Bewegung in der Onkologie-Forschung bei GlaxoSmithKline

GlaxoSmithKline (GSK) hat am 26. Mai die Zulassung für Nelarabin (Atriance®) beantragt. Nelarabin ist ein Wirkstoff gegen eine spezielle Form der akuten lymphoblastischen Leukämie (ALL) und des lymphoblastischen Lymphoms (LBL).

Nelarabin ist bestimmt für die Behandlung von Patienten mit Leukämie (T-ALL und T-LBL), die auf mindestens zwei Chemotherapien nicht angesprochen haben oder rezidiviert sind. Diese Erkrankungen treten vor allem bei Kindern und jungen Erwachsenen auf und sind äußerst selten. In der Europäischen Union dürften jährlich kaum mehr als 200 Patienten für eine Behandlung mit Nelarabin in Frage kommen. Die EU-Kommission hat dem Wirkstoff den Orphan-Drug-Status verliehen.

„Der Zulassungsantrag markiert einen wichtigen Meilenstein für Patienten und Ärzte weltweit. Seltene Formen der Leukämie wie T-ALL werden in der klinischen Forschung und Entwicklung kaum berücksichtigt. Nelarabin bringt jetzt eine neue Behandlungsmöglichkeit für Patienten mit einer sehr seltenen und lebensbedrohlichen Erkrankung, bei denen alle bekannten Therapien versagten“, so Dr. Jürgen Dethling, Fachbereichsleiter Onkologie bei GlaxoSmithKline.

Nelarabin reichert sich vor allem in T-Lymphoblasten an, führt dort zur Hemmung der DNS-Synthese und damit zum Absterben der Zellen. Auch nach Versagen aller gängigen Therapien kann Nelarabin ein völliges Verschwinden der Erkrankung bewirken. Hierdurch kann die Voraussetzung für eine nachfolgende Knochenmark- oder Stammzelltransplantation mit der Hoffnung auf eine endgültige Heilung geschaffen werden. Der Wirkstoff wurde gemeinsam mit dem National Cancer Institute (NCI) in den USA entwickelt und ist dort bereits zugelassen.

Unbehandelt verläuft die Erkrankung innerhalb von wenigen Wochen oder Monaten tödlich. Die Behandlung der ALL ist eine Erfolgsstory der Medizin: Mit moderner Therapie können über 90 % der Kinder und etwa 60-80 % der Erwachsenen von der akut lebensbedrohlichen Erkrankung geheilt werden. Unglücklicherweise treten bei etwa einem Drittel der Kinder und über der Hälfte der Erwachsenen Rezidive auf, die sich nur schwer und mit intensiver Chemotherapie behandeln lassen. Be-sonders häufig ist dies bei der T-Zell-Variante der Erkrankung, die weniger als ein Viertel der Fälle ausmacht. Hier setzt Nelarabin an.

Den Grundstein für die Forschung mit Nelarabin legte die 1918 geborene Gertrude Elion. Gemeinsam mit George Hitchings setzte sie Maßstäbe für die Therapie mit Folsäureantagonisten und Antimetaboliten, die heute zur Standardbehandlung von Leukämien und Krebserkrankungen gehören. Dafür erhielten beide 1988 den Nobelpreis. Nelarabin wurde von Elion und ihrem Forscherteam entdeckt.

Die Krebsforscher von GlaxoSmithKline arbeiten an mehreren Fronten gleichzeitig. So ist die Onkologie-Pipeline eine der größten der Branche. Erst Anfang März 2006 hat GSK die Zulassung für einen prophylaktischen HPV-Impfstoff beantragt. Er soll vor Gebärmutterhalskrebs schützen. In diesem und nächsten Jahr werden außerdem Unterlagen zu einem Medikament gegen Brustkrebs und einem Wirkstoff zur Therapie der Thrombozytopenie bei der europäischen Zulassungsbehörde eingereicht.

GlaxoSmithKline – eines der weltweit führenden forschungsorientierten Arzneimittel- und Healthcare-Unternehmen – engagiert sich für die Verbesserung der Lebensqualität, um Menschen ein aktiveres, längeres und gesünderes Leben zu ermöglichen.

Media Contact

Weitere Informationen:

http://www.gsk.com

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