Algen fressen Klimakiller: Bundes-Algen-Stammtisch bringt neue Energiekonzepte zum Blühen

Inzwischen haben auch Klimaforscher die Wassergewächse entdeckt, denn Mikroalgen können klimaschädliche CO2-Emissionen in Biomasse umwandeln. Beim 1. Bundes-Algen-Stammtisch am 17. und 18. Januar in Hamburg wollen Experten aus Wissenschaft, Industrie, Energiewirtschaft und Politik gemeinsam dieses Zukunftsfeld zum Blühen bringen.

Klimawandel und Umweltschutz nehmen in der Energiewirtschaft immer breiteren Raum ein. Sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene rückt zunehmend die Nutzung von Mikroalgen in den Blickpunkt. Mikroalgen betreiben Photosynthese mit einem besonders hohen Wirkungsgrad und sind daher hervorragend für die Produktion von Biomasse – nutzbar zur Produktion von Biogas, Biodiesel, Bioethanol – geeignet. Bei der Algenkultivierung können CO2-Abgase aus Kraft-, Zement- oder Kalkwerken genutzt werden.

Im Forschungsprojekt TERM (Technologien zur Erschließung der Ressource Mikroalgen) in Hamburg wird derzeit daran gearbeitet, die Effizienz der CO2-Reduzierung aus Abgasen zu erhöhen und die Produktion der Algenbiomasse um das zwei- bis dreifache zu steigern. Dazu stellt E.ON Hanse auf dem Gelände des Erdgasspeichers Reitbrook/Hamburg eine Fläche von einem Hektar und die CO2-Zuführung aus Abgasen zur Verfügung. Auch international ist das Rennen eröffnet: Anfang 2007 vermeldete das spanische Biotech-Unternehmen Bio-Fuel-Systems den Bau der ersten industriellen Anlage weltweit zur Algensprit-Produktion in der Region Alicante in Spanien. Die Unternehmen Vertigro und SGCEnergia aus Portugal planen eine Pilotanlage für Biodiesel auf der Basis von Mikroalgen in der Nähe von Lissabon. Royal Dutch Shell plc und HR Biopetroleum haben den Bau einer Pilotanlage zum Anbau von Meeresalgen auf Hawaii angekündigt.

Um die Forschung und Entwicklung zur Nutzung von Algenbiomasse in Deutschland voranzubringen, werden sich am 17. und 18. Januar 2008 erstmals Experten aus ganz Deutschland zum Bundes-Algen-Stammtisch treffen. Ziel ist es, den Informations-Austausch zwischen Industrie und Forschung über neue technische und wissenschaftliche Entwicklungen zu aktivieren, um so neue Kooperationen und Entwicklungsprojekte für CO2-Emittenten und für künftige Nutzer der Algenbiomasse anzuregen. Der Stammtisch richtet sich an Verfahrenstechniker, Reaktor- und Anlagenbauer sowie Biologen/Biotechnologen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung beteiligt sich ebenfalls an der Diskussion über Forschungsbedarf in diesem Feld.

Der 1. Bundes-Algen-Stammtisch findet statt am 17. und 18. Januar 2008 im Best Western Queens Hotel, Mexikoring 1, 22297 Hamburg.

Nähere Informationen gibt es bei

VDI/VDE Innovation + Technik GmbH
Ute Ackermann
Tel.: 030 310078-113
ackermann@vdivde-it.de
Anmeldung: www.mstonline.de/algenbioverfahrenstechnik

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Wiebke Ehret idw

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