„Gib Gummi!“ – kautschukähnliche Kunststoffe umweltbewusst recyceln

Für Dichtungen und andere technische Anwendungen wird oft Gummi auf Basis eines kautschukähnlichen Kunststoffs eingesetzt. Doch bei der Herstellung entsteht viel Abfall – je nach Verfahren bis zu 50 Prozent.

Diese Angüsse, Beschnitte und Stanzreste lassen sich bisher nicht befriedigend recyceln. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fördert nun ein Projekt der M.D.S. Meyer (Bakum) und des Instituts für Organische Materialchemie der Universität Osnabrück mit 382.000 Euro, an dessen Ende ein neues Recycling-Verfahren stehen soll.

„Im Erfolgsfall kann man viel Rohstoffe und Energie sparen. Auch die Kohlendioxid-Bilanz würde klimafreundlicher: jährlich könnten 738.000 Tonnen des klimaschädlichen Kohlendioxids wegfallen – ein Volumen, das 60 Millionen Buchen im Jahr binden“, sagte heute DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E.h. Fritz Brickwedde bei der Übergabe des Förderbescheides an Siegfried Meyer, Geschäftsführer von M.D.S., und Prof. Dr. Uwe Beginn von der Universität Osnabrück.

„Wir wollen die technische Anwendungsreife des Verfahrens erreichen. Dann können die Abfälle sortenrein und sehr energie- und ressourceneffizient in die Produktion zurückgeführt werden“, erläuterte Beginn das Projektziel. Dabei könne auch vollständig auf umweltschädigende Lösungsmittel verzichtet werden, weil man auf alternative Verfahren setze. Bisher taugten Gummiabfälle meist nur zur Verbrennung, zum Beispiel zur Wärmegewinnung, erläuterte Beginn. Manche andere Technologien führten zur Havarie, da feines Gummimehl zur Selbstentzündung neige.

„Wir produzieren vor allem Dichtungen aus Gummi. Dafür setzen wir jährlich circa 1.600 Tonnen Rohmaterial ein. Davon werden rund 300 Tonnen zu Produktionsabfall. Daher haben wir – genau wie der Rest der Branche – ein großes Interesse daran, Geld zu sparen und die Umwelt zu schützen“, sagte Meyer. „Jedes Jahr werden in Deutschland rund 770.000 Tonnen Gummiprodukte hergestellt. Hier gibt es großes Potenzial, die Umwelt zu entlasten und zeitgleich die Firmen durch ein innovatives Verfahren im Wettbewerb noch besser aufzustellen“, verdeutlichte Brickwedde die Reichweite des Vorhabens.

Media Contact

Franz-Georg Elpers DBU

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Ökologie Umwelt- Naturschutz

Dieser Themenkomplex befasst sich primär mit den Wechselbeziehungen zwischen Organismen und den auf sie wirkenden Umweltfaktoren, aber auch im weiteren Sinn zwischen einzelnen unbelebten Umweltfaktoren.

Der innovations report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Klimaschutz, Landschaftsschutzgebiete, Ökosysteme, Naturparks sowie zu Untersuchungen der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Mehr Prozess- und Produktinnovationen in Deutschland als im EU-Durchschnitt

Mehr als jedes 3. Unternehmen (36 %) in Deutschland hat zwischen 2018 und 2020 (aktuellste Zahlen für die EU-Länder) neue Produkte entwickelt, Neuerungen von Wettbewerbern imitiert oder eigene Produkte weiterentwickelt….

Nanofasern befreien Wasser von gefährlichen Farbstoffen

Farbstoffe, wie sie zum Beispiel in der Textilindustrie verwendet werden, sind ein großes Umweltproblem. An der TU Wien entwickelte man nun effiziente Filter dafür – mit Hilfe von Zellulose-Abfällen. Abfall…

Entscheidender Durchbruch für die Batterieproduktion

Energie speichern und nutzen mit innovativen Schwefelkathoden. HU-Forschungsteam entwickelt Grundlagen für nachhaltige Batterietechnologie. Elektromobilität und portable elektronische Geräte wie Laptop und Handy sind ohne die Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien undenkbar. Das…

Partner & Förderer