Heidelberg führt ein ganzheitliches Produktionssystem an den deutschen Standorten ein

21. März 2006

Unternehmen will mit "HPS" nachhaltig Produktivität steigern

Die Heidelberger Druckmaschinen AG (Heidelberg) überführt zum April dieses Jahres das Projekt mit dem Namen "HPP 2006" – High Performance Production – in das Heidelberg Produktionssystem (HPS). Damit werden die Prinzipien und Methoden, die im Projekt "HPP 2006" erarbeitet wurden, in einem ganzheitlichen System zusammengeführt, verstetigt und weiter entwickelt. HPS hat zum Ziel, die deutschen Standorte wettbewerbsfähiger zu machen, indem die Produktionsstrukturen und -prozesse standardisiert und stetig verbessert werden. Es ermöglicht eine schnelle Reaktion auf dynamische Marktanforderungen und steigert dabei die Produktivität, die Qualität und die Termintreue weiter.

Das Projekt "HPP 2006" wurde 2003 gestartet und jetzt abgeschlossen. Im Rahmen von zwölf Großprojekten sind an den Standorten Wiesloch, Amstetten und Brandenburg Produktionsstrukturen und -prozesse analysiert und verbessert worden. Der erzielte nachhaltige Einspareffekt liegt im mittleren zweistelligen Millionenbereich.

Neben der Optimierung der Produktion ist auch der Bau einer neuen Monatagehalle am Standort Wiesloch für die Herstellung der neuen Großformatklasse im Bogenoffsetdruck geplant. Der Spatenstich dazu wird im ersten Halbjahr dieses Jahres stattfinden. Die neue Formatklasse dient der weiteren Stärkung der Marktposition von Heidelberg. Auch in der Großformat-Produktion wird das Produktionssystem zur Anwendung kommen.

Heidelberg hat die veränderten Rahmenbedingungen in der Printmedien- Industrie bis 2005 genutzt, um seine Produktionsstrukturen für die Zukunft neu aufzustellen. Vordringlichstes Ziel von "HPP 2006" war die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit auf dem Markt. Erreicht wurde dies durch die Neugestaltung der Abläufe und Systeme im Prozess der Produktentstehung.

Es wurden die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass veränderte Markt- und Kundenanforderungen wie kürzere Lieferzeiten oder spezielle Druckmaschinenkonfigurationen noch effizienter erfüllt werden können. Eine Synchronisierung der Prozesse nach dem Pull- Prinzip wurde umgesetzt. Dadurch konnte die Konzentration auf die wertschöpfenden Tätigkeiten erhöht, die Durchlaufzeiten und Materialbevorratung deutlich reduziert werden.

"Es ist Heidelberg in den vergangenen drei Jahren gelungen, die Produktion wesentlich zu verschlanken und zu modernisieren", sagte Dieter Stempnewicz, Leiter des Standortes Wiesloch. "Angesichts der guten Auftragslage zeigen sich jetzt die Erfolge des Projektes".

Das Projekt "HPP 2006" hat die Abläufe an definierten Produktionsabschnitten entlang der Wertschöpfungskette kontinuierlich analysiert und verbessert. "Jedes einzelne der zwölf Teilprojekte hat zu positiven Ergebnissen geführt. So wurde für die Mittelformatmontage (Druckmaschinen im Format DIN A2) eine "Vorzeigefabrik" realisiert, die zu einer Produktivitätssteigerung bis zu 10 Prozent führte", so Dieter Stempnewicz weiter. "Außerdem ist es gelungen, die Materialbevorratung von bisher 60 Arbeitstagen auf 41 Arbeitstage um rund 30 Prozent zu reduzieren."

Insgesamt liegt der nachhaltige Einspareffekt für das Unternehmen im mittleren zweistelligen Millionenbereich, wobei "HPP 2006" ein Investitionsvolumen von rund 9 Mio. Euro in Anspruch nahm.

Zum April wird "HPP 2006" in das Heidelberg Produktionssystem HPS überführt. Was im überschaubaren Rahmen von Teilprojekten erarbeitet wurde, wird jetzt zu einem Gesamtsystem. Erreichte Verbesserungen werden konsolidiert, ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess, der weitere Einsparungen hervorbringen wird, für die nächsten Jahre initiiert.

"Um auf Dauer erfolgreich zu sein, müssen wir unsere Lohnstückkosten international wettbewerbsfähig halten", sagte Stephan Plenz, verantwortlich für HPS und künftiger Leiter des Standortes Wiesloch. "Dies erfordert eine signifikante Produktivitätssteigerung Jahr für Jahr bei gleich bleibend hoher Qualität." Mit der Einführung des Heidelberg Produktionssystems stelle sich das Unternehmen richtig auf und lege die Basis für den weiteren Erfolg im globalen Wettbewerb.

Daten zu den Standorten:

Wiesloch

– Fertigung von Kurven, Zahnrädern, Hebeln und der Elektronik. Montage aller Druckmaschinen und Belichter. Mitarbeiterzahl: 6.135 (Stand: 31.12.2005)

Amstetten

– Gießerei und Großteilefertigung. Mitarbeiterzahl: 1.282 (Stand: 31.12.2005)

Brandenburg

– Fertigung Drehteile. Mitarbeiterzahl: 668 (Stand: 31.12.2005)

Fakten zu HPP 2006:

HPP 2006 – Hauptergebnis Im Rahmen von HPP 2006 wurden seit 2003 in zwölf Projekten alle Produktionsprozesse analysiert. Der erzielte nachhaltige Einspareffekt liegt im mittleren zweistelligen Millionenbereich.

HPP 2006 – Beispiele (Standort Wiesloch)

Teilprojekt "Montage 2006" im Mittelformat (A2)
– Reduzierung der Teilebestände um 30 Prozent
– Reduzierung des Flächenbedarfs um 20 Prozent
– Produktivitätsanstieg um 7,5 Prozent

Teilprojekt Reduktion des Maschinenparks
– Reduzierung der Durchlaufzeiten um 30 Prozent
– Reduzierung der Bestände um 50 Prozent

Fazit:

HPP 2006 ist die Weiterentwicklung einer hochproduktiven Produktion und macht die Heidelberg Produktionsstandorte zu "atmenden Fabriken", die flexibel und schnell auf die Herausforderungen des Marktes reagieren können und sich synchron an den Kundenbedarf anpassen.

Weitere Informationen zu Heidelberg finden Sie unter www.heidelberg.com

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