Videobrille cinemizer Plus Bestandteil des Projekts „Angstfreier Operationssaal“

Der cinemizer Plus, die Videobrille von Carl Zeiss, hat im Krankenhaus ein neues Einsatzfeld gefunden. Das mobile Kino, mit dem sich Konsumenten an jedem beliebigen Ort Serien, Videoclips oder ganze Spielfilme und Dokumentationen ansehen können, nimmt Patienten die Angst vor einer Operation und lenkt sie während eines Eingriffs vom eigentlichen Geschehen ab.

Ein sehr gutes Beispiel liefert die Klinik am Park im nordrhein-westfälischen Lünen, und die mit dem Einsatz der Videobrille neue Wege beschreitet. Das Krankenhaus ist bekannt für seinen Anspruch, Patienten nicht nur die bestmögliche medizinische Betreuung angedeihen zu lassen, sondern ihnen auch ein Umfeld zu bieten, in dem sie sich den Umständen entsprechend wohlfühlen können. Dort werden bei den Operationen überdurchschnittlich häufig periphere Regionalanästhesien durchgeführt, technisch anspruchsvolle Verfahren, die gleichzeitig besonders schonend sind. In rund 50 Prozent der Fälle wird mittlerweile auf eine Vollnarkose verzichtet.

„Doch so angenehm und technisch ausgereift die angewandten Methoden auch sein mögen: Zahlreichen Patienten bereitet der Anblick eines Operationssaales oder schon der Gedanke daran ein spürbares Unbehagen“, schildert Dr. med. Holger Sauer, der als Chefarzt der Anästhesieabteilung für die Organisation des Operationsbereiches zuständig ist. „In vielen Fällen mussten wir bisher zusätzliche Schlaf- oder Beruhigungsmittel verabreichen. Daher haben wir schon seit längerem über Alternativen nachgedacht, die noch besser auf den tatsächlichen Bedarf der Patienten zugeschnitten sind.“

Bei der Umsetzung des Projekts „Angstfreier Operationssaal“ stießen die Verantwortlichen der Klinik am Park auf den cinemizer Plus von ZEISS und testeten die neue Videobrille im Hinblick auf einen regelmäßigen Einsatz im Operationsbetrieb. Über die Simulation einer zwei Meter entfernten Leinwand mit einer Diagonalen von 115 Zentimetern direkt vor den Augen taucht der Patient vollständig in eine für ihn wesentlich angenehmere Umgebung ein und bekommt von der angstbesetzten Realität des Operationssaales nichts mehr mit. In der Klinik am Park betrachtet die behandelte Person musikalisch untermalte Natur- und Landschaftsfilme. Dank der On-Ear-Lautsprecher dringen auch keine unliebsamen Geräusche an das Ohr des Patienten, was auch Dr. med. Klaus Peter Zimmermann, Orthopäde in der Klinik am Park, zu schätzen weiß. „Gerade die unangenehmen Geräusche der Motorsäge bei Gelenkersatzoperationen werden durch andere, positiv gefärbte Eindrücke ersetzt“, schildert der Facharzt seine Erfahrungen.

„In der Probephase sind uns einige Aspekte aufgefallen, die wir selbst so nicht erwartet hatten: Bei Eingriffen etwa, für die der Kopf teilweise abgedeckt werden muss – etwa Schultergelenksoperationen –, hilft die Brille, eventuelle klaustrophobische Reaktionen zu verhindern. Die Brille kann übrigens nicht nur während des eigentlichen medizinischen Eingriffs gute Dienste leisten, sondern bereits im Vorfeld. So erleben auch Patienten, die für eine Vollnarkose vorgesehen sind, die Wartezeit bis zum Operationsstart in Gegenwart von zum Beispiel Delphinen oder Korallen wesentlich entspannter“, berichtet Dr. med. Holger Sauer. Das erfreuliche Ergebnis ist ein deutlicher Rückgang bei der Verabreichung von Schlaf- und Beruhigungsmitteln.

Für den bequemen Sitz der Videobrille sorgen verstellbare Ohrbügel und verschiedene Nosepad-Adapter, die Carl Zeiss mitliefert. Damit liegt der cinemizer Plus nicht nur sehr angenehm auf der Nase, verbessert wird auch der Einblickwinkel auf den TFT-Bildschirm. Sämtliche direkt auf der Haut aufliegende Teile sind aus weichem Material gefertigt, so dass auch bei längeren Operationen keine Druckstellen entstehen. Zu den möglichen Anschlussgeräten zählen neben dem herkömmlichen DVD-Player auch das iPhone, fast alle iPod-Modelle und andere mobile Endgeräte mit Videoausgang. Das mobile Kino von ZEISS bietet übrigens eine der wenigen Möglichkeiten, 3D-Filme auch außerhalb eines speziell dafür eingerichteten Kinos zu betrachten. Dr. med. Holger Sauer: „Diese neue Technik lässt natürlich den Effekt, mitten im Filmgeschehen zu sein, noch stärker zur Geltung kommen.“

„Wir wollen alles tun, um unseren Patienten den Klinikaufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten“, beschreibt Dr. med. Norbert Kunath, Chefarzt der Chirurgischen Abteilung der Klinik am Park, die Philosophie seines Krankenhauses. In dieses Konzept passt es, dass die Klinik am Park den cinemizer Plus in Zukunft routinemäßig ihren Patienten im Vorfeld und während des Operationsgeschehens anbieten wird. Geplant ist eine Ausweitung des Filmangebotes auf Spiel- und Kinderfilme sowie humoristische Streifen. Dem Patienten steht es aber auch frei, eigene Titel mit ins Krankenhaus zu bringen. „Insgesamt sehen wir die Einführung der Videobrille als wichtigen Schritt auf dem Weg, im Rahmen von Operationen nicht nur die medizinischen Belange der Patienten, sondern auch ihre psychischen Bedürfnisse angemessen zu berücksichtigen“, resümiert Dr. med. Holger Sauer.

Andreas Klavehn
Marketing
Multimedia Devices
Carl Zeiss AG
Tel.: +49 7364 20-4978
Fax: +49 7364 95-4287
E-Mail: a.klavehn@zeiss.de

Media Contact

Weitere Informationen:

http://www.zeiss.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Unternehmensmeldungen

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Der Klang der idealen Beschichtung

Fraunhofer IWS transferiert mit »LAwave« lasergestützte Schallanalyse von Oberflächen in industrielle Praxis. Schallwellen können auf Oberflächen Eigenschaften verraten. Parameter wie Beschichtungsqualität oder Oberflächengüte von Bauteilen lassen sich mit Laser und…

Individuelle Silizium-Chips

… aus Sachsen zur Materialcharakterisierung für gedruckte Elektronik. Substrate für organische Feldeffekttransistoren (OFET) zur Entwicklung von High-Tech-Materialien. Wie leistungsfähig sind neue Materialien? Führt eine Änderung der Eigenschaften zu einer besseren…

Zusätzliche Belastung bei Knochenmarkkrebs

Wie sich Übergewicht und Bewegung auf die Knochengesundheit beim Multiplen Myelom auswirken. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert ein Forschungsprojekt der Universitätsmedizin Würzburg zur Auswirkung von Fettleibigkeit und mechanischer Belastung auf…

Partner & Förderer