Die Harmonisierung der europäischen Aerosoldaten

Die hohe Variabilität von Aerosolpartikeln in der Atmosphäre ist der Hauptgrund für die große Ungewissheit bei den Details ihrer physischen und chemischen Parameter. Gleichzeitig werden die Aerosolmessungen meist durch einzelne Organisationen und Laboratorien durchgeführt, deren gewonnene Daten einer breiteren Forschungsgemeinschaft möglicherweise nicht schnell und direkt zugänglich sind.

Deshalb diente das CREATE-Projekt dem Aufbau, der Nutzung und der Vermittlung einer europäischen Aerosoldatenbank, durch die der Gemeinschaft direkt zugängliche, koordinierte Daten zur Verfügung stehen. Zu diesen Daten gehören verschiedene Eigenschaften der Aerosole wie die zahlenmäßige Konzentration, Größenverteilung sowie Aerosol- und Strahlungsparameter wie beispielsweise Lichtstreuungs- und -absorptionsgrad, Teilchenmasse und chemische Zusammensetzung.

Gemäß einer Vereinbarung mit dem Norwegischen Institut für Luftforschung (NILU) wird diese Datenbank im Rahmen des Koordinationszentrums für Chemikalien (CCC – Chemical Coordinating Centre) des Europäischen Überwachungs- und Bewertungsprogramms (EMEP – European Monitoring and Evaluation Programme) betreut. Aerosoldaten können durch das standardgemäße NASA-AMES 1001-Format von zehn Atmosphärenforschungsstationen übermittelt werden. Meist werden die Werte der Aerosoldaten über einen Zeitraum von 3 bis fünf Jahren – zwischen 1995 und 2003 – stündlich übermittelt.

Eine wichtige Forschungsorganisation, die diese Strategie unterstützen soll, ist das Gemeinsame Forschungszentrum (JRC – Joint Research Centre) in Ispra. Dieses betreut das Weltdatenzentrum für Aerosole (WDCA – World Data Centre for Aerosols) der World Meteorological Organisation – Global Atmosphere Watch (WMO-GAW). Durch eine formelle Kooperationsvereinbarung zwischen NILU und JRC brauchen die aktuellen und zukünftigen Aerosoldaten lediglich an die EMEP-CCC-Datenbank übermittelt zu werden.

Die internetbasierte Datenbank ermöglicht eine harmonisierte Archivierung von Aerosoldaten auf europäischer Ebene sowie die Einschränkung von doppelten Informationsangaben und des Aufwands von Anbietern und Nutzern. Die präsentierten Daten können Nutzer wie Wissenschaftler und Entscheidungsträger beim Vergleich mit modellierten Prognosen zu Graden der Luftqualität und beim Treffen von vorausschauenden Einschätzungen über die Auswirkungen der Strahlung unterstützen.

Um die Ergebnisse aus der Datenbank weitervermitteln zu können, sind Vertrautheit mit Datenbanksystemen, Kenntnisse der Aerosoleigenschaften und ausreichendes Wissen zu möglichen Anwendungsgebieten dieser Daten erforderlich. Um einen benutzerfreundlichen Zugriff auf die Datenbank zu erhalten, klicken Sie bitte hier: http://www.nilu.no/projects/ccc/create/database.htm

Media Contact

Kjetil Torseth ctm

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Ökologie Umwelt- Naturschutz

Dieser Themenkomplex befasst sich primär mit den Wechselbeziehungen zwischen Organismen und den auf sie wirkenden Umweltfaktoren, aber auch im weiteren Sinn zwischen einzelnen unbelebten Umweltfaktoren.

Der innovations report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Klimaschutz, Landschaftsschutzgebiete, Ökosysteme, Naturparks sowie zu Untersuchungen der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft

For­schen­de an der ETH Zü­rich ha­ben Bak­te­ri­en im La­bor so her­an­ge­züch­tet, dass sie Me­tha­nol ef­fi­zi­ent ver­wer­ten kön­nen. Jetzt lässt sich der Stoff­wech­sel die­ser Bak­te­ri­en an­zap­fen, um wert­vol­le Pro­duk­te her­zu­stel­len, die…

Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren

Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…

Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht

Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…

Partner & Förderer