, nur Medikamente und Infusionen
vorzuhalten. Benötigt werden auch zusätzliche Beatmungsgeräte in
ausreichender Menge. Zu den vorbereitenden Maßnahmen gehören für Moecke auch Schulungen des Personals zu den organisatorischen und hygienischen Maßnahmen im Krisenfall.
Da bei einer Pandemie absehbar auch Mitarbeiter der Intensivstationen wegen
Grippeerkrankungen ausfallen, sind detaillierte Planungen für Dienste
erforderlich. Wie eine rechtzeitige und umfassende Vorbereitung im
Krisenfall aussehen sollte, erläutert Dr. med. Heinzpeter Moecke im Rahmen
der Kongress-Pressekonferenz am 18. Juni 2008 in Berlin.
TERMINHINWEISE:
Sitzung
Bewältigung von Großschadenslagen
Donnerstag, den 18. September 2008, 17.00 bis 18:40 Uhr,
Raum A06, bcc Berlin
Kongress-Pressekonferenz
anlässlich des HAI 2008 – Hauptstadtkongress der DGAI für
Anästhesiologie und Intensivtherapie mit Pflegesymposium
Donnerstag, den 18. September 2008, 11.30 bis 12.30 Uhr,
Raum C04, bcc Berliner Congress Center GmbH,
Alexanderstr. 11, 10178 Berlin
Themen
Highlights des Kongresses
Antibiotikatherapie: Gehen uns die Antibiotika aus?
Infusionstherapie in der Bauchchirurgie: Wieviel Flüssigkeit ist notwendig?
Influenza-Pandemie: Sind wir vorbereitet?
Hirnstrommessung in Anästhesie und Intensivmedizin:
Welchen Einfluss hat Neuromonitoring auf die operative Strategie und die
Qualität?
Tumorpatienten in Anästhesie und Intensivmedizin: Wie beeinflusst der
Ernährungsstatus das Operationsrisiko?
Referenten
Dr. med. Maria Deja, Oberärztin an der Klinik für Anästhesiologie und
operative Intensivmedizin der Charité Berlin
Privat-Dozent Dr. med. Christian von Heymann, D.E.A.A., stellvertretender
geschäftsführender Direktor der Klinik für Anästhesiologie und operative
Intensivmedizin an der Charité Berlin
Dr. med. Heinzpeter Moecke, Ärztlicher Direktor, Asklepios Klinik
Nord-Heidberg, Hamburg
Privat-Dozentin Dr. med. Ingrid Rundshagen, Oberärztin an der Klinik für
Anästhesiologie und operative Intensivmedizin der
Charité Berlin
Professor Dr. med. habil. Arved Weimann, Präsident der Deutschen
Gesellschaft für Ernährungsmedizin e.V, Klinik für Allgemein- und
Visceralchirurgie,
Klinikum St. Georg, Leipzig
Pressekontakt für Rückfragen:
DGAI Pressestelle
Silke Jakobi
Postfach 30 11 20
D-70451 Stuttgart
Telefon: 0711 89 31-163
Fax: 0711 89 31-167
E-Mail: jakobi@medizinkommunikation.org

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