Internationale Tagung zu Möglichkeiten der Förderung von Lebensqualität demenzkranker Menschen

Demenz, die am meisten gefürchtete Erkrankung der Deutschen, hat aufgrund der demographischen Entwicklungen bereits heute hohe gesundheits- und versorgungspolitische Relevanz.

Ein Leben mit einem demenzkranken Angehörigen in der häuslichen Umgebung oder auch die professionelle Pflege dieser Menschen in Einrichtungen der Altenhilfe würdevoll zu gestalten, stellt eine große Herausforderung dar, die neben fachlicher Kompetenz auch ein außerordentliches Maß an Einfühlungsvermögen erfordert. Die Erhaltung oder – wo notwendig – die Förderung möglichst hoher Lebensqualität trotz nachlassender Fähigkeiten sind zentrale Ziele der Betreuung und Versorgung Demenzkranker, mit denen auch bedeutsame ethische Fragen verbunden sind.

„Wer ist die Frau da im Spiegel…?“ „Ich möchte jetzt endlich nach Hause zu meinen Eltern!“ – solche oder ähnliche Situationen erleben pflegende Angehörige und professionell Pflegende demenzkranker Menschen fast täglich. Um hier in angemessener, den Betroffenen wertschätzender Weise handeln zu können, bedarf es aus fachlicher Perspektive einerseits spezifischer Betreuungs- und Versorgungskonzepte, die eine positive Beeinflussung von Lebensqualität in objektiven und subjektiven Dimensionen ermöglichen.

Andererseits berührt gerade die subjektive Dimension von Lebensqualität, die jeweils nur vor dem Hintergrund der individuellen Kriterien eines guten Lebens betrachtet werden kann, ethische Aspekte, die bei der Entwicklung solcher Konzepte ausdrücklich zu berücksichtigen sind.

Mit großer Unterstützung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat das Institut für Gerontologie der Universität Heidelberg (Direktor: Prof. Dr. Andreas Kruse) ein Instrument zur Erfassung von Lebensqualität (H.I.L.DE.) entwickelt, das auf einer internationalen Tagung am 19. Mai 2008 in der Neuen Aula der Heidelberger Universität der interessierten Öffentlichkeit vorgestellt und mit dieser diskutiert werden soll.

Ziel dieser Tagung ist es, Versorgungskonzepte zur Förderung und Erhaltung der Lebensqualität demenzkranker Menschen vorzustellen und dabei auch einen Blick über die nationalen Grenzen hinaus zu werfen. Nationale und internationale Expertinnen und Experten aus Pflege, Wissenschaft, Recht und Ethik werden den Kenntnisstand ihres Faches im Zusammenhang mit der Frage erörtern, inwieweit die Erfassung und Förderung von Lebensqualität, zum Beispiel mit dem Instrument H.I.L.DE., eine zukünftige Komponente der Regelversorgung demenzkranker Menschen bilden kann. Ethische Gedanken zur gesellschaftlichen Mitverantwortung für Menschen in gesundheitlichen Grenzsituationen schließen die Tagung ab.

Die Tagung beginnt um 10.00 Uhr und endet gegen 18.00 Uhr. Die Tagung ist kostenlos und richtet sich an alle Personen, die an wissenschaftlichen und praktischen Fragen zur Betreuung demenzkranker alter Menschen interessiert sind. Eine kostenfreie Verpflegung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer wird gestellt. Anmeldung ist noch möglich unter: Institut für Gerontologie, Sekretariat, Bergheimer Straße 20, 69 126 Heidelberg.

Rückfragen von Journalisten bitte an:
Prof. Dr. Andreas Kruse
andreas.kruse@gero.uni-heidelberg.de
Dr. Michael Schwarz
Pressesprecher der Universität Heidelberg
Tel. 06221 542310, Fax 542317
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