Dialogzentrum Demenz zieht Zwischenbilanz

Wie versorgt und betreut man demenzkranke Menschen am besten? Diese Frage stellen sich betroffene Angehörige und professionelle Pflegekräfte ebenso wie Forscher verschiedener Disziplinen, die nach neuen Ansätzen und Konzepten suchen. Doch nicht immer weiß die Wissenschaft genau, was die Praxis braucht.

Und die Praktiker wiederum tun sich schwer, den Überblick über die aktuellen Forschungsergebnisse zu behalten. Um hier zu vermitteln und den fachlichen Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis zu verbessern, wurde vor drei Jahren am Institut für Pflegewissenschaft der Universität Witten/Herdecke das Dialogzentrum Demenz gegründet. Am 30. Januar gibt das Dialogzentrum, das zur Landesinitiative Demenz Service NRW gehört, Einblicke in die aktuelle Tätigkeit.

Zu den jüngsten Projekten des Dialogzentrum gehören eine groß angelegte Umfrage unter Mitarbeitern in der ambulanten Pflege, Tagespflege, stationären Pflege und in Krankenhäusern. Dabei wurden weitere Themen gesammelt, zu denen Praktiker sich mehr Wissen wünschen – etwa zur Kommunikation mit demenzkranken Menschen oder zu Umgangskonzepten. Die Ergebnisse der Befragung bilden einen Schwerpunkt der Tagung am 30. Januar. Auf dem Programm stehen zudem Vorträge über Demenz und Migration und über die Schmerzerfassung bei Menschen mit Demenz. Die Tagung richtet sich an Praktiker, Forschende und interessierte Bürger.

In den vergangenen drei Jahren hat das Dialogzentrum Demenz seine Aufmerksamkeit beispielsweise darauf gerichtet, wie Beratungsangebote für Angehörige von Demenzerkrankten geplant und umgesetzt werden sollten und wie den Angehörigen bei der häuslichen Pflege konkret geholfen werden kann. Die erstellten Materialien stehen online kostenlos bereit. Ein regelmäßig erscheinender Newsletter informiert über neue Entwicklungen in der Demenzforschung und macht auf interessante Veranstaltungen aufmerksam.

Um den direkten Austausch zu fördern, finden Tagungen und Workshops für Praktiker und Forschende statt. Darüber hinaus wurde eine Präsenz-Bibliothek zu demenzspezifischen Themen angelegt. Sie beinhaltet mittlerweile rund 300 Titel.

Die Versorgung und Betreuung demenzkranker Menschen gehört zu den großen
gesundheits- und gesellschaftspolitischen Herausforderungen. Allein in Nordrhein-Westfalen leiden mehr als 300.000 Menschen an demenziellen Erkrankungen, darunter sind etwa 220.000 an einer schweren oder mittelschweren Demenz erkrankt. Die Zahl der schwer demenzerkrankten Personen wird sich Prognosen zufolge bis zum Jahr 2020 um knapp ein Drittel erhöhen.
Weitere Informationen und Anmeldung zur Tagung unter:
Private Universität Witten/Herdecke
Institut für Pflegewissenschaft
Dialogzentrum Demenz
Sekretariat Sabine Möller
Stockumer Str. 10
D-58453 Witten
Tel: +49 (2302) 926306
Fax: +49 (2302) 926310
Email: dialogzentrum@uni-wh.de

Media Contact

Bernd Frye Private Universität Witten/Herde

Weitere Informationen:

http://www.dialogzentrum-demenz.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Der Klang der idealen Beschichtung

Fraunhofer IWS transferiert mit »LAwave« lasergestützte Schallanalyse von Oberflächen in industrielle Praxis. Schallwellen können auf Oberflächen Eigenschaften verraten. Parameter wie Beschichtungsqualität oder Oberflächengüte von Bauteilen lassen sich mit Laser und…

Individuelle Silizium-Chips

… aus Sachsen zur Materialcharakterisierung für gedruckte Elektronik. Substrate für organische Feldeffekttransistoren (OFET) zur Entwicklung von High-Tech-Materialien. Wie leistungsfähig sind neue Materialien? Führt eine Änderung der Eigenschaften zu einer besseren…

Zusätzliche Belastung bei Knochenmarkkrebs

Wie sich Übergewicht und Bewegung auf die Knochengesundheit beim Multiplen Myelom auswirken. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert ein Forschungsprojekt der Universitätsmedizin Würzburg zur Auswirkung von Fettleibigkeit und mechanischer Belastung auf…

Partner & Förderer