Klimaschutz im Braunkohlerevier

Das brandenburgische Schipkau hat die Zeichen des Wandels im Lausitzer Braunkohlerevier nicht nur erkannt, sondern setzt sie auch in Klimaschutzprojekte vor Ort um. Für dieses Engagement ist die Gemeinde als „Energie-Kommune“ des Monats März 2012 ausgezeichnet worden. Mit diesem Titel würdigt die Agentur für Erneuerbare Energien vorbildliche kommunale Energieprojekte und stellt sie auf dem Infoportal www.kommunal-erneuerbar.de ausführlich vor.

„Die Grenze des Tagebaus Klettwitz verlief dicht an der Ortsgrenze von Schipkau entlang“, berichtet Klaus Prietzel, Bürgermeister der 7.100-Einwohner-Gemeinde. „Da, wo sich jetzt die Windmühlen drehen und den Jahresverbrauch an Strom von knapp 50.000 Haushalten produzieren, klaffte ein 70 Meter tiefes Loch im Boden“, erklärt Bürgermeister Prietzel. „Teile von Schipkau und Klettwitz verschwanden völlig. Die Menschen mussten damals umgesiedelt werden.“

Mit diesem Schicksal steht Schipkau nicht alleine da. In der Lausitz verschwanden bislang 136 Orte für immer von der Landkarte. Die Schaufelradbagger hinterließen eine, zu DDR-Zeiten, leere und zerstörte Landschaft. Einer dieser Riesen steht heute auf dem Gelände des ehemaligen Tagebaus Meuro, das seit 2011 einen der größten Solarparks Europas beherbergt. „Die 300.000 Solarmodule und 2.555 Wechselrichter sorgen für genug Strom, um etwa 17.500 Haushalte zu versorgen“, ergänzt Prietzel. „Und der Solarpark bildet gemeinsam mit dem Bagger als Industriedenkmal ein Ausflugsziel für Besucher.“

Neben dem Solarpark Meuro bietet Schipkau auch den Lausitzring als spektakulären Tourismusmagnet. „Bei Autorennen denken die Wenigsten an Klimaschutz“, weiß auch Bürgermeister Prietzel. „Wir versuchen aber, den Lausitzring zu einem ökologischen Vergnügen zu machen. Dazu zählen die Biogasanlage, die für Strom und Wärme sorgt, die Solarports, die jedes Jahr etwa 1.000 Tonnen Kohlenstoffdioxid vermeiden und Pläne, Rennen mit Elektroautos zu veranstalten.“

Hinzu kommt dieses Jahr eine der leistungsstärksten Windenergieanlagen Europas in unmittelbarer Nähe der Rennstrecke. Und von einem Windrad des Windparks Klettwitz können Besucher einen fantastischen Ausblick über die Lausitz genießen.

„Schipkau zeigt, dass Erneuerbare Energien den Wohnwert und die touristische Attraktivität von Kommunen und Region nicht einschränken“, meint Philipp Vohrer, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien mit Blick auf die ausgezeichnete Strategie der Gemeinde. „Durch die Einbindung der Anlagen in ein Gesamtkonzept werden die Erneuerbaren sogar zu attraktiven Ausflugzielen und nebenbei noch zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor in der Region.“

Kontakt:

Benjamin Dannemann
Agentur für Erneuerbare Energien e.V.
Reinhardtstr. 18
10117 Berlin
www.unendlich-viel-energie.de
Tel: 030-200535-47
Fax: 030-200535-51
e-mail: b.dannemann@unendlich-viel-energie.de
Die Agentur für Erneuerbare Energien wird getragen von den Unternehmen und Verbänden der Erneuerbaren Energien und gefördert durch die Bundesministerien für Umwelt und für Landwirtschaft. Sie betreibt die bundesweite Informationskampagne „deutschland hat unendlich viel energie“.

Aufgabe ist es, über die Chancen und Vorteile einer nachhaltigen Energieversorgung auf Basis Erneuerbarer Energien aufzuklären – vom Klimaschutz über eine sichere Energieversorgung bis zu Arbeitsplätzen, wirtschaftlicher Entwicklung und Innovationen. Die Agentur für Erneuerbare Energien arbeitet partei- und gesellschaftsübergreifend.

Media Contact

Benjamin Dannemann Agentur für Erneuerbare Energien

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