Deutsche und Mexikanische Partner aus Forschung und Wirtschaft vereint im Kampf gegen Umweltprobleme

Bepflanztes Horizontalbecken der Pflanzenkläranlage

Pilotanlage zur Abwasserreinigung mithilfe von Pflanzen in Mexiko eingeweiht

Die Reinigung kommunaler Abwässer mithilfe von Pflanzenkläranlagen bietet eine ökonomische und ökologische Alternative zum Einsatz konventioneller Wasseraufbereitungstechniken. Besonders bedeutsam ist das für Länder, die große Probleme mit der Qualität von Trinkwasser haben und in denen finanzielle Mittel zu dessen Aufbereitung nur sehr begrenzt verfügbar sind. Neben der Entfernung von Verunreinigungen und giftigen Stoffen aus dem Abwasser interessiert nun vor allem die Minderung krankmachender – so genannter pathogener Keime, die aus ungeklärtem Abwasser ins Brunnenwasser gelangen und bei Menschen Magen-Darm-Erkrankungen auslösen können.

Ein auf Initiative des UFZ entstandener und auch von Wissenschaftlern des UFZ koordinierter Projektverbund wird nun Daten über die Auslegung von Pflanzenkläranlagen für die Hygienisierung von Abwässern ermitteln und sich mit der technologischen Umsetzung und der Optimierung des entwickelten Verfahrens auf der Ebene von Pilotanlagen beschäftigen.
Dem Projektverbund gehören an: die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, die Umweltschutz Nord GmbH & Co., die Ökotec GmbH sowie die mexikanischen Universitäten in Mexiko-Stadt (UNAM) und Merida (UAdY).

Im Rahmen des ersten deutsch-mexikanischen Zusammentreffens zum Thema „bepflanzte Bodenfilter“, das vom 7. bis 9. Februar 2002 in Mexiko stattfand, wurde die Pilotanlage in Xochitla Park, nahe Mexiko-Stadt, feierlich in Betrieb genommen. Unter den rund 150 Gästen befanden sich auch der deutsche Botschafter in Mexiko und die Umweltministerin des Bundesstaates Mexiko. Seit Projektbeginn im November 2000 arbeitet damit – neben Langenreichenbach bei Leipzig, Belzig bei Berlin sowie UNAM Zona Cultural (Mexiko Stadt) – die vierte der fünf geplanten Pilotanlagen, die von der Umweltschutz Nord GmbH & Co. aufgebaut wurde und betreut wird. Sie ist baugleich mit der Pilotanlage in Langenreichenbach. Mit beiden Anlagen wird in Parallelversuchen der Betrieb dieser Einfachtechnologie für die Abwasserreinigung unter unterschiedlichen klimatischen Bedingungen untersucht.
Die fünfte Anlage soll in dem mexikanischen Dorf Chacsincin (Yucatan) entstehen, wo das Infektionsrisiko besonders groß ist und daher gereinigtes und entkeimtes Abwasser für die Feldbewässerung äußerst wichtig wäre.
Finanziell gefördert wird das Projekt mit 1,6 Mio EUR vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, vertreten durch den Projektträger für Wassertechnologie und Entsorgung (PtWT+E) sowie das Internationale Büro des BMBF.
Die mexikanischen Partner werden durch das mexikanische Wissenschaftsministerium CONACYT finanziert.

Media Contact

Susanne Hufe idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Ökologie Umwelt- Naturschutz

Dieser Themenkomplex befasst sich primär mit den Wechselbeziehungen zwischen Organismen und den auf sie wirkenden Umweltfaktoren, aber auch im weiteren Sinn zwischen einzelnen unbelebten Umweltfaktoren.

Der innovations report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Klimaschutz, Landschaftsschutzgebiete, Ökosysteme, Naturparks sowie zu Untersuchungen der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Erstmals 6G-Mobilfunk in Alpen getestet

Forschende der Universität Stuttgart erzielen leistungsstärkste Verbindung. Notrufe selbst in entlegenen Gegenden absetzen und dabei hohe Datenmengen in Echtzeit übertragen? Das soll möglich werden mit der sechsten Mobilfunkgeneration – kurz…

Neues Sensornetzwerk registriert ungewöhnliches Schwarmbeben im Vogtland

Das soeben fertig installierte Überwachungsnetz aus seismischen Sensoren in Bohrlöchern zeichnete Tausende Erdbebensignale auf – ein einzigartiger Datensatz zur Erforschung der Ursache von Schwarmbeben. Seit dem 20. März registriert ein…

Bestandsmanagement optimieren

Crateflow ermöglicht präzise KI-basierte Nachfrageprognosen. Eine zentrale Herausforderung für Unternehmen liegt darin, Über- und Unterbestände zu kontrollieren und Lieferketten störungsresistent zu gestalten. Dabei helfen Nachfrage-Prognosen, die Faktoren wie Lagerbestände, Bestellmengen,…

Partner & Förderer