Herzforschungsinstitut am Medizinstandort Mittelhessen

(Quelle: JLU-Pressestelle / Franz Möller)<br><br>Vertragsunterzeichnung Kerckhoff-Klinik und Justus-Liebig-Universität Gießen (v.l.): (vorne) Prof. Dr. Christian Hamm (Chefarzt Kardiologie der Kerckhoff-Klinik); Prof. Dr. Joybrato Mukherjee (Präsident der JLU Gießen); Dr. Walter Arnold (Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der Kerckhoff-Klinik); Ulrich Jung (Kaufmännischer Geschäftsführer der Kerckhoff-Klinik); <br><br>Im Hintergrund: <br>Prof. Dr. Trinad Chakraborty (Dekan des Fachbereichs Medizin der JLU); Prof. Dr. Werner Seeger (Ärztlicher Geschäftsführer des UKGM); Dr. Christiane Hinck-Kneip (Kaufmännische Geschäftsführerin des UKGM am Standort Gießen)<br>

Ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Etablierung einer Exzellenz‐ und Kompetenzeinrichtung für Kardiologie in Hessen, die bei der Patientenversorgung und in der Forschung national und international eine führende Rolle spielt, ist erreicht.

Das Universitätsklinikum Gießen und Marburg (UKGM) und der Fachbereich 11 – Medizin der Justus‐Liebig‐Universität Gießen (JLU) verstärken die Zusammenarbeit mit der Kerckhoff‐ Klinik als hochspezialisierte Fachklinik für Herz‐ und Lungenerkrankungen. Ziel ist es, Exzellenz und höchste Qualität in Forschung und Krankenversorgung in Mittelhessen weiter auszubauen. Entsprechende Kooperationsverträge unterzeichneten Vertreter der Kerckhoff‐ Klinik Bad Nauheim, der JLU und des UKGM am 21. Dezember 2012 im Senatssaal des Uni‐ Hauptgebäudes der JLU.

Mit der Berufung von Prof. Dr. Christian Hamm auf die Professur für Kardiologie des Fachbereichs 11 – Medizin der JLU und dem in Planung befindlichen Kerckhoff‐ Herzforschungsinstitut gemeinsam mit der JLU Gießen werden wichtige Voraussetzungen geschaffen. Die Details der Planungen erläuterten Prof. Dr. Joybrato Mukherjee (Präsident der JLU Gießen), Prof. Dr. Trinad Chakraborty (Dekan des Fachbereichs Medizin der JLU), Prof. Dr. Werner Seeger (Ärztlicher Geschäftsführer des UKGM), Dr. Christiane Hinck‐Kneip (Kaufmännische Geschäftsführerin des UKGM am Standort Gießen), Dr. Walter Arnold (Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der Kerckhoff‐Klinik), Ulrich Jung (Kaufmännischer Geschäftsführer der Kerckhoff‐Klinik), Prof. Dr. Christian Hamm (Ärztlicher Geschäftsführer der Kerckhoff‐Klinik und Chefarzt der Abteilung Kardiologie) und Prof. Dr. Dr. Friedrich Grimminger (Direktor Medizinische Klinik IV/V und Netzwerkkoordinator Mittelhessen) den Medienvertreterinnen und ‐vertretern.

Die neue Kooperation baut auf einem soliden Fundament auf. In den letzten Jahren hat sich in Mittelhessen ein bedeutsamer Schwerpunkt der „Gesundheitswirtschaft“ und translationalen Medizin herausgebildet. Unter Leitung von Prof. Grimminger als Netzwerkkoordinator bezog dieser bislang im Wesentlichen die Gebiete der Pneumologie und der Onkologie ein. Nunmehr gelang die Ausweitung auf den Sektor der Herzmedizin, auf dem sich in Mittelhessen einzigartige Strukturen befinden: Neben der Kerckhoff‐Klinik, die zu leistungsfähigsten Zentren der Herzmedizin in Deutschland zählt, das Max‐Planck‐Institut (MPI) für Herz‐ und Lungenforschung, die Medizinische Klinik – Kardiologie/Angiologie des UKGM und ein kardiologisches Netzwerk der kommunalen Krankenhäuser mit enger Anbindung an die Standorte Gießen und Bad Nauheim. Im Bereich der Hochleistungsmedizin existiert eine enge Kooperation mit dem Universitätsklinikum Frankfurt; im Bereich der kardiologischen Grundlagenforschung arbeiten die Medizinerinnen und Mediziner aus Gießen eng mit ihren Kolleginnen und Kollegen an den Universitäten Frankfurt und Marburg zusammen – letzteres im Rahmen der „Forschungsallianz der Universitäten Gießen und Marburg”.

