Siemens und Statoil kooperieren bei der Entwicklung neuer Technologie zur Erdgas-Foerderung

Die neue Technologie basiert auf einer erst vor kurzem unter dem Projektnamen „ECO-II“ entwickelten Verdichtereinheit, die aufgrund ihrer einzigartigen Bauweise ohne aeussere Gasdichtungen auskommt. Bereits in wenigen Jahren koennten diese neuartigen Kompressoren die Erschliessung bisher ungenutzter Erdgasreserven ermoeglichen. Etwa ein Drittel der globalen Erdgasreserven sind Prognosen zufolge mit Schwefelwasserstoff und anderen Stoffen verunreinigt.

Der Kooperationsvertrag umfasst ein ausfuehrliches Testprogramm der fertigen Verdichtereinheit mit verunreinigtem Erdgas im Statoil-Testzentrum „K-Lab“ in Norwegen im Herbst 2008. Waehrend der Tests werden Bedingungen simuliert, wie sie real auf dem Meeresboden auftreten. Das ECO-II-Konzept ist einzigartig, weil sich der Verdichter und der elektrische Antriebsmotor in einem gasdichten Gehaeuse befinden – ein Design, das erstmalig den Betrieb eines Kompressors mit verunreinigtem Erdgas ermoeglicht. Die Zusammenarbeit zwischen Siemens und Statoil ist zudem ein wichtiger Schritt bei der Entwicklung einer Verdichtereinheit, die sich fuer den unbemannten Betrieb auf dem Meeresboden eignet.

Weil die globale Nachfrage nach Oel und Gas staendig waechst und die Verfuegbarkeit einfach zu foerdernder Ressourcen abnimmt, sind grosse Investitionen in neue technologische Entwicklungen notwendig, um eine zuverlaessige Versorgung mit Energie zu sichern. Verdichter fuer den Oel- und Gasmarkt der Zukunft muessen verunreinigtes Erdgas verarbeiten koennen und an Extremstandorten wie in der Arktis oder auf dem Meeresboden (subsea) einsetzbar sein. Entscheidend ist eine robuste Bauweise, die eine maximale Verfuegbarkeit bei minimalem Wartungsaufwand ermoeglicht. Die Kompressoren muessen aus der Ferne steuerbar sein und duerfen keine toxischen Gase emittieren.

Um diesen Anforderungen zu genuegen, hat Siemens bereits im Jahre 1999 damit begonnen, einen Null-Emissions-Kompressor ohne Gasdichtungen zu entwickeln. Der Prototyp des ECO-II-Kompressors wurde in Zusammenarbeit mit Shell Global Solutions entwickelt und ist derzeit erfolgreich im niederlaendischen Erdgasfeld NAM Vries-4 im Einsatz.

Der ECO-II-Kompressor ist der einzige derzeit verfuegbare Zentrifugalverdichter mit gasdichtem Gehaeuse. Er kann bei der Foerderung, beim Transport und bei der Verarbeitung von Erdgas (upstream, midstream, downstream) eingesetzt werden und eignet sich besonders zum Betrieb mit verunreinigtem Erdgas. Zudem wird es in Zukunft moeglich sein, den ECO-II auch auf dem Meeresboden einzusetzen. Fuer Siemens oeffnen sich so die Tueren in den neuen und staendig wachsenden Subsea-Markt. Bereits im November 2005 haben sich Siemens und das Oel- und Gas-Unternehmen FMC Kongsberg Subsea auf eine strategische Partnerschaft geeinigt, um die Entwicklung des ECO-II-Kompressors voran zu treiben.

„Das Entwicklungsprogramm mit Statoil ist fuer uns ein grosser Schritt bei der Entwicklung eines Kompressors ohne aeussere Gasdichtungen, der gerade fuer den Einsatz auf dem Meeresboden ein riesiges Potenzial verspricht“, sagte Frank Stieler, Leiter des Oel- und Gasgeschaefts bei Siemens. „Wir hatten das grosse Glueck, bei der Entwicklung des Prototyps mit Shell zusammenarbeiten zu koennen. Nun werden wir unsere erstklassige Entwicklungsarbeit in Kooperation mit Statoil fortfuehren, damit die Siemens-Technologie fuer die Verdichtung von Erdgas bald fuer den kommerziellen Einsatz bereit ist und dabei alle Markt- und Sicherheitsanforderungen erfuellt“.

Die Siemens AG (Berlin und München) ist ein weltweit führendes Unternehmen der Elektronik und Elektrotechnik. 475.000 Mitarbeiter (inkl. nicht fortgeführte Aktivitäten) entwickeln und fertigen Produkte, projektieren und erstellen Systeme und Anlagen und erbringen maßgeschneiderte Dienstleistungen. In rund 190 Ländern unterstützt das vor über 160 Jahren gegründete Unternehmen seine Kunden mit innovativen Techniken und umfassendem Know-how bei der Lösung ihrer geschäftlichen und technischen Aufgaben. Der Konzern ist auf den Gebieten Information and Communications, Automation and Control, Power, Transportation, Medical und Lighting tätig. Im Geschäftsjahr 2006 betrug nach U.S. GAAP der Umsatz 87,3 Mrd. EUR und der Gewinn nach Steuern 3,033 Mrd. EUR. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter: www.siemens.com.

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