Trasimeno-Erklärung zum Abschluss der 12. internationalen Living Lakes- Konferenz verabschiedet. Erste Seen-Akademie in Italien

Die fortschreitende, weltweite Zerstörung von Seen und Feuchtgebieten kann nur durch gemeinsame Anstrengungen von Politik, Wissenschaft und Gesellschaft gelöst werden. Hierbei spielen kulturelle Werte und die Bedeutung von Gewässern als einzigartige Kulturlandschaften eine entscheidende Rolle.

Seen und ihre Einzugsgebiete sind wegen ihrer historischen, spirituellen und ästhetischen Besonderheiten äußerst wichtig für die Kultur und die Zukunft der Menschheit. Den massiven Umweltproblemen, ausgelöst durch jahrzehntelange falsche Bewirtschaftung von Seen und die Auswirkungen des Klimawandels, muss dringend begegnet werden.

Darauf weisen die Teilnehmer zum Abschluss der 12. internationalen Living Lakes-Konferenz in der sogenannten Trasimeno-Erklärung hin. Vom 22. bis zum 26. September diskutierten am Trasimeno See in Italien rund 250 Teilnehmer aus 30 Nationen über die kulturelle und spirituelle Bedeutung von Seen und Feuchtgebieten und wie sich diese Werte in den Seenschutz einbinden lassen. Aussagen der Teilnehmer sind beispielsweise:

Die Kombination von traditionellem Wissen indigener Völker mit neuen Technologien kann helfen, die kulturellen Werte von Seen zu erhalten.

Wasser ist die Quelle des Lebens für Mensch und Natur und steht im Mittelpunkt vieler kultureller Traditionen. Die religiöse und spirituelle Bedeutung von Gewässern trägt maßgeblich zum Erhalt von Seenlandschaften bei und muss stärker respektiert werden.

Die vollständige Trasimeno-Erklärung findet sich auf der Homepage des Global Nature Fund: www.globalnature.org/12LL-Konferenz. Auf der 12. Living Lakes- Konferenz wurde mit der Laguna de Rocha das 55. Mitglied in das internationale Seenschutznetzwerk aufgenommen. Der 7.200 ha große See in Uruguay ist ein wichtiges Vogelschutzgebiet und teilt die Probleme viele anderer Seen weltweit. Unter anderem leidet der relativ flache See unter Wassermangel, Verschmutzung und Überdüngung.

Während der Konferenz wurde auch die Initiative zur Gründung einer Living Lakes-Seenakademie der Öffentlichkeit vorgestellt – ein gemeinsames Projekt der Region Umbrien, der Provinz Perugia, des Gemeindeverbands Comunitá Montana Trasimeno-Teveré und der italienischen Umweltschutzorganisation Legambiente in Zusammenarbeit mit Living Lakes und dem Global Nature Fund.

Die Akademie soll ein Schnittpunkt zwischen Wissenschaft und praktischem Seenschutz sein. In den Programmen und Trainingskursen geht es um die Anwendung von Forschungsergebnissen, innovativen Umwelttechnologien und Management­methoden. Das Angebot richtet sich an all die Gruppen, die direkt mit der Entwicklung von Seenregionen zu tun haben, unter anderem lokale und regionale Behörden, Landwirte, Fischer, Touristiker und Naturschutzorganisationen.

Marion Hammerl, Präsidentin des Global Nature Fund, erklärte: „Die Seenakademie soll zur Aktion motivieren, denn die Zeit ist knapp! Die praktische Arbeit vor Ort ist die Stärke der Living Lakes-Partner und über das internationale Netzwerk können wir vielfältige Beispiele für Lösungsansätze einbringen, aber auch Aktivitäten bremsen, die sich nicht bewährt haben. Wissenschaftliche und technische Erkenntnisse werden eine wichtige Grundlage für die Programme bilden, aber auch die sozialen, kulturellen und historischen Werte sollen verstärkt zu einem verbesserten Management der Seenregionen beitragen“. Fiorello Primi, Koordinator von Living Lakes-Italien, schloss die Ankündigung mit den Worten: „Lassen Sie uns endlich von der langsamen Reaktion auf die Probleme in Seenregionen zu einer vorausschauenden Aktion übergehen, zum Wohle der Seen und aller Bewohner ihrer Kulturlandschaften“.

Das Seennetzwerk Living Lakes wurde 1998 von der Umweltstiftung Global Nature Fund gegründet. Im zehnten Jahr seit Gründung arbeiten über 70 Umwelt­organisationen an 55 Seen auf der ganzen Welt zusammen. Das Living Lakes-Netzwerk wird von global tätigen Unternehmen Lufthansa, Daimler, Sika, Ziemann, Osram, T-Mobile und C&A unterstützt.

Kontakt und weitere Informationen:

Global Nature Fund
Internationale Stiftung für Umwelt und Natur
Fritz-Reichle-Ring 4
78315 Radolfzell, Germany
Tel.: +49 – (0) 77 32 – 99 95 – 80
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