Das Abbild der Erde – Deutsche Geophysikalische Gesellschaft tagt in Leipzig

Ständig kommen neue Nutzungsanforderungen hinzu – sei es bei der Rohstoffförderung, für unterirdische Speicherung oder durch Energiegewinnung. Regelmäßig müssen dabei wirtschaftliche Aspekte und schutzwürdige Güter gegeneinander abgewogen werden. Die 73. Jahrestagung der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft (DGG) vom 4. bis 7. März an der Universität Leipzig zeigt, welche Beiträge die Geophysik zur Beantwortung vieler dieser Fragen liefert.

Zu den wissenschaftlichen Schwerpunkten der Konferenz zählen deshalb „Geotomografien“ sowie „Ingenieur- und Umweltgeophysik“. Auf dem Campus der Universität am Augustusplatz werden dazu mehr als 500 Teilnehmer aus dem In- und Ausland erwartet. Die Eröffnungsveranstaltung der 73. DGG-Tagung beginnt um 14:00 Uhr im Audimax.

Durch die Abbildung des Untergrundes mit „tomographischen“ Methoden wird die Basis für wissenschaftlich fundierte Entscheidungen zur Nutzung des unterirdischen Raums gelegt, zu der die Ingenieur- und Umweltgeophysik praktische Lösungsansätze liefert. In einem speziellen Kolloquium greift die Tagung auch das politisch umstrittene Thema „Stimulation und Fracking“ auf.

Dabei geht es um eine neue Methode, bei der Schiefergestein in der Tiefe mit Wasserdruck unter Zugabe von Sand und Chemikalien aufgesprengt wird um Erdgas daraus fördern zu können. In Politik und Öffentlichkeit wird aktuell intensiv über das „Fracking“ diskutiert, für dessen Einsatz es bisher in Deutschland kaum Erfahrungen und keine eindeutigen gesetzlichen Regelungen gibt. Ein weiteres Schwerpunktthema der Tagung ist die Geschichte der Geophysik, die in besonderer Weise mit der Stadt Leipzig verbunden ist.

Die DGG war im Jahr 1922 – damals noch als Deutsche Seismologische Gesellschaft – in Leipzig gegründet worden.

Die Leipziger Tagung wird vom Institut für Geophysik und Geologie der Universität gemeinsam mit dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ ausgerichtet.

Zuletzt war die DGG kurz nach der deutschen Wiedervereinigung im Februar 1992 an der Universität Leipzig zu Gast und erlebte damals ihre eigene Wiedervereinigung.

Wie Tagungsleiter Prof. Michael Korn vom Institut für Geophysik und Geologie der Universität Leipzig sagte, wurden etwa 400 Vortrags- und Posterbeiträge angemeldet.

„Besonders für die jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die etwa die Hälfte der Beiträge stellen, ist die Tagung eine tolle Gelegenheit, ihre Arbeiten der gesamten Fachgemeinde zu präsentieren“, sagt er mit Blick auf die starke Beteiligung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Auch die Öffentlichkeit bekommt die Gelegenheit an der Tagung teilzuhaben: Am 6. März 2013 um

20:00 Uhr wird der Wissenschaftsjournalist, Geowissenschaftler und Buchautor Axel Bojanowski (SPIEGEL Online) im Hörsaal 3 des Hörsaalgebäudes am Augustusplatz einen öffentlichen Vortrag zum Thema „Faszinierende Rätsel der Geoforschung – warum sie keiner kennt“ halten, der sich ausdrücklich an alle interessierten Leipziger richtet.

Pressevertreter sind herzlich eingeladen, am 4. März 2013 um 12:30 Uhr an der Veranstaltung zur Enthüllung des Gedenksteins für die Gründungsversammlung der DGG im Jahr 1922 am Ort des ehemaligen Geophysikalischen Instituts in der Talstraße, Ecke Liebigstraße (in 04103 Leipzig) teilzunehmen. Im Anschluss daran wird es Gelegenheit zu Gesprächen mit dem Tagungsleiter und weiteren Vertretern der DGG sowie Leipziger Geophysikern geben.

Links:
Internetseite der Tagung und ausführliches Tagungsprogramm:
www.dgg-2013.de
Deutsche Geophysikalische Gesellschaft: www.dgg-online.de
Universität Leipzig, Institut für Geophysik und Geologie:
www.uni-leipzig.de/~geo
Helmholtz Zentrum für Umweltforschung UFZ: www.ufz.de
Weitere Informationen:
Dr. Udo Barckhausen
DGG-Komitee Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: +49 511 / 643-3239
E-Mail: udo.barckhausen@bgr.de
Prof. Dr. Michael Korn
Telefon: +49 341 97-32803
E-Mail: mikorn@uni-leipzig.de
www.geo.uni-leipzig.de

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Universität Leipzig

Weitere Informationen:

http://www.uni-leipzig.de

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