26. Ernst Klenk Symposium: Internationale Tagung mit renommierten Medizinern und Molekularbiologen in Köln

Die Erforschung der NOX Oxidasen als Enzyme, die körpereigene Sauerstoffradikale (reactive oxygen species = ROS) erzeugen, eröffnet neue Perspektiven für die Medizin der Zukunft. Mediziner und Molekularbiologen von internationalem Ruf berichten und diskutieren über ihre neuesten Forschungsergebnisse: Die Modulation der Produktion von ROS durch NOX Enzyme ist entscheidend für die Entstehung und den Verlauf so unterschiedlicher Erkrankungen wie Krebs, Arteriosklerose, Neurodegeneration, Entzündungen und Infektionen sowie Störungen des Immunsystems.

Veranstaltungsprogramm:
Das Programm und weitere Informationen über das 26. Ernst Klenk Symposium 2010 sind unter http://www.zmmk.uni-koeln.de/content/klenk_symposium_2010/ abrufbar.
Plenarvortrag – Klenk Lecture:
Prof. Karl-Heinz Krause (University of Geneva, Geneva – Switzerland) am Freitag, den 05. November 2010 um 18:00 Uhr zum Thema: NOX Family NADPH Oxidases: from Cellular ROS Production to Pathophysiology and New Treatment Concepts
Veranstaltungsort:
MTI-Hörsaalgebäude der Medizinischen Fakultät zu Köln (Geb. 44b) Joseph-Stelzmann-Str. 52, 50931 Köln
Veranstalter:
Zentrum für Molekulare Medizin der Universität zu Köln (ZMMK)
Was sind die grundlegenden molekularen Mechanismen, die bei der Entstehung und im Verlauf von Krankheiten eine Schlüsselrolle spielen? Wie können aus dem Verständnis dieser Mechanismen innovative Behandlungsstrategien entwickelt werden? Mit diesen Fragen beschäftigt sich das jährliche Ernst Klenk Symposium des Zentrums für Molekulare Medizin der Universität zu Köln (ZMMK).

Im Brennpunkt der diesjährigen Tagung steht die Familie der NOX Oxidasen und ihre therapeutische Beeinflussung beispielsweise bei Tumoren, Herz- und Gefäßerkrankungen, neurodegenerativen Veränderungen wie Alzheimer und Parkinson sowie bei entzündlichen und infektiösen Erkrankungen. Unter der Abkürzung „NOX Oxidasen“ fassen Fachleute eine Gruppe von sieben körpereigenen Enzymen, den NAPDH Oxidasen, zusammen, die reaktive Sauerstoffspezies (reactive oxygene species = ROS) erzeugen. Lange Zeit wurden den ROS aufgrund ihrer hohen, und scheinbar kaum kontrollierbaren, chemischen Reaktionsbereitschaft ausschließlich schädliche Wirkungen durch die Oxidation lebenswichtiger Biomoleküle, wie DNA, Proteinen und Lipiden zugeschrieben, die auch als „oxidativer Streß“ bezeichnet werden. Doch einfache Behandlungsstrategien der Inaktivierung von Sauerstoffradikalen, beispielsweise durch hochdosierte, systemische Gabe von Antioxidantien wie Vitamin C oder Vitamin E, brachten keine medizinischen Erfolge und zeigten gelegentlich sogar unerwünschte Nebenwirkungen.

Doch die Entdeckung und Charakterisierung der Familie der NOX Oxidasen hat zu einer völlig neuen Betrachtung der Funktionen von ROS geführt. Heute ist klar, daß die kontrollierte, fein dosierte und örtlich begrenzte Erzeugung von ROS durch NOX Oxidasen für viele Lebensprozesse absolut notwendig ist. Andererseits haben genetische, biochemische und molekularbiologische Charakterisierungen gezeigt, dass die fehlregulierte – teils erhöhte, teils verminderte – Erzeugung von ROS durch NOX Oxidasen zur Entstehung und zum weiteren Verlauf vieler Erkrankungen beiträgt. ROS sind somit sowohl bei physiologischen Lebensprozessen als auch im Krankheitsgeschehen ein zweischneidiges Schwert dessen Verständnis ganz neue Optionen für die zukünftige Therapie einer Vielzahl von Erkrankungen verspricht.

