Ausstellungsschiff MS Wissenschaft in Bremen: Das ZMT präsentiert ein virtuelles Korallenriff

Das virtuelle Korallenriff auf der MS Wissenschaft Ilja Hendel, WiD

Rechtzeitig zur Breminale kommt auch ein weiteres Highlight nach Bremen: Vom 14. bis zum 17. Juli geht das Ausstellungsschiff MS Wissenschaft am Tiefer 2 vor Anker. Das schwimmende Science Center tourt im Rahmen der Wissenschaftsjahre des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) jeden Sommer quer durch Deutschland.

Dieses Jahr widmet sich die Ausstellung auf dem umgebauten Frachtschiff der geheimnisvollen Welt der Meere und Ozeane. Mit an Bord ist ein Exponat des Leibniz-Zentrums für Marine Tropenökologie (ZMT): Es bietet den Besuchern die Gelegenheit zu einer Expedition in ein virtuelles tropisches Korallenriff.

Mit einer Virtual Reality-Brille (Oculus) können die Ausstellungsgäste auf einen Tauchgang durch eine 3-D-Simulation eines Riffs gehen. Dort begegnen sie Riffbewohnern wie Stein- und Weichkorallen, Anemonen- und Doktorfischen, Haien und Meeresschildkröten.

Beim virtuellen „Schwimmen“ durch die Unterwasserwelt erfahren sie nicht nur Spannendes über die einzelnen Rifforganismen, sondern auch über die schädigenden Einflüsse, die diese faszinierenden Lebewesen bedrohen. Die aufwendige digitale Visualisierung ist am ZMT in einer Kooperation zwischen IT-Abteilung und Korallenriffexperten entstanden.

“Korallenriffe leiden beispielsweise unter zerstörerischen Fischereimethoden, Überfischung, Ozeanversauerung, Nährstoffeintrag oder Temperaturerhöhung des Wassers – zur Zeit als direkte Folge des Klimaphänomens El Niño”, so der Riffökologe Sebastian Ferse vom ZMT.

“Unser Modell zeigt eindrucksvoll, wie Korallen auf einige dieser Stressfaktoren reagieren.” So veranschaulicht das Riffmodell beispielsweise die unmittelbaren Auswirkungen einer Korallenbleiche oder der Dynamitfischerei, die in vielen Tropenländern noch weit verbreitet ist.

Wie aber verändert sich ein Riff mit der Zeit, wenn verschiedene schädigende Einflüsse gleichzeitig und langfristig auf das Ökosystem einwirken? Die ZMT-Forscher planen, ein 3-D Modell basierend auf realen Daten zu programmieren. Das virtuelle Korallenriff kann dann unterschiedlichen Stressfaktoren ausgesetzt und seine Entwicklung über viele Jahrzehnte beobachtet werden.

Ein solches interaktives Modell könnte eine Grundlage für Entscheidungen im Küstenmanagement bieten und der lokalen Bevölkerung in den Tropen die langfristigen Auswirkungen ihres Umgangs mit dem Lebensraum Korallenriff veranschaulichen. Die im Exponat gezeigte Riffsimulation ist ein erster Schritt in diese Richtung.

MS Wissenschaft in Bremen
14.7. – 17.7.16
Anlegestelle Tiefer 2
Öffnungszeiten: täglich 10:00 – 19:00
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, der Eintritt ist frei.

Achtung! Am 12.7. wird von 17 – 19 Uhr in Bremerhaven bei der Veranstaltung „Meet the Scientist“ auf der MS Wissenschaft Dr. Achim Meyer vom Leibniz-Zentrum für Marine Tropenökologie den Besuchern Fragen zu Korallenriffen und ihrer Gefährdung beantworten.

Kontakt
Dr. Susanne Eickhoff
Leibniz-Zentrum für Marine Tropenökologie, Bremen
Tel: 0421 / 23800-37
Mail: susanne.eickhoff@zmt-bremen.de

Das LEIBNIZ-ZENTRUM FÜR MARINE TROPENÖKOLOGIE – ZMT in Bremen widmet sich in Forschung und Lehre dem besseren Verständnis tropischer Küstenökosysteme. Im Mittelpunkt stehen Fragen zu ihrer Struktur und Funktion, ihren Ressourcen und ihrer Widerstandsfähigkeit gegenüber menschlichen Eingriffen und natürlichen Veränderungen. Das ZMT führt seine Forschungsprojekte in enger Kooperation mit Partnern in den Tropen durch, wo es den Aufbau von Expertise und Infrastruktur auf dem Gebiet des nachhaltigen Küstenzonenmanagements unterstützt. Das ZMT ist ein Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft.

http://www.ms-wissenschaft.de/bremen
http://www.ms-wissenschaft.de/bremerhaven

Media Contact

Dr. Susanne Eickhoff Leibniz-Zentrum für Marine Tropenökologie (ZMT)

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Ideen für die Zukunft

TU Berlin präsentiert sich vom 22. bis 26. April 2024 mit neun Projekten auf der Hannover Messe 2024. Die HANNOVER MESSE gilt als die Weltleitmesse der Industrie. Ihr diesjähriger Schwerpunkt…

Peptide auf interstellarem Eis

Dass einfache Peptide auf kosmischen Staubkörnern entstehen können, wurde vom Forschungsteam um Dr. Serge Krasnokutski vom Astrophysikalischen Labor des Max-Planck-Instituts für Astronomie an der Universität Jena bereits gezeigt. Bisher ging…

Wasserstoff-Produktion in der heimischen Garage

Forschungsteam der Frankfurt UAS entwickelt Prototyp für Privathaushalte: Förderzusage vom Land Hessen für 2. Projektphase. Wasserstoff als Energieträger der Zukunft ist nicht frei verfügbar, sondern muss aufwendig hergestellt werden. Das…

Partner & Förderer