Wissenschaftsansätze über den Tellerrand hinaus

Die Altmark hat mit dem Zweckverband Breitband Altmark (ZBA) ein zukunftsträchtiges Betreibermodell ins Leben gerufen, welches auf Grundlage von hohen Bandbreiten und kommunalen Glasfasernetzen die Entwicklung in den sog. Smart Regions vorantreibt.

Ein Thema, welches besonders die ländlichen Gebiete antreibt, ist natürlich das der Mobilität. Nutzen wir den Blick nach vorne und fragen nach.

So könnte Mobilität 4.0 aussehen

Mobile individuelle Verkehrssysteme müssen digitaler werden. Den Rufbus einfach per App auf dem Smartphone bestellen und den Standort des Fahrzeuges orten, welches in der Nähe zur Verfügung steht, das ist eine interessante Option.

Wir fragen nach beim Verbandsgeschäftsführer Andreas Kluge.

Herr Kluge: Wie können solche neuen Mobilitäts-Konzepte funktionieren?

A. Kluge: Die grundsätzliche Idee besteht darin das existierende etablierte Rufbussystem digital aufzuwerten. Bisher erfolgen die Bestellungen per Telefon. Das reicht in der heutigen Zeit nicht mehr aus, um alle Altersgruppen anzusprechen. Daher soll eine App das System unterstützen, mit der ein Rufbus gerufen werden kann. Parallel soll dessen Ankunft angezeigt und die Fahrkarte abgerechnet werden. Intern würde die Disposition der Busse beim Betreiber erheblich erleichtert und somit auch die Bereitstellungszeit mittelfristig verkürzt werden.

Herr Kluge, wie lange gibt es schon die Idee zum digitalen Rufbus in der Altmark?

A.Kluge: Diese Idee entstand bereits Ende 2017, als ich damit begann, Digitalisierungsthemen für die ländliche Altmark zu konzipieren. Sinnvoll war es dabei die Zusammenarbeit mit meinen Ex-Kollegen des Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt zu suchen. Warum? Dort wurden bereits erfolgreich Projekte in diesem Umfeld umgesetzt. Eine Anwendung gezielt für den ländlichen Raum zu entwickeln, das war neu, aber durchaus eine logische Konsequenz. So vereinbarte ich ein Treffen am Institut für Verkehrssystemtechnik in Braunschweig, bei dem erste Ideen ausgetauscht wurden. Der Landrat des Altmarkkreises Michael Ziche und Prof. Dr. Karsten Lemmer (Vorstand Energie und Verkehr des DLR) waren ebenfalls anwesend. Ein weiteres Treffen in Salzwedel bei der PVGS (Personenverkehrsgesellschaft) brachte zusätzliche Fortschritte in der Ideenentwicklung. Im Moment formulieren alle Parteien eine Projektskizze, die zur Einreichung für weitere Fördergelder dienen wird.

Wer kooperiert hier mit wem, warum ist der Draht gen Wissenschaft so wichtig. wie wollen sie das Vorhaben gemeinsam umsetzen?

A.Kluge: Forschung ist und bleibt ein wichtiger Baustein in solchen Projekten. Sie bietet die Möglichkeit des Blicks über den Tellerrand. Man möchte nicht auf Projekte setzen, die eventuell andernorts bereits gescheitert sind. Die Altmark mit Ihrem Logo und Leitspruch „Die Altmark – grüne Wiese mit Zukunft“ ist geradezu prädestiniert für innovative Ansätze. Dennoch haben wir auch den Anspruch nur die besten Lösungen unseren Bürgern anzubieten. Daher haben wir versucht eine gesunde und aussichtsreiche Mischung von Akteuren im Projekt zu konzentrieren.

Dazu gehören:

  • die PVGS als Gesamtverkehrsanbieter im Altmarkkreis Salzwedel
  • der Landkreis Altmarkkreis Salzwedel
  • ein KMU vor Ort – DevLab Salzwedel
  • das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt – Verkehrssystemtechnik in Braunschweig
  • der Zweckverband Breitband Altmark
  • ebenfalls involviert wurde zudem die NASA (Nahverkehrsgesellschaft Sachsen-Anhalt)

Warum unterstützt der ZBA dieses Vorhaben und haben Sie Vorbilder für diese Art von Verkehrskonzepten und Vernetzung?

A.Kluge: Als Geschäftsführer des Zweckverbandes ist mir klar, dass eine gute Infrastruktur ein Kettenglied im Gesamtgefüge der Digitalisierung ist. Sie ist vor allem ein Baustein, auf deren Grundlage erst innovative digitale Anwendungen ermöglicht werden. Eine digitale Anwendung mit permanenter Anbindung an ein Kommunikationsnetz liegt klar im Interessenfeld des ZBA und wir unterstützen hier mit Fachwissen.

Viele Wissenschaftler sehen die Altmark als Modellregion für Deutschland, braucht es hier besonderen persönlichen Einsatz und intensivere Kommunikation zwischen den Kommunen?

A.Kluge: Die Zusammenarbeit in so unterschiedlichen Disziplinen kann auch schwierig sein. Wir setzen hier auf eine langsame Annährung. So haben bereits zwei Wissenschaftler erfolgreich in der Leitstelle der PVGS hospitiert und „Mäuschen gespielt“. So lernen sich die Kollegen untereinander kennen und bauen Hürden aus den unterschiedlichen Denkweisen ab. Das Ziel ist in beiden Welten das Gleiche. Eine Verbesserung des Angebots für den Nutzer des Verkehrssystems und eine Erleichterung in der Koordination des Systems auf Betreiberseite. Die Initiative geht daher von beiden Seiten gleichermaßen in die Umsetzung mit ein.

Der Zweckverband: Der Zweckverband Breitband Altmark (ZBA) verfolgt die Strategie, die insbesondere dezentral gelegenen und unterversorgten Orte der 4.700 Quadratkilometer großen Altmark mit einem zukunftsfähigen und flächendeckenden Glasfasernetz zu erschließen.

Als Zweckverband ist der ZBA ein Zusammenschluss mehrerer kommunaler Gebietskörperschaften zur Erledigung der festgesetzten Aufgabe der Erschließung des Zweckverbandsgebietes mit Breitbandinternetanschlüssen. Damit bewältigen die Mitglieder des ZBA gemeinschaftlich die Aufgabe der Daseinsvorsorge der Internetinfrastrukturentwicklung in der Altmark.

Mehr Infos: https://breitband-altmark.de

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Presseteam Zweckverband Breitband Altmark (ZBA)

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