Was tun, wenn sich das Klima ändert? – „BalticClimate Toolkit“ gibt Antworten.

Wesentliches Projektergebnis ist das „BalticClimate Toolkit“ – ein Handlungsleitfaden für den Umgang mit dem Klimawandel. Er liefert lokalen und regionalen Akteuren das geeignete Werkzeug, für die Vorbereitung und Umsetzung von Maßnahmen, die als Antwort auf den Klimawandel von Bedeutung sind. Das Toolkit ist für jedermann verständlich formuliert und in zwölf Sprachen abrufbar über die Website http://www.toolkit.balticclimate.org.

Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen des 21 Jahrhunderts. Wenn sich das Klima ändert, wird sich auch unser gewohntes Umfeld ändern, vielleicht sogar ganz radikal. Gemeinden, Städte und Regionen, Bürger, aber auch Unternehmer müssen sich darauf einstellen. Die internationale und nationale Klimapolitik gibt dafür den großen Rahmen vor. Aber die Akteure auf der regionalen und lokalen Ebene müssen diese Politiken umsetzen und auf ihre Standorte anpassen. Dabei gilt es zu berücksichtigen, dass sich aus dem Klimawandel nicht nur Risiken ergeben, sondern auch Chancen für die zukünftige Entwicklung und Wettbewerbsfähigkeit, wenn die Anpassung an die Folgen des Klimawandels gelingt.

Wie man eine solche Anpassung zu Wege bringen kann, zeigt das „BalticClimate Toolkit“ http://www.toolkit.balticclimate.org. Die darin enthaltenen Informationen richten sich in erster Linie an Politiker, Planungspraktiker und Unternehmer. Aber das Thema ist so aufbereitet, dass nicht nur Fachleute davon profitieren, sondern auch ganz normale Bürger. Darüber hinaus garantiert die Übersetzung ins Englische sowie die elf Sprachen der Ostseeanrainerstaaten weite Verbreitungsmöglichkeiten.

Was ist Klimawandel? Wie zeigt er sich? Was sind die Auswirkungen vor meiner eigenen Haustür? Und was kann ich tun? Der Handlungsleitfaden liefert Antworten zu diesen und vielen weiteren häufig gestellten Fragen und er erklärt die verwendeten Begriffe. Anhand von Karten aus dem Ostseeraum lassen sich Szenarien der möglichen Folgen des Klimawandels studieren. Die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse sind ergänzt durch 130 Beispiele aus der Praxis aus den Bereichen Verkehr und Mobilität, Energie, Bauen und Wohnen oder der Landwirtschaft. Da erfährt der Nutzer unter anderem in Form von Videofilmen, welche Möglichkeiten zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung im Ostseeraum bereits genutzt werden. Strohballenhäuser in Litauen, klimaangepasste Landwirtschaft in Westmecklenburg, eine Öko-Schule in Estland oder Biogas-Taxen in Schweden sind nur einige der Beispiele aus den Partnerländern.

Als Produkt des EU-Projekts „BalticClimate“ wurde dieser Handlungsleitfaden am Beispiel des Ostseeraums konzipiert. Aber die erarbeiteten Empfehlungen, Checklisten und Übungsblätter sind selbstverständlich auch für andere Regionen brauchbares Rüstzeug. Besonders hilfreich sind die methodischen Handreichungen und Checklisten, anhand derer sich die Nutzer mit dem Klimawandel auseinandersetzen und Risiken und Chancen identifizieren können. Politische Entscheidungsträger erhalten einen komprimierten Überblick über die Klimaproblematik und über Prozessschritte, die für sie handlungsleitend sein sollten. Für Planungspraktiker gibt es beispielsweise Anleitungen für die Feststellung des Ist-Zustandes einer Region und für eine modulare Verwundbarkeitsanalyse gegenüber den Folgen des Klimawandels. Außerdem stellt das Toolkit Handlungsfelder einer nachhaltigen Entwicklung unter Aspekten des Klimawandels und Leitlinien der Raumplanung vor. Von den Szenarien der künftigen Klimaentwicklung, die für jeden Anrainerstaat der Ostsee gesondert vorliegen, profitiert jedoch auch die Wirtschaft. Kleine und mittlere Unternehmen erhalten außerdem durch eine kombinierte SWOT-Lebenszyklus-Analyse (Stärken-Schwächen-Chancen-Analyse des Unternehmens kombiniert mit einer Analyse des Lebenszyklus eines Produktes) Unterstützung dabei, Aspekte des Klimaschutzes und der Klimaanpassung in ihrer Geschäftstätigkeit schrittweise zu prüfen und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu bestimmen. Alle diese Empfehlungen sind wissenschaftlich fundiert und in der Praxis bereits getestet.

Das „BalticClimate Toolkit“ versetzt somit wesentliche Akteure der lokalen und regionalen Ebene in die Lage Verantwortung zu übernehmen und sich zum Thema Klimawandel klar zu positionieren, sowohl im Arbeitsalltag als auch bei langfristigen Entscheidungen und Planungen.

Media Contact

Michaela Gräfin von Bullion idw

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