Erstmals Weltmeisterschaft für Roboter-Segelboote

Vom 18. bis 25. Mai 2008 veranstaltet die österreichische Gesellschaft für innovative Computerwissenschaften (InnoC) in Kooperation mit dem Yachtclub Breitenbrunn die erste Roboter-Segelweltmeisterschaft. Die InnoC findet sich selbst bei der WM in der Favoritenrolle wieder, hat doch die eigene „ASV roboat“ bereits den diesjährigen 24-Stunden-Wettbewerb bei der Microtransat gewonnen. Die kommende WM dient als Vorbereitung auf einen Meilenstein in der robotischen Segelschifffahrt: Im Herbst soll eine vollautonome Atlantiküberquerung erfolgen.

Robotische Segelboote stellen hohe Anforderungen an die künstliche Intelligenz der Systeme. „Die Herausforderung ist etwas im Rechner nachzubilden, das man eigentlich nicht streng beschreiben kann“, erläutert Roland Stelzer von der InnoC und Projektleiter des roboat-Projekts http://www.roboat.at gegenüber pressetext. „Wind und Wellen sind nicht vorhersagbar, das System muss auf jede erdenkliche Situation reagieren können“, beschreibt Stelzer die Komplexität der Aufgabenstellung weiter. Im Hinblick auf Langzeit-Einsätze stelle das höchste Anforderungen an Robustheit und Stabilität der Software. Der Lösungsansatz des roboat-Projekts sind laut Stelzer Algorithmen, die wie ein Segler reagieren. „Das System würde auf jedem Boot funktionieren“, erklärt er den Vorteil. Das habe man beim Umstieg von einem 1,4-Meter-Modellbauboot auf das jetzige Vier-Meter-Boot auch in der Praxis nachgewiesen.

Ein zweites wesentliches Problem am Langzeit-Einsatz von robotischen Segelbooten ist die Energieversorgung. „Wir entwicklen ein nachhaltiges Energiekonzept, damit das Boot energieautark wird“, sagt dazu Stelzer. Neben Sonnen- und Windenergie kommt beim roboat-Projekt dabei eine Wasserturbine zum Einsatz. Bei der Weltmeisterschaft soll sich dieses in einem 48-Stunden-Rennen bewähren, um im Herbst bei der Microtransat 2008 für das Wagnis einer vollautonomen Atlantiküberquerung gerüstet zu sein. Langfristig könnten robotische Systeme für Segelboote laut Stelzer als Entlastung für Skipper oder als Notfallsysteme dienen. Auch energieautarke Roboterboote als mobile Sensorbojen seien denkbar.

Auch die Konkurrenz schläft nicht. Bereits jetzt ist die Teilnahme von sechs Booten definitiv bestätigt, darunter eines von der University of Wales, Aberystwyth (Ausrichter der Microtransat 2007) sowie jene von Teams aus Portugal und den USA. Weitere Teilnehmer auf Frankreich, Kanada und den USA sind bereits vorgemerkt. Im Rahmen der Weltmeisterschaft findet am 23. und 24. Mai 2008 auch die International Robotic Sailing Conference 2008 statt. Für beide Ereignisse werden derzeit Anmeldungen angenommen.

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Thomas Pichler pressetext.austria

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