Siemens übernimmt UGS Corp.

Die Vereinbarung wurde von Siemens und den derzeitigen Eignern Bain Capital, Silver Lake Partners und Warburg Pincus abgeschlossen. Der Kaufpreis beträgt 3,5 Mrd. USD einschließlich der Übernahme existierender Verbindlichkeiten. Die Geschäftsaktivitäten von UGS sollen in den Unternehmensbereich Automation and Drives (A&D) integriert werden. A&D wird damit der erste Industrieausrüster mit einem durchgängigen Hard- und Softwareangebot über den kompletten Lebenszyklus von Produkten und Produktionsanlagen. Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung der zuständigen Behörden.

Mit weltweit 7.300 Beschäftigten und mehr als 46.000 Kunden in 62 Ländern ist UGS mit Hauptsitz in Plano, Texas, USA, einer der weltweit führenden Hersteller von PLM-Software und Dienstleistungen. PLM ist eine informationstechnologische Geschäftsplattform, die Unternehmen mittels digitaler Konzeption, Fertigung und Handhabung ihrer Produkte bei Innovation und Wachstum unterstützt. UGS beliefert weltweit Kunden in der Automobil-, Elektrotechnik- und Konsumgüterindustrie sowie in der Luft- und Raumfahrt und im Maschinenbau. UGS und Siemens A&D stehen seit 2003 mit gemeinsamen Projekten in der digitalen Fertigungstechnologie in Geschäftsbeziehungen.

Das Software-Portfolio von UGS umfasst das komplette Spektrum an digitalem Produktdatenmanagement (cPDM, collaborative Product Data Management), Computer unterstütztem Design (computer-aided design/computer-aided manufacturing/computer-aided engineering, CAD/CAM/CAE) und Software zur Simulation von Fertigungsprozessen (,digitale Fabrik'). In den beiden wachstumsstärksten Segmenten des PLM-Marktes 'digitale Fabrik' und 'digitales Produktdatenmanagement' nimmt UGS führende Marktpositionen ein. Im Geschäftsjahr 2005 erzielte UGS einen Umsatz von knapp 1,2 Mrd. USD, für das dritte Quartal 2006 berichtete das Unternehmen zum dreizehnten Mal Umsatzwachstum im Vergleich zum Vorjahr.

„Durch die Akquisition von UGS verbinden wir die Kompetenz zur ‚Digitalen Fabrik' mit unserem führenden Know-how in der Industrieautomatisierung. Dadurch machen wir die Prozesse unserer Kunden schneller, besser und kostengünstiger. Mit dieser einzigartigen Kombination unterstreichen wir unsere Stellung als Trendsetter in der Automatisierungstechnik und heben dieses Geschäft in eine neue Dimension“, sagte Klaus Kleinfeld, Vorsitzender des Vorstands der Siemens AG.

Das Angebot von Siemens A&D basiert auf einem umfassenden, durchgängigen Produktportfolio ('Totally Integrated Automation'), mit dem Siemens seinen industriellen Kunden integrierte Pakete an Engineering- und Automatisierungssystemen bieten kann. Mit der Aufnahme von mehr als 3000 Software-Ingenieuren von UGS wird der Bereich insgesamt rund 7000 Software-Experten beschäftigen. Helmut Gierse, Vorsitzender des Bereichsvorstandes von Siemens A&D, erklärt: „Durchgängiger Informationsfluss über den gesamten Wertschöpfungsprozess wird für die Fertigungsindustrie bei zunehmenden Wettbewerbsdruck immer wichtiger, um ihre Produktivität zu steigern. Mit dem kombinierten Portfolio von A&D und UGS ermöglichen wir unseren Kunden ein völlig neues Maß an Effizienz, unabhängig davon, ob sie als Produzenten, Engineering-Partner, Systemintegratoren oder Maschinenbauer tätig sind. Integrierte Lösungen führen zu reduzierten Produktionskosten, verbesserter Produktqualität, kürzeren Markteinführungszeiten und erhöhter Flexibilität gegenüber neuen Marktanforderungen. Auf der Grundlage unseres einzigartigen Angebots, zielen wir darauf ab, die nachhaltige Wertsteigerung bei A&D langfristig fortzusetzen.“

