Comeback für grüne Klimaanlage aus Australien

Das Team um John Dartnell an der Faculty of Engineering and Information Technology setzt in seiner Arbeit auf den Prozess der so genannten indirekten Verdunstungskühlung.

Ursprünglich wurde diese Technologie von Don Pescod, Wissenschaftler der Commonwealth Scientific and Industrial Research Organisation (CSIRO), entwickelt. Sie wurde vor allem für die Kühlung von Telefonvermittlungsstellen in abgelegenen Gegenden genutzt.

Eine eingeschränkte Vermarktung und Entwicklung in den 1980er Jahren und die sich verändernde Telekommunikationstechnik brachten jedoch das vorläufige Ende für Pescod's Entwicklung.

Der steigende Bedarf an umweltverträglichen Systemen zur Kühlung von Innenräumen bewegten John Dartnell und sein Team zur Wiederbelebung von Pescod's Idee. Dessen Ansatz war es, Wasser über einen Wärmetauscher aus Kunststoff als indirektes Kühlmittel zu nutzen, ohne dass die zu kühlende Luft angefeuchtet wird. Bei dem Verfahren wird Wasser verdunstet und liefert so Kühlung.

Die Verdunstung des Wassers erfolgt dabei durch einen Strom verbrauchter Luft aus einem Gebäude, der durch den Wärmetauscher geleitet wird. Ein weiterer Luftstrom wird durch den Wärmetauscher in das Gebäude geleitet und dabei von der Verdunstungskälte des Wassers gekühlt, ohne dabei mit diesem in Berührung zu kommen. Dieses Verfahren der Energierückgewinnung ist hocheffektiv und erlaubt es, bei gleichzeitig minimalem Energieaufwand, Gebäuden eine große Menge an gekühlter Frischluft zuzuführen.

Während sich konventionelle Verdunstungskühlsysteme unter trockenen Klimabedingungen bereits bewährt haben, ist dies in feuchten Regionen nicht der Fall. Durch eine Kopplung der indirekten Verdunstungskühlung mit einer kleinen herkömmlichen Kühleinheit kann Pescod's Verfahren auch in diesen Regionen effektiv und wirtschaftlich werden. Die Arbeit von John Dartnell und seinem Team hat gezeigt, dass die indirekte Verdunstungskühlung weniger als ein Drittel der Energie eines konventionellen Systems verbraucht. In feuchten Regionen beträgt das Einsparpotenzial sogar fünfzig Prozent.

Die Arbeit von Dartnell's Team hat bereits das Interesse von potenziellen Geldgebern in Australien sowie von zwei Unternehmen aus den USA geweckt, die an ähnlichen Systemen arbeiten. „Wir sind dahin zurückgekehrt, wo CSIRO aufgehört hatte und können nun die Wirtschaftlichkeit des Systems belegen und zugleich zeigen, dass die Technologie unter ökologischen Aspekten die richtige Wahl ist“, so Dartnell.

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