Siemens erhält Auftrag von transpower zur Anbindung von Offshore-Windparks mit HGÜ

Ein aus Siemens Energy und Prysmian Powerlink bestehendes Konsortium hat einen Auftrag im Wert von mehr als einer halben Milliarde Euro von dem deutschen Übertragungsnetzbetreiber transpower erhalten. Das BorWin2-Offshore-Konsortium wird für transpower, ein Tochterunternehmen des niederländischen Netzbetreibers TenneT, zwei Windparks in der Nordsee an das Stromnetz anschließen. Die Offshore-Windparks Veja Mate und Global Tech 1, die zusammen über eine Erzeugungsleistung von bis zu 800 Megawatt (MW) verfügen, werden über Seekabel in Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungs-Technik (HGÜ/HVDC) an das Festland angeschlossen.

„Das schlüsselfertige Offshore-Netzanbindungsprojekt BorWin 2 stellt eine Herausforderung dar, bei der wir unser Wissen und unsere langjährige Erfahrung auf diesem Gebiet einbringen können“, sagte Dr. Udo Niehage, CEO der Division Power Transmission im Siemens-Sektor Energy. Die Windparks Veja Mate und Global Tech 1 liegen etwa 125 Kilometer von der Küste – nordwestlich der Insel Borkum – und sollen bis zu 800 MW an erneuerbarem Strom erzeugen. Siemens wird für den Transport der Windenergie ans Festland das weltgrößte Voltage-Sourced-Converter-System (VSC) mit einer Leistung von 800 MW in der Siemens-HVDC-Plus-Technologie liefern.

Der Konverter wird auf einer Offshore-Plattform errichtet. Auf dieser Plattform wird die Wechselspannung von 155 Kilovolt (kV) auf 300 kV transformiert und dann in Gleichstrom derselben Spannung umgewandelt. Die Plattform verfügt über die gesamte Ausrüstung für den HGÜ-Konverter. Im Wesentlichen sind das der Konverter selbst, zwei Transformatoren, vier Kompensationsdrosseln für die Wechselstromkabel und gasisolierte Hochspannungs-Schalt-anlagentechnik. Die Wind-Power-Offshore-Schaltanlage (WIPOS) von Siemens wird auf einer schwimmenden und sich selbst aufrichtenden Plattform geliefert. Diese wird von Hochseeschleppern zu ihrem Ziel auf dem offenen Meer gezogen. Die Wassertiefe dort beträgt etwa 40 Meter. Wegen ihrer speziellen Bauweise ist kein Schwerlast-Kranschiff nötig, um die Plattform auf die Unterkonstruktion zu heben.

Die Windenergie wird über See- und Landkabel nach Diele bei Papenburg transportiert, wo sie zur weiteren Übertragung und Verteilung in einer Station auf dem Festland wieder von Gleich- in Wechselspannung umgewandelt wird. Konstruktion und technische Planung von BorWin 2 werden bis Mitte 2011 abgeschlossen. Die Station auf dem Festland soll 2011 gebaut werden, die Installation der Offshore-Plattform ist für Mitte 2012 vorgesehen. Die Verlegung der Kabel soll im gleichen Jahr erfolgen. Die gesamte Netzanbindung soll 2013 betriebsbereit sein.

Die Nutzung von HGÜ-Technik reduziert die Übertragungsverluste. Kabelverbindungen von mehr als 80 Kilometern erfordern HGÜ für den Stromtransport, weil beim Einsatz einer Wechselspannungsleitung dieser Länge und Leistung ein Großteil der Energie verloren gehen würde. BorWin 2 wird weltweit die erste Offshore-Winparkanbindung in Voltage Source Converter (VSC) Multileveltechnologie mit einer Leistung von 800 MW sein. Siemens hat für derartige Anwendungsfälle HVDC Plus entwickelt, das erste Multilevel-VSC-System. Diese modulare, mehrschichtige VSC-Technologie reduziert die Komplexität und damit den Platzbedarf für die Anlagen. Sie sorgt dabei für eine fast ideal sinusförmige Wechselstrom-Wellenform und eine geglättete Gleichspannung, was den Einbau von Hochfrequenz- und harmonischen Filtern nahezu überflüssig macht.

Der Siemens-Sektor Energy ist der weltweit führende Anbieter des kompletten Spektrums an Produkten, Dienstleistungen und Lösungen für die Energieerzeugung, -übertragung und -verteilung sowie für die Gewinnung, die Umwandlung und den Transport von Öl und Gas. Im Geschäftsjahr 2009 (30. September) erwirtschaftete der Sektor Energy einen Umsatz von rund 25,8 Mrd. EUR und erhielt Aufträge in einem Umfang von rund 30 Mrd. EUR. Das Ergebnis betrug 3,3 Mrd. EUR. Im Sektor Energy arbeiteten zum 30. September 2009 über 85.100 Mitarbeiter.

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