Der Weltmarkt für PLM-Software und Dienstleistungen hat ein Volumen von rund 13 Mrd. USD mit einem prognostizierten jährlichen Wachstum von 7 bis 9 Prozent. Technologisch wird der Markt in vielen Segmenten vom Zusammenwachsen der PLM-, Fertigungs- und Unternehmens-IT beeinflusst werden. Die bislang üblichen Insellösungen von Produktentwicklungs-, Produktions- und Service-Software werden sich zunehmend zu einem integrierten Systemgeschäft wandeln. Dies bedeutet für einen Anbieter von Gesamtlösungen höhere Wachstumsraten, größeren Kundennutzen und bessere Differenzierungsmöglichkeiten gegenüber dem Wettbewerb.

Die Planung künftiger Produktionssysteme wird sich vom kreativen Produktdesign mit CAD-Werkzeugen über die Auswahl und Planung von Logistik-, Service- und Recyclingstrategien erstrecken. Durch den Einsatz von intelligenten und modularen Mechatronik-Systemen wird die Produktion schnell und flexibel verändert und angepasst. Einer der entscheidenden Erfolgsfaktoren wird dabei die frühe Engineering-Phase sein, die Daten der Produktentwicklung und Produktion zusammenführt, einschließlich der Möglichkeiten zur Produktrückverfolgung und der Synchronisation von Warenwirtschaftssystemen.

Siemens A&D und UGS stehen beide für offene Standards und -schnittstellen in ihren jeweiligen Industriesegmenten. „Durch die Kombination unserer Fachkenntnisse in der Welt der physischen Automatisierung und der virtuellen Welt der PLM-Software wird Siemens das einzige Unternehmen sein, das seinen Kunden durchgängige Software- und Hardwarelösungen für deren gesamten Produktionsprozess anbieten kann. Alle unsere künftigen Software- und Hardware-Produkte werden die heutigen und künftigen Schnittstellen und Standards unterstützen. Wie werden als erste mit innovativen Lösungen für die digitale Fabrik am Markt sein, die den Engineering- und Automatisierungsbereich wirklich vereinen“, so Gierse.

„Die Verbindung von Siemens und UGS wird die weltweite PLM-Branche auf der Basis unserer gemeinsamen Vision ‚Totally Integrated Automation' nachhaltig verändern“, so Tony Affuso, CEO und President von UGS. „Unsere Kunden gewinnen durch die Rückendeckung eines der größten, erfolgreichsten und innovativsten Unternehmen an Langzeit-Sicherheit für ihre System-Investitionen. Zudem sind wir als der meisteingesetzte PLM-Anbieter in der Lage, den Siemens-Kunden einen Mehrwert zu bieten. Unsere offenen Systeme vereinfachen die Integration in Siemens-Technologie, die bereits auf allen unseren Zielmärkten installiert ist.“

Pressekontakt:
Siemens A&D Pressestelle
Alexander Machowetz
++49 911 895 7944
alexander.machowetz@siemens.com
UGS Corporate and Financial PR
John Clendening
++ 1 972 987 3358
john.clendening@ugs.com
UGS ist weltweit führender Anbieter von Software und Services für die Optimierung der Geschäftsprozesse in der Fertigungsindustrie mit 4,4 Millionen verkauften Lizenzen und rund 46.000 Kunden weltweit. Stammsitz ist Plano, Texas. Die Vision von UGS zielt auf eine nahtlose Zusammenarbeit von Unternehmen und ihren Partnern in weltweiten Innovationsnetzwerken: Die offene Unternehmenssoftware von UGS bildet die Grundlage für die Entwicklung und Fertigung von hochwertigen Produkten und Dienstleistungen und erfüllt zugleich den Zweck, die Kunden bei der weiteren Verbesserung ihrer Innovationsprozesse zu unterstützen.

