Bundesweiter Kongress für mehr Energieeffizienz in Kommunen

Bundesbauminister Wolfgang Tiefensee hat die Kommunen aufgerufen, die Chancen der energieeffizienten Sanierung verstärkt zu nutzen. „Öffentliche Liegenschaften wie Schulen, Sporthallen, Museen, Gerichts- und Verwaltungsgebäude bieten noch Einsparreserven in Milliardenhöhe“, so der Bundesbauminister.

Er schätzt, dass von den etwa 190.000 öffentlichen Liegenschaften die Hälfte dringend energetisch sanierungsbedürftig ist. Die Energiekosten belaufen sich auf jährlich rund 4,1 Milliarden Euro.

Die Bundesregierung unterstützt die Kommunen bei der Bewältigung der notwendigen Investitionen mit speziellen kommunalen Förderprogrammen im CO2-Gebäudesanierungsprogramm und mit Mitteln aus dem „Investitionspakt“.

„Die Potentiale können auch über innovative Finanzierungsmodelle wie das Contracting erschlossen werden“, betonte Tiefensee auf dem Kongress „Energieeffiziente Kommune“ mit der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena) vor zahlreichen Bürgermeistern und Energieexperten im Bundesbauministerium. „Allein durch Contracting in nur 20.000 Liegenschaften könnten jährlich bis zu 300 Millionen Euro eingespart werden“, so der Minister. Um den Prozess voranzubringen, werde die Bundesregierung vorbildliche Projekte in Bundesliegenschaften nach dem Contracting-Verfahren realisieren.

Eine Studie der dena hat 20.000 Gebäude von Bund, Ländern und Kommunen identifiziert, die als besonders gut für Energie-Contracting geeignet sind. „Wenn diese Gebäude von spezialisierten Dienstleistern energieeffizient saniert werden, können die öffentlichen Träger ihre Energiekosten bis zum Jahr 2016 um bis zu 300 Millionen Euro jährlich senken“, bestätigte dena-Geschäftsführer Stephan Kohler.

Der Markt für innovative Energiedienstleistungen bietet erhebliche Wachstums-Potenziale. Angesichts gestiegener Energiepreise, der Klimaschutzziele der Bundesregierung und einer oftmals angespannten Haushaltslage steht die öffentliche Hand verstärkt vor der Herausforderung, kosteneffiziente sowie umweltgerechte Energielösungen umzusetzen. Allerdings ist das Informationsdefizit bei vielen Betreibern von öffentlichen Liegenschaften noch sehr hoch.

Die Vorteile des Energie-Contractings sind häufig nicht bekannt.

Die Entscheidung für Energie-Contracting bedeutet, eine langfristige strategische Partnerschaft einzugehen, die eine optimale und wirtschaftliche Energieversorgung verfolgt. Der Energiedienstleister wird mit einem Teil der eingesparten Energiekosten finanziert. Im Pilotprojekt „Contracting für Bundesliegenschaften“ konnte die dena bereits zeigen, dass in den Liegenschaften der Bundesregierung durchschnittliche Energie- und CO2-Einsparungen von 30 Prozent möglich sind.

Mit dem Kongress, Hilfsmitteln im Internet und Publikationen wie dem in Kürze erscheinenden „Contracting-Lotsen“ bietet die dena den Kommunen konkrete und praxisnahe Informationen zum Energie-Contracting.

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Philipp Prein presseportal

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