Die beteiligten Standorte sind darüber hinaus Mitglieder des Exzellenzclusters Herz und Lunge (Excellence Cluster Cardio‐Pulmonary System = ECCPS) und des Deutschen Zentrums für Herz‐Kreislauf‐Forschung (DZHK). In seiner Begrüßung verwies JLU‐Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee auf die nationale und internationale Bedeutung des Medizinstandortes Mittelhessen. Er dankte zunächst Prof. Hamm, durch dessen Rufannahme auf die W3‐Professur für Kardiologie des Fachbereichs 11 – Medizin der JLU zum 1. Januar 2013 die zukunftsweisende und jetzt vertraglich vereinbarte Netzwerkbildung überhaupt erst möglich geworden ist. Zugleich dankte er allen anderen an der Kooperation beteiligten Partnern: „Durch die jetzt besiegelte noch engere Zusammenführung der hervorragenden Strukturen in Mittelhessen ergeben sich wissenschaftliche, medizinisch‐fachliche und wirtschaftliche Synergien. Wir sind froh, der Öffentlichkeit heute einen weiteren bedeutsamen wissenschaftlichen ,Leuchtturm‘ für das Land Hessen zu präsentieren.“

Prof. Hamm führte dazu aus: „Mit der Forschungsallianz im Rahmen des Exzellenzclusters, dem etablierten Netzwerk der klinischen Zusammenarbeit unserer medizinischen Hochleistungszentren und der jetzt vereinbarten akademischen Kooperation sind ideale Voraussetzungen geschaffen, ein international wettbewerbsfähiges Zentrum zu schaffen, das nicht nur in der kardiologischen Forschung, sondern auch in der Patientenversorgung neue Impulse setzt und ein zukunftsweisendes Modell darstellt.“ Der Ärztliche Geschäftsführer des UKGM, Prof. Seeger, ergänzte dazu: „Gerade für eine qualifizierte Patientenversorgung stellen die Bildung interinstitutioneller Netzwerke sowie die organisatorische und personelle Verzahnung im klinischen und im wissenschaftlichen Bereich der Herzmedizin eine essentielle Voraussetzungen dar. Denn nur so ist gewährleistet, dass neueste Erkenntnisse aus der Forschung möglichst schnell in die klinische Versorgung von Patienten Eingang finden.“

„Kerckhoff Herzforschungsinstitut mit der Justus‐Liebig‐Universität Gießen gGmbH“ – Vertrag über die Zusammenarbeit zwischen der JLU Gießen und der Kerckhoff‐Klinik GmbH

Die organisatorische und personelle Verzahnung – unter Wahrung der jeweiligen Selbstständigkeit – soll auch dazu beitragen, „die Kompetenz und Effizienz in der Forschung und Lehre im Interesse des Landes Hessen zu verbessern und nachhaltig zu stärken“. Das sieht der Kooperationsvertrag vor, den Universitätspräsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee für die JLU sowie für die Kerckhoff‐Klinik der Vorsitzende der Gesellschafterversammlung, Dr. Walter Arnold, der Ärztliche Geschäftsführer Prof. Dr. Christian Hamm und der Kaufmännische Geschäftsführer Ulrich Jung unterzeichnet haben. Weiter heißt es in der Präambel: „Die Forschungseinrichtungen der JLU lassen sich durch eine Kooperation mit dem Franz‐Groedel‐Institut der Kerckhoff‐Klinik sowie durch gemeinsame Anstrengungen bei Personal‐ und Sachausstattung zu einem wichtigen Schwerpunkt in der kardiovaskulären Forschung ausbauen. Die Kooperation zwischen der JLU und der Kerckhoff‐Klinik stellt die Möglichkeiten zur Promotion und zur Habilitation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kerckhoff‐Klinik an dieser Hochschule nachhaltig sicher.“ Dr. Arnold kommentiert dazu: „Mit diesem Vertragswerk haben wir einen wichtigen Meilenstein für die Strukturentwicklung der Hochleistungsmedizin in Mittelhessen geschaffen.“

Das „Kerckhoff Herzforschungsinstitut mit der Justus‐Liebig‐Universität Gießen“ soll als gemeinnützige GmbH zwischen der Kerckhoff‐Klinik und der JLU Gießen neu gegründet werden. Dazu wird ein paritätisch besetzter wissenschaftlicher Beirat aus sechs bis acht Mitgliedern gebildet. Das „Kerckhoff‐Herzforschungsinstitut mit der Justus‐Liebig‐Universität Gießen gGmbH“ als kardiologische Forschungseinrichtung wird an zwei Standorten betrieben, an der JLU Gießen im Aulweg 129 sowie am Groedel‐Institut der Kerckhoff‐Klinik in Bad Nauheim.

In der Forschung und Lehre entsteht durch die organisatorische Zusammenlegung für beide Standorte eine neue attraktive Perspektive. Um die Grundlagenforschung durch übergreifende Organisationsmaßnahmen zu stärken, werden Arbeitsgruppen in Gießen und die Forschergruppe am Franz‐Grödel‐Institut der Kerckhoff‐Klinik unter der gemeinsamen Leitung von Prof. Dr. Christian Hamm arbeiten. Durch gemeinsame Investitionen in Gießen sowie den Austausch von Personal und „Know‐how “ ergeben sich einzigartige Arbeitsmöglichkeiten, die neue Impulse in der patientennahen Forschung setzen sollen. In Zusammenarbeit mit dem Institut für Physiologie am Fachbereich 11 der JLU (Prof. Dr. Rainer Schulz) ist die Bildung eines kardiovaskulären Forschungszentrums geplant.

