Bayreuther Konferenz behandelt den anderen Blick auf Kindheit und Jugend im frankophonen Afrika und in Lateinamerika

Kindheit und Jugend haben erst in den letzten fünfzehn Jahren zunehmend wissenschaftliches Interesse geweckt. Hierbei haben vor allem Arbeiten zur Situation der Kinder in Krisenregionen oder gesellschaftlich brisante Themen wie Kinderhandel, Prostitution und Kindersoldaten auch eine breitere Öffentlichkeit aufmerken lassen.

Eine Konferenz zur Kindheit in Afrika und Lateinamerika, die vom 27. Februar bis zum 1. März in Bayreuth abgehalten wird, soll fachübergreifend Aspekte von Diskussionen um Recht und Stellung der Kinder aufgreifen, die in einem in Europa geführten Diskurs über Afrika oder Lateinamerika nicht immer auf den Zusammenhang und die Kultur eingehen können.

Schwerpunktmäßig soll sich das von der Bayreuther Afro-Romanistin und Komparatistin Professor Dr. Ute Fendler organisierte Kolloquium mit Reflexionen beschäftigen, die kritisch Begrifflichkeiten und Konzepte ebenso wie Traditionen hinterfragen, dabei Missstände aufzeigen, aber auch eine Vielfalt an Aspekten beleuchten, was Kindheit unter den jeweils gegebenen Umständen bedeutet oder bedeuten sollte.

Literatur ebenso wie Filme, Comics oder Kinderliteratur sind dabei wichtige Medien, die solche Reflexionen artikulieren und damit auch Gegenstand des Kolloquiums sind. Die literatur- und medienwissenschaftlichen Ansätze werden durch Beiträge aus der Linguistik, den Medienwissenschaften, der Anthropologie und Jura ergänzt, womit eine fachübergreifende und vergleichende Betrachtung gewährleistet ist.

Die Teilnehmer an der Konferenz mit dem Titel „Kindheit? Von Nostalgie, Verlust und Instrumentalisierung – Mediale Zeugnisse zu Kindheit und Jugend im frankophonen Afrika und in Lateinamerika“ kommen zu gleichen Teilen aus Übersee und Osteuropa, sechs davon aus Lateinamerika und neun aus Afrika. Außerdem sind Wissenschaftler aus Frankreich und Spanien beteiligt, sowie fünf deutsche Fachleute.

Die örtliche Vertreterin des UN-Kinderhilfswerks UNICEF, Christa Müller-Feuerstein wird die Konferenz eröffnen. Die ivorische Schriftstellerin Véronique Tadjo wird einen Workshop zur Kinderliteratur anbieten und ihre Werke im Bereich der Kinderliteratur in einer Ausstellung „Afrika in der Kinder- und Jugendliteratur“, zeigen, die von den Bayreuther Romanisten Dr. Joachim Schultz konzipiert, organisiert und auch wissenschaftlich begleitet wird.

Um das Kolloquium mit dieser gesellschaftlich brisanten Fragestellung nicht auf den universitären Austausch zu beschränken, wird es mit dem argentinischen Film „Kamtchatka“ im Bayreuther Cineplex eröffnet. Im Afrikazentrum der Universität, dem IWALEWA-Haus, wird im Verlaufe der Konferenz ein Film aus Burkina Faso „Yaaba“ gezeigt, in dessen Zusammenhang die Möglichkeit zur Diskussion mit Spezialisten besteht.

Weitere Informationen

Prof. Dr. Ute Fendler
Tel. (0921) 55 – 3567
ute.fendler@uni-bayreuth.de

Media Contact

Jürgen Abel idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-bayreuth.de

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