Expertenkonferenz: Leichtere Autos und Flugzeuge für mehr Umweltschutz

Internationale Fachleute referierten bei den „Ranshofener Leichtmetalltagen“ des Leichtmetallkompetenzzentrum Ranshofen (LKR) / Erhebliches Einsparungspotenzial im Energieverbrauch und CO2-Ausstoß / Neue Trends und wissenschaftliche Erkenntnisse.

Auf einer Expertenkonferenz (28. und 29. Mai 2008) in der oberösterreichischen Therme Geinberg wurden die neuesten Trends und wissenschaftlichen Erkenntnisse aus der Leichtmetallforschung und dem Leichtbau präsentiert. Dabei standen Umweltschutzaspekte durch die Einsparung nicht erneuerbarer Energiequellen im Automobil- und Luftfahrtsektor im Mittelpunkt. Bereits zum fünften Mal richtete das Leichtmetallkompetenzzentrum Ranshofen (LKR), ein Unternehmen der Austrian Research Centers, die Tagung aus. Der Einsatz von leichteren Materialien und neuen Verbundtechniken in Autos und Flugzeugen soll künftig zu erheblichen Verbesserungen im Energieverbrauch und somit zu mehr Effizienz und Umweltfreundlichkeit führen.

„Speziell in der Automobilindustrie geht der Trend zur so genannten Mischbauweise“, erklärt Werner Fragner vom LKR. „Das bedeutet, dass verschiedene Materialien eingesetzt werden, um eine optimale Kombination aus niedrigem Gewicht, Funktionalität und Preis zu erzielen.“ Eine Möglichkeit der Verbindung unterschiedlicher metallischer Komponenten ist der Verbundguss. Dabei wird ein Gussteil bereits durch den Gießprozess mit einem oder mehreren anderen Bauteilen verbunden. „Fügeschritte wie Schweißen, Kleben oder Nieten können dadurch eingespart werden“, so Fragner.

Keramik-Bremsscheiben im Audi A8, Kohlefaser nicht nur für Sportwagen
Auch Günter H. Deinzer, Leiter der Entwicklung Werkstofftechnologie bei der deutschen Audi AG, sieht in innovativen Leichtbaukonzepten erhebliches Potenzial für die Reduzierung von Kraftstoffverbrauch und Emissionen. „Erst kürzlich haben wir für den Audi A8 eine neue Keramik-Bremsscheiben-Technologie vorgestellt.“ Neue Werkstoffe führen aber auch zu einer leichteren Karosserie: „Im Audi A6 liegt heute der Gewichtsanteil hoch- und höchstfester Bleche bereits bei 48 Prozent. Damit kann in Summe eine Gewichtsreduzierung von 8 Kilogramm ohne Anbauteile realisiert werden“, sagt Deinzer.

Neuere Entwicklungen im Karosseriebau sehen übrigens den Einsatz von kohlefaserverstärkten Kunststoffen vor. Bisher sind diese Anwendungen auf Sportfahrzeuge und Fahrzeuge aus der Luxusklasse begrenzt. „Im Zuge von Economy-of-Scale-Effekten und einer optimierten Fertigungstechnologie wird diese innovative Technologie jedoch auch Einzug in andere Fahrzeugsegmente halten“, so Deinzers Ausblick.

Luftfahrt: Aluminium in Fluggastsitzen
Auch in der Flugzeugindustrie erfordern steigende Ölpreise und der Wettbewerb unter den Airlines drastische Gewichtseinsparungen. „Die Sitze der Fluggäste stellen dabei einen entscheidenden Faktor dar, bewegt sich doch deren Gesamtgewicht in großen Maschinen bis hin zu 12 Tonnen“, erläutert Alfons Stachel vom deutschen Hersteller von Fluggastsitzen Recaro Aircraft Seating.

Hier kommt insbesondere der Wahl von effizienten Aluminiumwerkstoffen eine wichtige Rolle zu. „Hochfeste moderne Legierungen, wie die Aluminium-Lithium Legierung 2099T83, die im Airbus A380 Verwendung finden, zeigen eine Möglichkeit auf, in welche Richtung sich der Werkstoff Aluminium hinentwickeln kann“, sagt Stachel.

Rückfragehinweise:

Mag. Michael H. Hlava
Austrian Research Centers GmbH – ARC
Leiter Corporate Communications
phone +43 (0)50550-2046
e-mail michael.hlava@arcs.ac.at
Elfriede Dicker
Austrian Research Centers GmbH – ARC
Leichtmetallkompetenzzentrum Ranshofen (LKR)
Telefon: +43/(0)7722/83333-7003
Mobil: +43/(0)664/8157903
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