Countdown zur Rettung der biologischen Vielfalt

Bundesumweltminister Sigmar Gabriel bekommt prominente Unterstützung für eine bundesweite Kampagne zur biologischen Vielfalt — mit der Gründung der „Naturallianz“. Diesem neuen Bündnis für die Natur haben sich Persönlichkeiten aus Politik, Nichtregierungsorganisationen, Wirtschaft, Medien, Wissenschaft und Kultur angeschlossen.

Gabriel: „Der Countdown läuft: Wenn wir das international vereinbarte Ziel erreichen wollen, den Verlust der biologischen Vielfalt bis 2010 erheblich zu reduzieren, müssen wir uns deutlich mehr anstrengen und die Öffentlichkeit für das Thema gewinnen. Ich freue mich deshalb, dass sich viele namhafte Persönlichkeiten aus den unterschiedlichsten gesellschaftlichen Bereichen bereit erklärt haben, dieses Anliegen zu unterstützen.“

Nach einer aktuellen Forsa-Umfrage im Auftrag des Bundesumweltministeriums halten drei Viertel der deutschen Bevölkerung das Verschwinden der Regenwälder für das wichtigste Problem im Umwelt- und Naturschutz. Zugleich fühlen sich die Menschen über das Thema Artenvielfalt schlechter informiert als über andere Umweltprobleme.

Zu den prominenten Unterstützern der Kampagne gehören unter anderem die Unternehmer Thomas Middelhoff und Claus Hipp, die Schauspielerinnen Christiane Paul und Maren Eggert, der Polarforscher Arved Fuchs, die Berliner Köchin und Unternehmerin Sarah Wiener, die Präsidentin der Deutschen Welthungerhilfe Ingeborg Schäuble, die Bonner Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann, Naturschutz-Präsident Hubert Weinzierl und viele andere. Sie alle setzen sich mit dem Bundesumweltminister dafür ein, die Öffentlichkeit stärker auf den Wert und den Nutzen der natürlichen Vielfalt und auf die große Naturschutzkonferenz der UNO aufmerksam zu machen, die im nächsten Jahr in Bonn stattfinden wird. Dazu leistet auch Knut, der beliebte Eisbär aus dem Berliner Zoologischen Garten, für den Gabriel die Patenschaft übernommen hat, seinen Beitrag — als Maskottchen der Konferenz.

Gabriel sagte, weltweit drohten aus dem riesigen Netz des Lebens 15.000 Tier- und Pflanzenarten zu verschwinden. „Wir löschen die Datenbank der Natur in einer nie gekannten Geschwindigkeit. Damit vernichten wir das Kapital unseres Planeten und so die Grundlage unseres Lebens und unserer Wirtschaft.“ Die fortgesetzte Zerstörung der biologischen Vielfalt sei mit der gleichen Priorität zu bekämpfen wie der Klimawandel. Beide sind eng miteinander verknüpft.

Dies greift auch der heutige „Internationale Tag der biologischen Vielfalt“ auf. Er steht unter dem Motto „Biodiversität und Klimawandel“. Die Zerstörung natürlicher Ökosysteme wie vor allem Wälder, Moore oder auch Korallenriffe zählt zu den Hauptverursachern der klimaschädlichen Emissionen von Kohlendioxid (CO2). Umgekehrt hat der Klimawandel erhebliche Auswirkungen auf die biologische Vielfalt. So droht etwa der brasilianische Amazonas-Regenwald durch die Erderwärmung auszutrocknen.

Der internationalen Wissenschaftsrat zum Klimawandel (IPCC) hat bestätigt: Ein Drittel aller lebenden Arten sind durch den Klimawandel vom Aussterben bedroht. Bundesumweltminister Gabriel: „Die biologische Vielfalt garantiert uns, dass das komplexe System Erde funktioniert und auch weiter funktionieren kann. Wenn wir aber weiter den Reichtum an Arten, Lebensräumen und genetischen Ressourcen vernichten, gefährden wir zugleich unsere eigenen Existenzgrundlage.“

Eine ausführliche Pressemappe ist in der Pressestelle des BMU erhältlich und im Internet abrufbar (www.bmu.de)

Informationen rund um die Naturallianz bietet die Website www.naturallianz.de.

Die Ergebnisse der Forsa-Umfrage zum Thema biologische Vielfalt sind ebenfalls unter www.bmu.de abrufbar.

Media Contact

Michael Schroeren BMU-Pressereferat

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