Das "Kiel Earth Institute" nimmt seine Arbeit auf – Ein virtuelles Institut für reale Herausforderungen der Zukunft

Im virtuellen „Kiel Earth Institute“ (KEI) suchen Natur- und Wirtschaftswissenschaftler gemeinsam nach Antworten und passenden Handlungsstrategien. Das KEI ist eine gemeinsame Einrichtung des Instituts für Weltwirtschaft und des Leibniz-Instituts für Meereswissenschaften.

Mit einem hochkarätig besetzten Kolloquium unter dem Thema „Von der Emissionskontrolle zum CO2-Management“ wird am 28. Oktober der Startschuss für die Aktivitäten des „Kiel Earth Institute“ gegeben.

Dr. Werner Marnette, Minister für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr des Landes Schleswig-Holstein lobte in seinem Grußwort den innovativen Ansatz dieser virtuellen Einrichtung. „Mit dem Kiel Earth Institute beschreiten wir hier in Schleswig-Holstein neue Wege und bündeln unsere Kompetenzen in Wissenschaft und Wirtschaft. Ziel ist es, sich den Herausforderungen wie globalen Märkten, knapper werdenden Ressourcen, Umweltveränderungen und deren Wechselwirkungen zu stellen und Strategien und Konzepte zu entwickeln, die den Menschen auch in Zukunft ein sicheres und lebenswertes Umfeld bieten“.

Das Kolloquium mit dem Titel „Von der Emissionskontrolle zum CO2-Management“ widmet sich neuen Ansätzen, die versuchen den Anstieg des Treibhausgases Kohlendioxid in der Atmosphäre in den Griff zu bekommen. Gastredner Prof. Klaus Lackner, Ph.D. vom Columbia Earth Institute, USA, spricht über die Vision einer CO2 neutralen Wirtschaft. „Wir müssen Methoden entwickeln, um das CO2, das wir auch in Zukunft selbst unter günstigsten Annahmen weiter emittieren werden, wieder loszuwerden und gleichzeitig die Anreize schaffen, damit alle Optionen zur Verringerung der Konzentration der Treibhausgase in der Atmosphäre eine Chance erhalten“, so Prof. Lackner. Eine solche Methode stellt Prof. Dr. Klaus Wallmann vom IFM-GEOMAR mit der Möglichkeit der CO2 Speicherung unterhalb des Meeresbodens bei gleichzeitiger Gewinnung von Methangas vor. „Wir halten eine sichere Speicherung von CO2 in Gashydratlagerstätten, so wie wir es im kürzlich gestarteten SUGAR Projekt untersuchen wollen, für sehr attraktiv“, so Prof. Wallmann.

In einer anschließenden Podiumsdiskussion, an der auch Prof. Dr. Gregor Betz von der Universität Stuttgart, Prof. Dr. Peter Herzig, Direktor des Leibniz-Instituts für Meereswissenschaften und Prof. Dennis Snower Ph.D., Präsident des Instituts für Weltwirtschaft, als Experten teilnehmen, sollen die Fragestellungen weiter vertieft werden.

„Die Auswirkungen des Klimawandels auf den Ozean beschäftigen uns schon jetzt“, erläutert IFM-GEOMAR Direktor Peter Herzig. „Der Ozean wird auch in Zukunft eine wichtige Ressource für die Menschheit sein. Wir müssen lernen, damit verantwortungsvoll umzugehen.“ Der Präsident des Institut für Weltwirtschaft betont: „In einer globalisierten Welt lassen sich die Herausforderungen der globalen Umwelt- und Ressourcenverknappung nicht von den sozialen Problemen trennen, denn sie hängen eng miteinander zusammen und beeinflussen sich gegenseitig. Globale Umweltprobleme wie den Klimawandel in Grenzen zu halten kann nur gelingen, wenn dies mit den wirtschaftlichen Bedürfnissen großer Teile der Weltbevölkerung, die in Armut und Hunger lebt, in Einklang gebracht werden kann.“

„Gerade die fachübergreifende Zusammenarbeit mit den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften – wie wir es im „Kiel Earth Institute“ realisieren – wird es uns ermöglichen, konkrete Handlungsoptionen zu entwickeln“, freuen sich die wissenschaftlichen Leiter des KEI, Prof. Gernot Klepper vom IfW und Prof. Martin Visbeck vom IFM-GEOMAR. „Dies hat sich bereits im Exzellenzcluster 'Ozean der Zukunft' als sehr wertvoller Ansatz erwiesen, so Prof. Visbeck weiter.

Das interdisziplinäre Kolloquium ist die erste öffentliche Veranstaltung des „Kiel Earth Institute“. Das mit 200 T€ von Bund und Land Schleswig-Holstein gemeinsam geförderte Vorhaben, ist ein sogenanntes „virtuelles“ Institut, an dem Forscher mit unterschiedlichen Kompetenzen und aus verschiedenen Forschungseinrichtungen gemeinsam an Projekten forschen, die nur durch einen interdisziplinären Ansatz sinnvoll bearbeitet werden können. Erste Projekte sind in der Planung beziehungsweise wurden schon begonnen. An ihnen werden neben dem IfW und dem IFM-GEOMAR auch andere Forschungsinstitute sowie Unternehmen beteiligt sein.

Darüber hinaus bietet das „Kiel Earth Institute“ eine Plattform zur fächerübergreifenden Diskussion und Zusammenarbeit mit Partnern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft. Getragen wird die Einrichtung gemeinsam von zwei renommierten Kieler Instituten, dem Leibniz-Institut für Meereswissenschaften (IFM-GEOMAR) und dem Institut für Weltwirtschaft (IfW) beides selbständige Einrichtungen der Leibniz Gemeinschaft, die der Christian-Albrechts Universität zu Kiel angegliedert sind. Sie stellen die Infrastruktur zur Verfügung und organisieren die Koordination der Aktivitäten des „Kiel Earth Institutes“.

Fachliche Ansprechpartner:
Prof. Gernot Klepper Ph.D.
Institut für Weltwirtschaft
Tel. 0431/8814-485
gernot.klepper@kiel-earth-institute.de
Prof. Dr. Martin Visbeck
Leibniz Institut für Meereswissenschaften
Tel. 0431/600-4100
martin.visbeck@kiel-earth-institute.de
Kontakt
KIEL EARTH INSTITUTE
Düsternbrooker Weg 2
24105 Kiel
Tel. 0431/600-4140
Fax 0431/600-4102
info@kiel-earth-institute.de
Dr. Andreas Villwock
Leitung der Pressestelle des IFM-GEOMAR
Tel. 0431/600-2802
avillwock@ifm-geomar.de
Dr. Jürgen Stehn
Leiter Public Relations Zentrum
Institut für Weltwirtschaft
Tel. 0431/8814-331
juergen.stehn@ifw-kiel.de

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