Strandreinigung an der Ostsee: Neue Maschinen auf dem Prüfstand

Gerade in der Sommerzeit haben die deutschen und auch dänischen Ostseestrände Hochkonjunktur. Damit Urlauber saubere Strände vorfinden, stecken Gemeinden und Kurverwaltungen viel Arbeit und Geld in die Reinigung. Das Problem war bisher, dass dabei zumeist auch große Mengen von Wasser und Sand entfernt werden. Die Rendsburger Firma Land & Bau Kommunalgeräte hat in Kooperation mit der Firma Schneider aus Weesby zwei Säuberungsmaschinen entwickelt, die den Strand effektiv von Müll, Algen und Seegras befreien können: den „Sea-“ und den „Beachcleaner“.

Aber die Hersteller wollen ihre Maschinen unter anderem in Hinblick auf Lärm und Effektivität noch weiter verbessern: Deshalb werden sie jetzt an verschiedenen Ostseestränden erneut ausführlich getestet. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fördert die Felderprobung mit 45.000 Euro.

Um die Sandstrände sauber zu halten, kommen heute Rad- oder Frontlader zum Einsatz. „Bis zu 80 Prozent der Müllberge, die so eingesammelt werden, sind Wasser oder Sand. Dadurch wird natürlich der Transportaufwand riesig, und die Weiterverarbeitung des organischen Materials unnötig erschwert“, erklärt DBU-Generalsekretär Dr. Fritz Brickwedde. „Bisher gibt es noch keine universelle und ressourcenschonende Technologie für die Strandreinigung.“

Grundsätzlich funktionieren die neuen Maschinen „Seacleaner“ und „Beachcleaner“ bereits. An verschiedenen Stränden sollen jetzt in einer neunwöchigen Testphase die letzten Minuspunkte erkannt und beseitigt werden. Die Tests sollen laufend ausgewertet und weiterentwickelt werden. Das Ziel ist weniger Lärm, eine um 50 Prozent höhere Effizienz und eine Verringerung des Sand- und Wasseranteils auf weniger als 10 Prozent.

Das Besondere ist neben der Funktionsweise auch die praktische Konstruktion der Maschinen: Sowohl der „Seacleaner“, als auch der „Beachcleaner“ werden als Aufsatz auf einem Trägerfahrzeug befestigt. Durch eine Wechselvorrichtung können sie problemlos abmontiert und ausgetauscht werden, so dass das Fahrzeug nach der Strandreinigung wieder für andere Arbeiten eingesetzt werden kann.

Mit dem „Seacleaner“ wird die Strandverschmutzung bekämpft, bevor sie entsteht: Das heißt, das Multifunktionsfahrzeug saugt die Algen direkt aus dem Wasser ab, bevor sie an Land trocknen und riechen. Der Vorteil ist, dass die Algen auf diese Weise nicht am Strand durch Sand verunreinigt werden und vor der Wiederverwertung erst teuer aufbereitet werden müssen. Wasser und Luft werden schon während des Saugens abgeleitet. Der „Beachcleaner“ wird dagegen direkt am Strand eingesetzt. Die Maschine nimmt den Unrat mit langen Zinken auf und transportiert ihn über sogenannte Siebketten, durch die der Sand direkt durchfallen und am Strand bleiben kann.

„Viele Regionen an der Ostseeküste sind sehr stark vom Tourismus geprägt, das betrifft Deutschland genauso wie Dänemark und Polen. Durch eine wirtschaftlichere Art der Strandreinigung können den Gemeinden und Kurverwaltungen erhebliche Kosten erspart werden. Somit zeigt das hier erprobte umwelt- und ressourcenschonende Verfahren, dass sich Ökonomie und Ökologie nicht ausschließen“, betont Brickwedde die Besonderheit des Projektes.

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Franz-Georg Elpers presseportal

Weitere Informationen:

http://www.dbu.de

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