Der Siemens-Bereich Automation and Drives (A&D), Nürnberg, ist der weltweit führende Hersteller auf dem Gebiet der Automatisierungs- und Antriebstechnik. Das Angebot reicht von Standardprodukten für die Fertigungs- und Prozessindustrie sowie die elektrische Installationstechnik über Systemlösungen zum Beispiel für Werkzeugmaschinen bis hin zu Branchenlösungen mit der Automatisierung ganzer Automobilproduktionen oder Chemieanlagen. Ergänzend dazu bietet A&D Software für die Verbindung von Produktion und Betriebswirtschaft (Horizontale und Vertikale IT-Integration) sowie zur Optimierung von Produktionsprozessen. A&D erzielte im Geschäftsjahr 2006 (30. September) mit weltweit rund 70.600 Mitarbeitern ein Bereichsergebnis von 1,572 Mrd. EUR bei einem Umsatz von 12,848 Mrd. EUR und einem Auftragseingang von 14,108 Mrd. EUR.

Für Finanzanalysten und Investoren findet am 25. Januar um 08.30 Uhr (CEST) eine Konferenzschaltung mit Dr. Klaus Kleinfeld, Vorstandsvorsitzender der Siemens AG, Joe Kaeser, Finanzvorstand der Siemens AG, und Helmut Gierse, Vorsitzender des Bereichsvorstandes von Siemens A&D, statt. Diese Konferenz kann unter www.siemens.com/analystcall im Internet aufgerufen werden.

Diese Pressemitteilung enthält zukunftsgerichtete Aussagen und Informationen – also Aussagen über Vorgänge, die in der Zukunft, nicht in der Vergangenheit, liegen. Diese zukunftsgerichteten Aussagen sind erkennbar durch Formulierungen wie „erwarten“, „antizipieren“, „beabsichtigen“, „planen“, „glauben“, „anstreben“, „einschätzen“, „werden“ oder ähnliche Begriffe. Solche vorausschauenden Aussagen beruhen auf unseren heutigen Erwartungen und bestimmten Annahmen. Sie bergen daher eine Reihe von Risiken und Ungewissheiten. Eine Vielzahl von Faktoren, von denen zahlreiche außerhalb des Einflussbereichs von Siemens liegen, beeinflussen die Geschäftsaktivitäten, den Erfolg, die Geschäftsstrategie und die Ergebnisse von Siemens. Diese Faktoren könnten dazu führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse, Erfolge und Leistungen des Siemens-Konzerns wesentlich abweichen von den in zukunftsgerichteten Aussagen ausdrücklich oder implizit enthaltenen Angaben zu Ergebnissen, Erfolgen oder Leistungen. Für uns ergeben sich solche Ungewissheiten insbesondere, neben anderen, aufgrund folgender Faktoren: Änderungen der allgemeinen wirtschaftlichen und geschäftlichen Lage, Änderungen von Wechselkursen und Zinssätzen, Einführung konkurrierender Produkte oder Technologien durch andere Unternehmen, fehlende Akzeptanz neuer Produkte und Dienstleistungen seitens der Kundenzielgruppen des Siemens-Konzerns, Änderungen in der Geschäftsstrategie und verschiedene andere Faktoren. Detaillierte Informationen über bestimmte dieser Faktoren sind den Berichten zu entnehmen, die Siemens bei der US-amerikanischen Börsenaufsicht SEC eingereicht hat und die auf der Siemens Website unter www.siemens.com und auf der Website der SEC unter www.sec.gov abrufbar sind. Sollte sich eines oder mehrere dieser Risiken oder Ungewissheiten realisieren oder sollte sich erweisen, dass die zugrunde liegenden Annahmen nicht korrekt waren, können die tatsächlichen Ergebnisse sowohl positiv als auch negativ wesentlich von denjenigen Ergebnissen abweichen, die in der zukunftsgerichteten Aussage als antizipierte, geglaubte, geschätzte, erwartete, beabsichtigte, geplante oder projizierte Ergebnisse genannt worden sind. Siemens übernimmt keine Verpflichtung und beabsichtigt auch nicht, diese zukunftsgerichteten Aussagen zu aktualisieren oder bei einer anderen als der erwarteten Entwicklung zu korrigieren.

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