Transplantationspatienten heimatnah versorgen

Staatsminister Stefan Grüttner übergibt die Genehmigung zur Lungentransplantation an der Kerckhoff-Klinik an Prof. Dr. Dr. Friedrich Grimminger

Nun ist es offiziell: Ab dem 1. April 2011 werden in der Kerckhoff-Klinik in Bad Nauheim Lungen transplantiert. Den entsprechenden Bescheid hat Sozialminister Stefan Grüttner kürzlich an den Gießener Lungenspezialisten Prof. Dr. Dr. Friedrich Grimminger übergeben.

(BvT) Gießen/Bad Nauheim. Das von Prof. Grimminger und seinen Kollegen Prof. Dr. Ardeschir Ghofrani und Prof. Dr. Eckhard Mayer geleitete Team an der Kerckhoff-Klinik wird durch seinen Einsatz dafür Sorge tragen, dass künftig alle hessischen Lungentransplantations-Patienten auch in Hessen versorgt werden können. Im Gegenzug wollen die Mediziner nun auch in dieser Region verstärkt um Organspender werben. Derzeit belegt Hessen unter allen deutschen Bundesländern hinsichtlich der Zahl der Organspender den letzten Platz.

Prof. Ghofrani und Prof. Grimminger betreuen seit Langem die größte Transplantationsliste Deutschlands für Patienten mit weit fortgeschrittenen Lungenerkrankungen. Innerhalb Hessens nimmt die Uni-Klinik in Gießen bislang schon den Platz des größten Transplantationszentrums für die Organe Herz, Lunge, Inselzellen und Nieren ein. Entsprechend der engen Kooperation zwischen Uni-Klinik und Kerckhoff-Klinik im nationalen Lungenzentrum hat die Landesregierung die zur Transplantation berechtigende Genehmigung für die Uni-Klinik Gießen jetzt um den Lungentransplantations-Standort Kerckhoff-Klinik erweitert.

Während bisher Transplantationspatienten aus Kapazitätsgründen immer wieder verlegt werden mussten, teilweise bis hin ins Ausland, ist dieser Engpass nun aus dem Weg geräumt. Bruno Kopp, selbst Patient und Vorsitzender der mitgliederstarken Patientenselbsthilfegruppe PH e.V., zeigte sich erfreut: „Für uns Patienten ist es eine sehr gute Nachricht, dass wir in Zukunft das gesamte medizinische Therapieangebot an unserem betreuenden Stammzentrum zur Verfügung haben. Dafür haben wir uns über viele Jahre engagiert.“

Organspende in Deutschland ist generell ein großes Problem. „Viele Patienten sterben leider immer noch auf der Warteliste. Schuld daran ist der Mangel an Organen“, erläuterte Prof. Ghofrani. In Hessen ist die Situation besonders dramatisch: In der Statistik der Organspendemeldungen belegt es den traurigen 16. Platz unter allen Bundesländern. Dies liegt zum einen an mangelnder Spendebereitschaft, zum anderen aber auch an den komplexen logistischen Vorgaben, die im Kontext mit einer Organspende zu beachten sind. Die Deutsche Stiftung Organspende (DSO) fordert deshalb schon seit Längerem, die Organspende-Prozeduren auf regionaler Ebene abzustimmen. „Ziel ist es, dass die Organe spendebereiter Menschen auch fristgerecht beim Transplantationspatienten eintreffen“, betonte Prof. Ghofrani.

Gemeinsam mit seinen Kollegen setzt er nun auch in diesem Zusammenhang auf das in Mittelhessen während der letzten Jahre aufgebaute Krankenhausnetzwerk. „Durch verstärkte Werbung bei der Bevölkerung, aber auch durch eine verbesserte Koordination zwischen den hiesigen Krankenhäusern werden wir die Zahl der regionalen Organspenden deutlich erhöhen können“, zeigt sich Prof. Ghofrani unter Verweis auf ähnliche Erfolge an anderen Transplantationsstandorten überzeugt.

Vielen Menschen werde damit künftig in Bad Nauheim durch die Transplantation ein „zweites Leben“ geschenkt, ergänzte Prof. Grimminger. Nach der Erholung vom operativen Eingriff könnten die meisten Patienten schnell ihr normales Leben wieder aufnehmen. „Transplantation erfordert ein interdisziplinäres Team, mit Lungenspezialisten, die den Patienten optimal vorbereiten, Immunologen, Infektiologen, Operateuren und Intensivmedizinern sowie nachsorgenden Internisten. Jeder einzelne ist für den erfolgreichen Ausgang entscheidend“, führte Prof. Grimminger aus. Auch auf diesem Gebiet könne die Gesundheitsregion ihre Stärken ausspielen.

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