Asiatische Metropolen: Bevölkerungsexplosion verlangt zukunftsfähige Baukonzepte

In China leben bereits in 86 Städten über fünf Millionen Menschen: Die rasant steigenden Einwohnerzahlen in asiatischen Metropolen stellen Stadtentwicklung und Wohnbau vor große Herausforderungen.

Im Rahmen der internationalen Konferenz „High Density & Living Comfort“ thematisieren Wissenschafter, wie sich Klimaschutz und Wohnkomfort in asiatischen Städten auf engstem Raum in Einklang bringen lassen. Die Konferenz des Instituts für Architekturtechnologie der TU Graz in Partnerschaft mit dem Konfuzius-Institut der Uni Graz findet von 21. bis 22. März 2013 statt – Medienvertreter sind herzlich willkommen.

In Wolkenkratzern integrierte Gärten, Balkone in 150 Metern Höhe und winddurchlässige Fassadensysteme: Das rasante Wachstum dicht besiedelter Städte in Asien erfordert zukunftsfähige Architektur- und Stadtplanungskonzepte. Mit dem Boom asiatischer Metropolen gehen zahlreiche Probleme einher, beispielsweise ein steigender Energieverbrauch und ein erhöhter CO2-Ausstoß.

In den südostchinesischen Ballungsgebieten herrscht ein feuchtes subtropisches Klima mit fast 100 Prozent Luftfeuchte und Temperaturen um die 40 Grad Celsius. Im Gebäudeinneren ist ein Wohnklima mit 50 Prozent Luftfeuchte und 22 Grad Celsius angenehm – der immense Energiebedarf für Klimaanlagen wird hier zur unvorstellbaren Umweltbelastung.

Ressourcenschonende Architekturkonzepte

Wo Grünflächen und öffentlicher Raum immer mehr Wolkenkratzern weichen müssen und der private Wohnbereich sehr beengt ist, ist auch das reibungslose Zusammenleben von Millionen von Menschen eine große Herausforderung. Architektonische Zukunftsstrategien für asiatische Metropolen zum Thema zu machen, ist daher das Ziel der gemeinsamen Konferenz „High Density & Living Comfort“ der TU Graz und der Uni Graz: „Wir müssen jetzt beginnen, uns konkrete Zukunftsstrategien für diese boomenden Metropolen zu überlegen.

Der Wissensaustausch mit asiatischen Expertinnen und Experten steht bei unserer Konferenz im Mittelpunkt mit der Intention, gemeinsam ressourcenschonende Architekturkonzepte voranzutreiben“, erklärt Ferdinand Oswald vom Institut für Architekturtechnologie der TU Graz, das unter der Leitung von Roger Riewe auch für die inhaltliche Koordination der Konferenz verantwortlich ist.

Das Konfuzius-Institut unterstützt die Vernetzung sowohl nach China als auch am Standort Graz. „Neben dem kulturellen Angebot wollen wir verstärkt wissenschaftliche Akzente setzen“, unterstreicht Institutsleiterin Daniela Unger-Ullmann.

Drei Ebenen der Zukunft

Internationale Expertinnen und Experten – aus China, Deutschland, Großbritannien, Kanada, Schweiz, Singapur, Südkorea und Österreich – bündeln bei der Grazer Tagung ihr Fachwissen und wollen gemeinsam neue Lösungen zum Thema Bauen auf engem Raum entwickeln. Die Konferenz nähert sich auf drei Ebenen den verdichteten Stadt- und Siedlungsstrukturen: Stadtplanung, Wohntypologien und Gebäude- und Fassadentechnologien. Das Programm der Tagung umfasst zehn öffentlich zugängliche Vorträge und anschließende interne Workshops, in denen internationale Doktoratsstudierende mit den Expertinnen und Experten an konkreten Forschungsfragen arbeiten.
Neue Wege der Architektur

Im Rahmen der Tagung findet auch die Ausstellung „Structure & Facade“ statt, die innovative Architekturkonzepte und Fassadensysteme des TU-Instituts für Architekturtechnologie in den Mittelpunkt rückt. „Mit der Konferenz ist die Arbeit an zukunftsfähigen Bautechnologien für asiatische Großstädte natürlich noch nicht getan: Die Erkenntnisse der Tagung fließen in unsere Forschungsprojekte ‚Sustainable facade and construction design strategies‘ und „Sustainable Living in High Density Structures“ mit der Chinesischen Universität Hongkong ein“, so Oswald.

„High Density & Living Comfort“
Termin: 21. – 22.März 2013
Orte: Aula der TU Graz, Rechbauerstraße 12
Rückfragen:
Dipl.-Ing. Ferdinand Oswald
Institut für Architekturtechnologie
Tel.: +43 316 873 6802
E-Mail: ferdinand.oswald@tugraz.at

Media Contact

Alice Senarclens de Grancy idw

Weitere Informationen:

http://www.cn-at2013.tugraz.at

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