Auftakt zum Netzwerk Powering Agriculture in Bonn

Mit der wachsenden Weltbevölkerung und steigenden Einkommen steigt der Bedarf an Nahrungsmitteln und an Energie. Heute gehen 30 % der weltweit verbrauchten Energie in die Nahrungsmittelproduktion vom Acker bis zum Teller. Wie kann die Agrarwirtschaft mit weniger und mit sauberer Energie mehr Nahrungsmittel erzeugen?

Dazu ist Zusammenarbeit gefragt, insbesondere in Entwicklungs- und Schwellenländern, wo Bauern und Verarbeiter kaum Zugang zu klimafreundlichen Energietechnologien haben.

Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GmbH (GIZ) unterstützt im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (BMZ) ein globales Netzwerk zum Thema nachhaltige Energie für Ernährung. „Mit einem britischen Teeunternehmen sowie der kenianischen Teeentwicklungsagentur werden wir beispielsweise daran arbeiten, dass Teefabriken durch eine bessere Isolation weniger Brennholz für die Trocknung von Tee benötigen, damit Geld sparen und weniger Treibhausgase ausstoßen,“ so Maria Weitz, Projektleiterin der GIZ.

„In den armen Ländern Subsahara-Afrikas wird man insgesamt nicht umhin kommen, den Energieeinsatz im Agrar- und Ernährungssektor massiv zu erhöhen. Es ist aber gerade dort wichtig, dabei möglichst effizient zu sein. Nur so können die Regionen konkurrenzfähig werden und zukunftsfähige Lösungspfade öffnen“, sagt Michael Brüntrup, Agrarökonom am Deutschen Institut für Entwicklungspolitik (DIE).

Dieser Spagat zwischen Produktionssteigerung und Nachhaltigkeit ist oft schwierig. Die Forschung kann hier wichtige Entscheidungsgrundlagen und Handlungsempfehlungen liefern. Exemplarische Studien führte das DIE etwa in Malawi, das Zuckerrohr als Nahrungsmittel und Biokraftstoff produziert, durch.

Über das Wiki-Portal „Powering Agriculture“ können Interessierte auf Fachwissen und praktische Erfahrungen zugreifen und mit anderen teilen. Das Projekt der GIZ ist Teil der internationalen Initiative „Powering Agriculture – An Energy Grand Challenge“.

Ihr Ziel: markttaugliche Ansätze für klimafreundliche Energietechnologien in der Agrarwirtschaft entwickeln und verbreiten. Weitere Partner sind seit 2012 die US-amerikanische Entwicklungsagentur USAID, die schwedische Entwicklungsagentur SIDA, die US-Regierungsagentur zur Förderung von US-Investitionen im Ausland OPIC und das US-Energieunternehmen Duke Energy.

Ansprechpartner:
Maria Weitz, GIZ, maria.weitz@giz.de
Michael Brüntrup, DIE, Michael.Bruentrup@die-gdi.de

https://energypedia.info/wiki/Portal:Powering_Agriculture
http://www.poweringag.org/

Media Contact

Tanja Vogel idw - Informationsdienst Wissenschaft

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren

Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…

Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht

Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…

Transparente emissive Mikrodisplays

… für ultraleichte und kompakte Augmented-Reality-Systeme. Im Rahmen des Projektes HOT („Hochperformante transparente und biegbare Mikro-Elektronik für photonische und optische Anwendungen“) haben Forschende des Fraunhofer-Instituts für Photonische Mikrosysteme IPMS ein…

Partner & Förderer