Prof. Martin Krönke, der Leiter des Zentrums für Molekulare Medizin Köln, hat Prof. Karl-Heinz Krause, der an der Medizinischen Fakultät der Universität Genf forscht und lehrt und der zu den bedeutendsten Experten auf dem Gebiet der biologischen Wirkungen von ROS zählt, als wissenschaftlichen Koordinator des diesjährigen Ernst Klenk Symposiums gewinnen können. Prof. Karl-Heinz Krause hat für dieses Symposium die international führenden Experten aus dem Gebiet der NOX Oxidasen als Sprecher für das Ernst Klenk Symposium gewinnen können, wie folgende Programmübersicht zeigt:

Teil 1: NOX Inhibitoren und Aktivatoren
J. David Lambeth (Atlanta – USA), Vincent Jaquet (Genf – CH), Jack L. Arbiser (Atlanta – USA), Harald H.H.W. Schmidt (Maastricht – NL), Cédric Szyndralewiez (Genf – CH), Jamel El-Benna (Paris – FR), Patrick J. Pagano (Pittsburgh – USA)
Teil 2: Von NOX Aktivatoren bis hin zu Myeloperoxidasen
Rikard Holmdahl (Stockholm – SE), William M. Nauseef (Iowa City – USA)
Teil 3: Mögliche Indikationen für NOX Hemmer
Ralf P. Brandes (Frankfurt – DE), Ajay M. Shah (London – GB), Beat A. Imhof (Genf – CH), Victor J. Thannickal (Birmingham – USA), Robert A. Clark (San Antonio – USA)
Teil 4: Hemmung der NOX Aktivität und neurogedenerative Erkrankungen
Raymond A. Swanson (San Francisco – USA), Michelle L. Block (Richmond – USA), Silvia Sorce (Genf – CH), Leonard P. Rybak (Springfield – USA)

Den Teilnehmern der Konferenz wird somit ein umfassender Überblick über den aktuellen Stand der Forschung über die NOX Oxidasen gegeben. Die vortragenden Wissenschaftler werden dabei insbesondere die translationalen Aspekte berücksichtigen, das bedeutet, sie werden aufzeigen, wie die Hemmung oder Aktivierung von NOX Oxidasen in Zukunft zur Behandlung verschiedener Erkrankungen eingesetzt werden kann.

Die Breite der Themengebiete wird für Biomediziner der verschiedensten Fachdisziplinen wie etwa Kardiologen, Endokrinologen, Pharmakologen, Pathologen, Genetiker, Entwicklungsbiologen, Biochemiker, Zellbiologen oder Molekularbiologen von großem Interesse sein. Dabei legt das ZMMK besonderen Wert auf die Teilnahme junger WissenschaftlerInnen und Studierender. In diesem Jahr findet deshalb erstmalig eine Posterpräsentation statt, bei der Nachwuchswissenschaftler ihre aktuellen Forschungsergebnisse vorstellen und mit den Experten diskutieren können.

Traditionsgemäß ist die Teilnahme am Ernst Klenk Symposien gebührenfrei, aber wir bitten um Anmeldung unter der unten angegebenen E-mail-Adresse. Zudem wird die Veranstaltung mit insgesamt 15 Punkten von der Nordrheinischen Akademie für ärztliche Fort- und Weiterbildung (Düsseldorf) zertifiziert.

Das Symposium – benannt nach Herrn Prof. Ernst Klenk, dem ersten Lehrstuhlinhaber des heutigen Instituts für Biochemie an der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln – findet im MTI-Hörsaalgebäude der Medizinischen Fakultät (Gebäude 44b, Joseph-Stelzmann Str. 52, 50931 Köln) statt. Die Veranstaltung beginnt am Donnerstag, den 04. November 2010 um 13.00 Uhr und wird am Samstag, den 06. November 2010 gegen 13.00 Uhr enden. Das Programm des 26. Ernst Klenk Symposiums sowie weitere Informationen sind unter www.zmmk.uni-koeln.de abrufbar.

Für Rückfragen steht Ihnen Frau Dr. Debora Grosskopf-Kroiher unter Tel. +49 221/478-5552, Fax: +49 221/478-4833 und E-Mail: klenk-symposium@uni-koeln.de gerne zur Verfügung.

Media Contact

Dr. rer. nat. Grosskopf-Kroiher ZMMK

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