Deutschlands artenreiche Wiesen- und Weidenlandschaften sind in Gefahr

Der NABU und der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) haben die Ergebnisse eines Forschungsprojektes veröffentlicht, das sich mit den Perspektiven und Nutzungsmöglichkeiten von naturschutzfachlich wertvollem Grünland beschäftigt.

„Grünland ist in Deutschland sowohl quantitativ als auch qualitativ massiv gefährdet“, erläutert NABU-Agrarexperte Florian Schöne die Studie.

Hochrechnungen ergaben, dass artenreiches Grünland nur noch einen Anteil von 14 Prozent an der gesamten Grünlandfläche in Deutschland hat. Dabei haben diese Wiesen- und Weidelandschaften eine überaus hohe Bedeutung für den Erhalt der biologischen Vielfalt sowie den Gewässer-, Boden- und Klimaschutz. Deshalb müsse alles daran gesetzt werden, das ökologisch sensible Grünland konsequent zu erhalten und Modelle für eine naturverträgliche Nutzung zu entwickeln. Die meisten artenreichen Grünlandflächen gibt es der Studie zufolge an der Mecklenburger Seenplatte und im Bereich der Mittelgebirge, etwa im Schwarzwald und auf der Schwäbischen Alb.

Der Erhalt dieser artenreichen Grünlandflächen wird immer schwieriger. Die Tierhaltung in der Landwirtschaft geht weiter zurück, das Schnittgut wird oft nicht mehr als Futter oder Einstreu genutzt. Die Studie bewertet daher auch neue Möglichkeiten der energetischen Nutzung des Grünlands. Klar ist, dass der Bedarf für eine energetische Verwertung des Schnittguts sehr hoch ist und es dafür durchaus geeignete technische Möglichkeiten gibt. „Nach unseren Schätzungen existiert ein tatsächlich nutzbares Flächenpotenzial von rund 900.000 Hektar, das einen wichtigen Beitrag zur Energieerzeugung leisten könnte“, erklärt DVL-Geschäftsführer Jürgen Metzner.

Die Untersuchung betrachtet sechs Projektgebiete in verschiedenen Regionen Deutschlands im Detail. Analysiert wurden der Naturschutzwert des Grünlands, das Potenzial der energetisch verwertbaren Biomasse sowie deren Beitrag zum Erhalt des Grünlands.

Zudem wurden technische Verfahren zur energetischen Biomasseverwertung diskutiert.

Die vom Bundesamt für Naturschutz aus Mitteln des Bundesumweltministeriums geförderte Studie ist zu finden unter www.NABU.de

Pressekontakt:
Florian Schöne, NABU-Agrarexperte,
Tel. 030-284984-1615
Dr. Jürgen Metzner, DVL-Geschäftsführer,
Tel. 0981/4653-3541

Media Contact

Florian Schöne presseportal

Weitere Informationen:

http://www.NABU.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Ökologie Umwelt- Naturschutz

Dieser Themenkomplex befasst sich primär mit den Wechselbeziehungen zwischen Organismen und den auf sie wirkenden Umweltfaktoren, aber auch im weiteren Sinn zwischen einzelnen unbelebten Umweltfaktoren.

Der innovations report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Klimaschutz, Landschaftsschutzgebiete, Ökosysteme, Naturparks sowie zu Untersuchungen der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft

For­schen­de an der ETH Zü­rich ha­ben Bak­te­ri­en im La­bor so her­an­ge­züch­tet, dass sie Me­tha­nol ef­fi­zi­ent ver­wer­ten kön­nen. Jetzt lässt sich der Stoff­wech­sel die­ser Bak­te­ri­en an­zap­fen, um wert­vol­le Pro­duk­te her­zu­stel­len, die…

Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren

Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…

Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht

Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…

Partner & Förderer