Gestrandete Wale in Australien: Sind menschliche Einflüsse Schuld am Verenden der Tiere?

Die Stressfaktoren für Wale und Delphine sind zahlreich. Zunehmende Belastungen der Meere vor allem durch Lärm von Schiffen und militärischen Sonargeräten setzten sie immer mehr unter Stress.

Viele Kleinwale und Delphine, wie auch die jetzt gestrandeten, orientieren sich vor allem mit Hilfe einer äußerst sensiblen Echoortung, ähnlich der der Fledermäuse. Durch die steigende Lärmbelastung der Weltmeere wird dieser Orientierungssinn in einigen stark beanspruchten Gegenden beeinträchtigt. Verirrungen von Einzeltieren aber auch von größeren Gruppen können die Folge sein.

Besonders schädlich ist in diesem Zusammenhang vor allem der Einsatz von militärischen Hochleistungssonarsystemen, die die Tiere sogar direkt verletzen kann. Auch chemische Belastungen im Meer können die Tiere in ihrer Orientierung beeinträchtigen.

Bei der in Australien gestrandeten Gruppe kann nach Auffassung des WWF zum jetzigen Zeitpunkt nicht mit Bestimmtheit gesagt werden, was sie aus der Spur gebracht hat. „Es kann natürliche Ursachen haben, wie etwa Störungen des Erdmagnetfeldes, Strömungen oder Krankheiten.

Gegen solche Faktoren kann der Mensch nichts tun. Aber alleine die Tatsache, dass wir menschliche Einflüsse durch chemische und akustische Umweltverschmutzung nicht als Ursache ausschließen können, ist traurig genug und verpflichtet uns, mehr zum Schutz der Meerestiere zu unternehmen“, so Barsch.

Dazu gehört es nach Auffassung des WWF, für Wale und Delphine wichtige Meeresregionen unter Schutz zu stellen und Schiffsrouten entsprechend auszurichten. „Ebenfalls darf es nicht sein, dass sensible Meeresgebiete zum Einsatzgebiet aggressiver und für die Meereswelt hoch riskanter Sonarsysteme des Militärs werden. Zu guter Letzt muss weltweit viel mehr dafür getan werden, die Verschmutzung der Meere zu mindern, so Barsch.

Wie massiv die Belastungen von Walen und Delphinen sind, zeigt auch der heute in Rom veröffentlichte Weltfischereireport der UN-Welternährungsorganisation (FAO). Demnach ist die Zahl der überfischten oder bis an die biologischen Grenzen ausgebeuteten Fischbestände zwischen 2004 und 2006 auf 80 Prozent gestiegen. Dadurch wird auch die Nahrung der Wale und Delphine stark dezimiert.

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Christian Plaep presseportal

Weitere Informationen:

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