Auf der grünen Welle in die Zukunft des Mobilfunks

Liveübertragungen und Virtual Reality werden unsere digitale Kommunikation stark verändern. Dafür müssen unsere Mobilfunknetze schneller, effizienter und gleichzeitig sicherer und nachhaltiger werden. Foto: © vectorfusionart – Fotolia.com/ Fraunhofer IAF

Digitale Kommunikationsnetze sind bereits heute die wichtigsten Lebensadern unserer Gesellschaft. Doch das mobile Internet soll bald noch mehr können und mit den neuen Mobilfunknetzen der 5. Generation (5G) den Nutzern ungeahnte Möglichkeiten bieten: »Liveübertragungen von Smartphone zu Smartphone werden bei 5G das heutzutage herkömmliche Video ersetzen. Das sehen wir schon bei den diesjährigen Olympischen Winterspielen im südkoreanischen Pyeongchang.

Dort wird zum ersten Mal ein Teil der Wettkämpfe in Virtual Reality übertragen«, erläutert Konferenzleiter Dr. Rüdiger Quay. Mit den VR-Brillen eröffnen sich neue Realitäten und gleichzeitig auch neues, noch nicht absehbares Potenzial – sei es im Heimgebrauch zum Gaming oder Entertainment oder für professionelle Anwendungen wie etwa zur Steuerung von bzw. zur Interaktion mit Maschinen. Gleichzeitig muss die Gesellschaft lernen, den Ressourcenverbrauch dieser Anwendungen und nicht zuletzt auch ihre Sicherheitsaspekte zu verstehen und zu beherrschen.

»Heutzutage steuern wir immer mehr Haushaltsgeräte mit unserem Smartphone. Jedoch muss auch sichergestellt werden, dass kein Fremder kritische Systeme wie etwa unseren Herd oder unser Auto von außen bedienen kann« gibt Quay, der auch die Leitung des Geschäftsfelds Hochfrequenzelektronik am Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF innehat, zu bedenken.

Neben der Kommunikationstechnik bildet das Thema Radar einen weiteren Schwerpunkt der GeMiC: Der Einsatz von modernster Radartechnik kann zur Vermeidung von Verkehrsunfällen im dichten Straßenverkehr und beim autonomen Fahren beitragen. Schon heute ist sie Pflicht in sämtlichen Lastkraftwagen, um Auffahrunfälle zu verhindern. Und die Entwicklung geht rasant weiter: Schon bald sollen unsere Autos selbstständig einparken und uns die Parkplatzsuche abnehmen.

»Modernste integrierte Schaltungen, kompakte Radarsysteme und verträgliche Übertragungskonzepte sind die unsichtbaren und teils winzigen Schlüssel, die unserer Gesellschaft zu mehr Sicherheit, Mobilität und Komfort verhelfen, und daran gilt es zu forschen«, so Quay. Auf diesem Gebiet sind Deutschland und Europa bereits führend und speziell im Bereich der Systemtechnik ist gerade die Industrie in Baden-Württemberg besonders stark. In Freiburg forschen die Fraunhofer-Institute zusammen mit der Universität an den Kommunikations- und Radartechnologien der Zukunft.

Über die German Microwave Conference

Die GeMiC findet bereits zum elften Mal statt und hat sich im letzten Jahrzehnt zur bedeutendsten Mikrowellenkonferenz im deutschsprachigen Raum entwickelt. Ihr Ziel ist der Aufbau und die Stärkung der Zusammenarbeit zwischen Forschung und Industrie ebenso wie die Förderung junger Wissenschaftler auf nationaler und internationaler Ebene.

»Die GeMiC bietet eine einzigartige Gelegenheit in Deutschland zum Austausch von wissenschaftlichen und technischen Erkenntnissen auf dem Gebiet der Mikrowellentechnik«, betont Quay. Das Fraunhofer IAF richtet die GeMiC 2018 in Zusammenarbeit mit dem Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (VDE) aus. Co-Gastgeber ist die Universität Freiburg mit dem Institut für Mikrosystemtechnik – IMTEK sowie dem Institut für Nachhaltige Technische Systeme – INATECH.

Auch in diesem Jahr ist die GeMiC eine Kombination aus wissenschaftlicher Konferenz und Messe. Das wissenschaftliche Programm besteht aus zahlreichen Vorträgen und Workshops. Die besten Beiträge werden prämiert. Im Rahmen der Industriemesse präsentieren die teilnehmenden Aussteller ihre neuesten Instrumentensysteme, Simulationswerkzeuge und Komponenten aus dem Bereich Mikrowellentechnik, Hochfrequenzelektronik und Antennen.

Mehr Informationen zur Veranstaltung, den Ausstellern sowie dem Konferenzprogramm gibt es unter http://www.gemic2018.de

Media Contact

Laura Hau Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF

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