2. Handelsblatt Jahrestagung: Investitionsbedingungen in der Ukraine

Die Ukraine wird ein zunehmend interessanter Wirtschaftspartner. Deutschland war mit 3,8 Prozent (Export) bzw. 9,4 Prozent (Import) im Jahr 2005 zweitwichtigster Handelspartner der Ukraine nach Russland. Diese Position wurde auch 2006 behauptet, obwohl die ukrainischen Exporte nach Deutschland Prozent zurückgingen. Dagegen stiegen die deutschen Exporte um 22,3 Prozent.

Sie betrugen in den ersten 11 Monaten des Jahres 2006 3,67 Milliarden US-Dollar, die deutschen Importe aus der Ukraine 1,15 Milliarden US-Dollar. Wichtigste deutsche Exportgüter sind Fahrzeuge, Maschinen, Chemieprodukte und elektrotechnische Erzeugnisse, wichtigste ukrainische Exportgüter Metalle/Legierungen/Eisenwaren, Chemieprodukte und Textilien. Auch bei den Investitionen steht Deutschland weit vorn (5.917,9 Millionen US-Dollar). Seit Sommer letzten Jahres hat die Ukraine mit einer steigenden Inflation zu kämpfen, die gegenwärtig auf einem Acht-Jahres-Hoch liegt.

Um bis zu 22 Prozent könnten die Preise im Jahresdurchschnitt in die Höhe klettern, erklärte jüngst der Internationale Währungsfonds. Gründe für eine hohe Inflationsrate sind in erster Linie die Steigerung der Ölpreise, steigende Selbstkosten aufgrund der inneren Umgestaltungsprozesse, vor allem aber die stark auf Sozialleistungen ausgerichtete Orientierung der Politik. (Infopaket Ukraine, AHK 2007 und IWF)

Die Ukraine als Land mit großen wirtschaftlichen Perspektiven stellt Karin Rau, DIHK-Delegierte der Deutschen Wirtschaft in der Ukraine, auf der 2. Handelsblatt Jahrestagung „Investitionsbedingungen in der Ukraine“ (10./11. Juni 2008, Frankfurt, www.konferenz.de/inno-ukraine08) vor. Große Chancen sieht die Delegierte in der Baubranche, bei erneuerbaren Energien, im Handel und in der Landwirtschaft. (Ost-West-Contact, April 2008)

Erst kürzlich trafen sich deutsche Experten mit dem ukrainischen Wirtschaftsminister Bogdan Danylyschyn und machten Vorschläge zur Senkung der Inflation: Mehr Wechselkursflexibilität, eine restriktivere Fiskal- bzw. Sozialpolitik sowie Strukturreformen im Agrarsektor sind Maßnahmen, die dringend notwendig seien, um die Inflation zu reduzieren. Weiterhin sei es ökonomisch erforderlich – trotz kurzfristiger negativer Auswirkungen auf die Inflation – die Energiepreise für private Haushalte schrittweise anzuheben, so die Experten. (http://ukraine.ahk.de, 24.4.2008).

Nach langem Ringen wurde nun am 6. Februar 2008 der WTO-Beitritt der Ukraine besiegelt. Die WTO-Mitgliedschaft der Ukraine wird auch den Weg für ein ‚neues und verbessertes Abkommen’ mit der EU ebnen, das eine Freihandelszone und eine verbesserte Zusammenarbeit im Bereich Energie beinhaltet. Vom WTO-Beitritt werden allerdings keine unmittelbaren Effekte für die Wirtschaftsentwicklung erwartet, allerdings hofft Ukraine-Expertin Rau auf eine Erleichterung im Bereich der Zertifizierung. (www.ost-west-contact.de, April 2008)

EU-Ukraine-Aktionsplan
„Deutschland, die EU und die Nato sollten in Sachen Ukraine vor allem auf die politische und wirtschaftliche Stabilität des Landes hinwirken, auf die Umsetzung und Vertiefung bestehender Abkommen als Voraussetzung für weitere Integrationsschritte drängen und diese Politik gegenüber Moskau offensiv vertreten“, fordert PD Dr. Rainer Lindner vom Deutschen Institut für Internationale Politik und Sicherheit. (Schriftenreihe SWP aktuell 26, April 2008). Auf der Handelsblatt Tagung stellt der Osteuropa-Experte die aktuellen politischen Entwicklungen in der Ukraine vor. Lindner setzt sich dafür ein, den EU-Ukraine-Aktionsplan zu intensivieren und die bilateralen Beziehungen zu stärken.

Praxisberichte aus der Ukraine
Der Versicherungsmarkt, die logistischen Bedingungen in der Ukraine, Bedingungen für Unternehmenskäufe sowie Produktionsverlagerungen sind weitere Themen, die auf der Handelsblatt Tagung in Form von Praxisberichten vorgestellt werden. So berichtet Jörg Evers, Geschäftsführer der W.E.T. Automotive Ukraine über eine Produktionsverlagerung von Ungarn in die Ukraine. Seit April 2005 produziert der bayerische Automobilzulieferer im transkarpatischen Vynohradiv mit rund 2.000 Mitarbeitern Sitzheizungssysteme für namhafte Automobilhersteller. Die wachsende Zahl der Produzenten führt allerdings zu ersten Anspannungen auf den lokalen Arbeitsmärkten: „Wir werden dieses Jahr noch weiter ausbauen und weitere 500 Mitarbeiter einstellen. Das wird schon schwieriger. Es wird ziemlich eng in Transkarpatien“, berichtet Evers. (Ost-West-Contact, April 2008) Die Erfolgsgeschichte von Beiersdorf erzählt Frank Hennings (Beiersdorf Ukraine) in seinem Beitrag „Marketing & Sales – Success Story: Nivea, Ukraine“.

Personalmanagement, rechtliche Grundlagen, Immobilienerwerb, Buchhaltung und Steuern sowie Sicherheit und Korruption sind weitere Themen der Jahrestagung.

Das Programm im Internet: www.konferenz.de/inno-ukraine08

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