Altersgerechte Arbeitsbedingungen: Gute Arbeit bekommt jedem Alter

„Im betrieblichen Alltag lassen sich Maßnahmen nicht auf Ältere begrenzen“, berichtete Isabel Rothe, Präsidentin der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) in Dortmund, aus einem Förderschwerpunkt der BAuA.

„Dies ist auch nicht sinnvoll, da eine ergonomische und altersgerechte Gestaltung der Arbeitsanforderungen letztlich allen Beschäftigten zu Gute kommt.“ Zudem stoße man durch Rahmenbedingungen im Betrieb und seinem Umfeld schnell an Grenzen. „Auch bei Unternehmensberatern ist Demografie oft noch kein Thema“, so die BAuA-Präsidentin.

Rund 130 Teilnehmende informierten sich bei der Abschlussveranstaltung des Förderschwerpunktes „Altersgerechte Arbeitsbedingungen“ über die Ergebnisse der Projekte, die auf eine Verbesserung altersgerechter Arbeitsbedingungen in verschiedenen Branchen abzielten. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales förderte die von der Bundesanstalt wissenschaftlich begleiteten Projekte im Rahmen des Modellprogramms zur Bekämpfung arbeitsbedingter Erkrankungen.

„Führungskräfte sind häufig das Nadelöhr, wenn es um die Umsetzung innerbetrieblicher Maßnahmen geht“, berichtete Marc Lenze vom Institut für gesundheitliche Prävention (IFGP) mit Sitz in Münster. Die Ergebnisse zeigten, dass Führungsverhalten insbesondere für Ältere besonders wichtig ist, wenn es um den Verbleib im Beruf geht. Nur fast jeder Fünfte will zurzeit bis zum regulären Renteneintritt arbeiten. „Eine bessere Schulung von Führungskräften würde hier die Quote deutlich erhöhen“, sagte Lenze. Insgesamt zeige sich, dass junge wie ältere Beschäftigte gute Arbeitsgestaltung mit Motivation und Produktivität belohnen. So tragen laut Lenze Faktoren wie Spaß an der Arbeit, weniger körperliche und seelische Belastungen oder eine höhere Sinnhaftigkeit der Tätigkeit dazu bei, bis zum gesetzlichen Renteneintritt zu arbeiten.

Im Schwerpunkt „Altersgerechte Arbeitsbedingungen“ förderte das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) zwischen Januar 2007 und August 2009 drei Projekte. Die von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) wissenschaftlich begleiteten Projekte „Gabi – Gestaltung altersgerechter Arbeitsbedingungen in Krankenhaus und Altenheim“, „LagO – Länger arbeiten in gesunden Organisationen“ und „MiaA – Menschen in altersgerechter Arbeitskultur“ befassten sich mit der konkreten Umsetzung von Maßnahmen, um den demografischen Wandel in Unternehmen zu bewältigen.

Weitere Informationen befinden sich auf der Homepage der BAuA unter www.baua.bund.de/modellprogramm oder können direkt bei den Projektnehmern eingeholt werden.

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Jörg Feldmann idw

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