Die Kooperation mit den anderen hessischen Medizin‐Fachbereichen der Universitäten in Frankfurt und Marburg wird dazu beitragen, im nationalen und internationalen Wettbewerb um Forschungsmittel eine nochmals wesentlich verbesserte Ausgangsposition zu schaffen.

Vertrag über die Zusammenarbeit zwischen dem Universitätsklinikum Gießen und Marburg und der Kerckhoff‐Klinik GmbH

Neben der wissenschaftlichen und akademischen Zusammenarbeit mit der JLU wird auch die klinische Kooperation zwischen der Kerckhoff‐Klinik und dem UKGM intensiviert: „Mit der Annahme des Rufs auf die W3‐Professur für Kardiologie – Angiologie an der JLU wird Prof. Christian Hamm auch die Leitung der Medizinischen Klinik und Poliklinik I – Kardiologie am Standort Gießen des Universitätsklinikums Gießen und Marburg (UKGM) übernehmen“, wie Prof. Seeger dazu erläuterte. Die kommissarische Leitung der Klinik hatte Prof. Hamm, der seit 1999 auch Chefarzt und Direktor der Abteilung Kardiologie an der Kerckhoff‐Klinik in Bad Nauheim ist, bereits seit dem Ruhestandseintritt seines Vorgängers Prof. Dr. Harald Tillmanns am 1. April 2011 inne. Der neue designierte Klinikchef führte aus: „Angesichts der immer komplexeren Anforderungen in der Kardiologie und der kardiologischen Versorgung ist heute mehr denn je ein modernes Medizinmanagement gefordert, das über Standorte und Trägerschaften hinweg die besten Kompetenzen optimal zusammenführt. Mit der Verzahnung der Führung der beiden Institutionen für Hochleistungsmedizin – der Kerckhoff‐ Klinik und dem UKGM – werden hierfür ideale Voraussetzungen geschaffen.“ Prof. Dr. Dr. Friedrich Grimminger, Netzwerkkoordinator für Mittelhessen und Direktor der Medizinischen Kliniken IV und V am UKGM, sagte: „Damit wird die erfolgreiche Zusammenarbeit, die zwischen den beiden Kliniken bereits in der Lungenmedizin etabliert ist, nun auch auf die Herzmedizin ausgedehnt.“

Der Kaufmännische Geschäftsführer der Kerckhoff‐Klinik, Ulrich Jung, ergänzte: „Unser Ziel ist es, den höchsten Standard in der Versorgung von Herzpatienten dauerhaft zu sichern. Dafür stellt diese Kooperation unserer beiden Hochleistungszentren einen Meilenstein dar.“ Dr. Christiane Hinck‐Kneip, Kaufmännische Geschäftsführerin des UKGM, bedankte sich bei allen Beteiligten für die vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit: „Das gemeinsame Streben nach stetiger Verbesserung aller Rahmenbedingungen in der medizinischen Versorgung im Sinne und zum Wohl der Patienten hat diese einzigartige und zukunftsweisende Kooperation möglich gemacht.“

Kontakt
Petra Stein
Referentin Ärztliche Geschäftsführung
Universitätsklinikum Gießen und Marburg (UKGM)
fon: 0641 985‐51002
fax: 0641 985‐51009
E‐Mail: presse@uniklinikum‐giessen.de
Kerckhoff‐Klinik gGmbH
Dr. Berend von Thülen
C3 Public Relations
fon: 0641 480 9940
fax: 0641 494 1813
mobil: 0175 55 22 845
E‐Mail: thuelen@c3pr.de
Charlotte Brückner‐Ihl M.A.
Pressesprecherin
Justus‐Liebig‐Universität Gießen
Pressestelle
fon: 0641 99‐12042
fax: 0641 99‐12049
E‐Mail: pressestelle@uni‐giessen.de
Die 1607 gegründete Justus‐Liebig‐Universität Gießen (JLU) ist eine traditionsreiche Forschungsuniversität, die rund 26.000 Studierende anzieht. Neben einem breiten Lehrangebot – von den klassischen Naturwissenschaften über Rechtsund Wirtschaftswissenschaften, Gesellschafts‐ und Erziehungswissenschaften bis hin zu Sprach‐ und Kulturwissenschaften – bietet sie ein lebenswissenschaftliches Fächerspektrum, das nicht nur in Hessen einmalig ist: Human‐ und Veterinärmedizin, Agrar‐, Umwelt‐ und Ernährungswissenschaften sowie Lebensmittelchemie. Unter den großen Persönlichkeiten, die an der JLU geforscht und gelehrt haben, befinden sich eine Reihe von Nobelpreisträgern, unter anderem Wilhelm Conrad Röntgen (Nobelpreis für Physik 1901) und Wangari Maathai (Friedensnobelpreis 2004). Seit 2006 wird die JLU sowohl in der ersten als auch in der zweiten Förderlinie der Exzellenzinitiative gefördert (Excellence Cluster Cardio‐Pulmonary System – ECCPS; International Graduate Centre for the Study of Culture – GCSC).

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